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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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das Bewusstsein wiedererlangte, zog man Amys Schmuck aus seinen Taschen, und zwar in Gegenwart so vieler Zeugen, dass der Lord sich un-möglich würde herausreden können. Sie hatten ihn wirklich und wahrhaftig geschnappt, worüber er fuchsteufelswild wurde, als er wieder zu sich kam. Seine Wut bewahrte ihn vermutlich davor, die schwersten seiner Verletzungen zu spüren. Leider versiegelte sie auch seine Lippen, was das Thema Danny anging.
    »Sie haben versucht, sie umzubringen. Warum?«
    »Sie ist also nicht tot? Wie schade.«
    Jeremy musste erneut zurückgehalten werden, denn er hätte dem Kerl am liebsten noch einmal die Faust ins Gesicht gerammt. Heddings lachte ihm frech ins Gesicht, da er davon ausging, dass ihm die drei Polizisten, die darauf warteten, ihn abzuführen, Jeremy vom Leib halten würden.
    »Warum hassen Sie sie?«, wollte Jeremy wissen.
    »Ich hasse sie nicht. Ich kenne sie ja nicht einmal.«
    »Also versuchen Sie nur zum Spaß, hübsche junge Mädchen umzubringen?«
    Heddings schnaubte verächtlich. »Quatsch. Entscheidend ist, wer die Kleine ist, Malory.«
    »Und wer ist sie?«
    Die Frage schien Heddings zu überraschen. »Hat sie Ihnen das nicht gesagt?«
    »Sie weiß es nicht.«
    Heddings begann erneut zu lachen. »Na, das ist köstlich. Unter diesen Umständen lohnt sich das Ganze hier ja beinahe.«
    »Wer ist sie?«
    »Selbst wenn ich es wüsste, glauben Sie wirklich, ich würde es Ihnen sagen?«, spottete Heddings. »Ganz bestimmt nicht. Das Wissen würde ich lieber mit ins Grab nehmen, sozusagen zur Vergeltung.«
    »Sie lügen.«
    »Nein. Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.« Damit wandte Heddings sich an seine Bewacher. »Bringen Sie mich hier raus – oder ihn. Welchen von uns ist mir wirklich egal.«
    Jeremy überlegte, ob er sich darum bemühen sollte, ein paar Minuten allein mit Heddings sprechen zu dürfen.
    Doch er glaubte nicht, dass ihm dies zum jetzigen Zeitpunkt gestattet würde. Außerdem wusste er nun genau, dass der Kerl ihm nicht entgegenkommen würde, ganz gleich, was er zu ihm sagte oder mit ihm machte.
    So war er gezwungen, mit der schlechten Nachricht zu Danny zurückzukehren. Einer der Gäste, der Arzt war, hatte ihr für den Rest des Tages Bettruhe verordnet, ihren Hals in kalte Tücher gepackt und ihr einen Balsam zur Beruhigung der Stimmbänder verabreicht. Ein Hausmädchen war im Zimmer, um die Tücher zu wechseln, sobald sie warm wurden. Jeremy schickte sie hinaus und schloss die Tür hinter ihr.
    Danny setzte sich auf und fragte voller Hoffnung: »Was hat er gesagt?«
    Jeremy nahm auf ihrer Bettkante Platz und legte ihr die Hand an die Wange. »Ist es wirklich wichtig, wer du bist, Liebes? Du bist doch bisher gut zurechtgekommen, ohne es zu wissen.«
    Danny ließ sich wieder in die Kissen zurückfallen. »Du hast Recht, es spielt keine Rolle.«
    »Das habe ich nicht gesagt ...«
    »Doch, wirklich, du hast Recht. Es ist ja nicht so, dass eine Familie oder irgendjemand darauf wartet, dass ich nach Hause komme. Wenn es so wäre, hätten sie mich gesucht. Oder Miss Jane hätte davon gesprochen, mich wieder heimzubringen. Eine Rückkehr hat sie aber nie erwähnt – das spricht doch dafür, dass es keinen Ort gab, an den wir hätten zurückkehren können. Heddings wollte dir also nicht sagen, wer ich bin?«
    »Nein.«
    »Aber er weiß es! Davon bin ich felsenfest überzeugt.
    Ich habe es in seinen Augen gesehen, in seiner Miene.
    Es hat ihn regelrecht umgehauen, als er mich dort im Gang stehen sah.«
    »Ich bezweifle auch nicht, dass er es weiß, aber er findet, es geschieht uns recht, wenn er es für sich behält.
    Schließlich sind wir für sein Scheitern verantwortlich.
    Unseretwegen muss er ins Gefängnis.«
    »Und wenn du ihm versprichst, die Anzeige gegen ihn fallen zu lassen?«
    Jeremy lächelte sanft. »Dafür ist es zu spät. Dieses Haus ist voller Zeugen, die alle wissen, dass er versucht hat, dich umzubringen. Einige von ihnen sind früher ebenfalls bestohlen worden, und sie zweifeln nicht daran, dass Heddings auch hinter diesen Verbrechen steckt, nun da Amys Schmuck bei ihm gefunden wurde. Im Übrigen stand er bereits unter Verdacht, seit vielen Jahren schon.
    Man konnte ihm nur bisher nie etwas nachweisen. Wir haben jetzt den Beweis geliefert.«
    Jeremy würde es noch einmal bei Heddings versuchen; er wollte nur Danny keine Hoffnungen machen, für den Fall, dass er wieder scheiterte. Doch er würde dem Lord ein paar Wochen Zeit lassen, sich darüber klar

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