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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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zu werden, wie tief er in der Tinte saß. Dann würde er ihn mit dem Angebot locken, eine Strafminderung für ihn zu er-wirken, wenn er ihm im Gegenzug die gewünschten Informationen erteilte.
    Danny seufzte. »Na ja, zumindest hast du das erreicht, wofür du hergekommen bist.«
    »Dafür wärst du beinahe umgebracht worden.«
    Jeremys Ton war so scharf, dass Danny zusammen-zuckte. »Ich wollte ihn doch nur aufhalten. Du hast zu lange gebraucht, um heraufzukommen«, konterte sie ebenso vorwurfsvoll. »Heddings hätte den Schmuck beiseite schaffen können, und wie würdest du dann jetzt da-stehen?«
    »Ganz gut. Und du hättest keine blauen Flecken rings um den Hals.«
    Danny runzelte die Stirn. »Woher sollte ich wissen, dass er mich erkennen würde? Und dass er wegen einer Sache auf mich losgehen würde, die überhaupt nichts mit dem Schmuck zu tun hat, den er gerade gestohlen hatte? Hättest du das vielleicht vorhergesehen?«
    Jeremy grinste. »Gewettet hätte ich nicht darauf.
    Aber jetzt ruh dich ein bisschen aus. Morgen früh fahren wir nach Hause.«
    »Ich würde lieber schon jetzt fahren. Mir geht es gut.
    Hört man das nicht? Hab nur ein paar blaue Flecken zum Beweis dafür, wie dämlich ich mich angestellt habe. Ich würde lieber wieder arbeiten, als hier zu liegen und darü-
    ber nachzugrübeln, was ich aus dem heutigen Tag lernen könnte.«
    So gesehen musste Jeremy ihr Recht geben.

Kapitel 47
    anny wartete noch vier Tage, so lange, bis ihr Hals D nicht mehr empfindlich war. Sie wollte nicht, dass irgendwelche Beschwerden sie in ihrer Beweglichkeit einschränkten. Außerdem wartete sie darauf, dass Jeremy einmal für mehr als ein paar Stunden aus dem Haus ging. In dieser Hinsicht war Percy ihr behilflich. Er kam im Laufe der Woche vorbei, um Jeremy zu einem Pferderennen einzuladen, das eine gute Fahrstunde außerhalb von London stattfinden sollte. Eigentlich glaubte Danny zwar nicht, dass Jeremy sie am Fortgehen hindern würde, doch sie wollte kein Risiko eingehen. Daher sollte er erst davon erfahren, wenn sie längst weg war.
    Sobald Jeremy an diesem Morgen das Haus verließ, um zu dem Pferderennen zu fahren, ging Danny in ihr Zimmer, um ihre wenigen Habseligkeiten zusammenzupa-cken. Das dauerte nicht lange. Das Ballkleid hätte sie zu-rückgelassen, da es zu viel Platz wegnahm, um es lange durch die Stadt zu schleppen. Da aber Mrs Robertsons Schneiderin nicht weit entfernt wohnte, dachte Danny sich, sie könnte von ihr noch ein bisschen Kleingeld für das Kleid bekommen, vielleicht sogar ein paar Pfund. Bis sie eine neue Anstellung gefunden hatte, würde sie jeden Penny brauchen. Sie glaubte allerdings nicht, dass es diesmal lange dauern würde, wieder Arbeit zu finden.
    Schließlich hatte sie inzwischen Erfahrung, und ihre Sprache hatte sich so verbessert, dass sie nicht einmal mehr Fehler machte, wenn sie nervös war. Wahrscheinlich hätte sie sogar im gleichen Stadtviertel eine andere Stelle als Hausmädchen bekommen, aber das wäre zu nahe an Jeremy gewesen. Die mittleren Wohnlagen der Stadt waren ihr gerade recht; außerdem würde es dort leichter sein, einen Ehemann zu finden. Vielleicht sogar einen feinen Herrn, zumindest jedoch einen Mann, der nicht so hochherrschaftlich war, dass es für ihn undenkbar wäre, ein Dienstmädchen zu heiraten.
    Danny wünschte, sie könnte Jeremy eine Nachricht schreiben. Sie wollte ungern fortgehen, ohne ihm alles zu erklären. Das würde eines ihrer nächsten Ziele sein: Sobald sie es sich leisten konnte, würde sie sich einen Lehrer suchen, der ihr das Lesen und Schreiben beibrachte. So aber hatte sie keine andere Wahl, als Claire für ein paar Minuten in ihr Zimmer zu schleifen, damit sie etwas für sie aufschrieb.
    »Es ist Zeit für mich zu gehen«, sagte sie ihrer Freundin. »Für ein paar Tage werde ich in meinem alten Zuhause unterkommen, wenn sie dort nichts dagegen haben. Unterdessen suche ich mir eine neue Anstellung.
    Oder ich miete mir eine Wohnung.«
    »Warum musst du fort?«, jammerte Claire. »Jetzt wo wir gerade Freundinnen geworden sind!«
    »Unsere Freundschaft ist auch nicht zu Ende, nur weil ich gehe. Ich melde mich bei dir. Vielleicht komme ich sogar manchmal zu Besuch. Oder noch besser, du kommst mich besuchen.« Danny wollte und konnte es nicht riskieren, Jeremy wiederzusehen, nachdem sie fortgegangen war. »Ich lasse dich wissen, wo ich untergekommen bin.«
    Claire seufzte; dann fragte sie misstrauisch: »Du erwar-test aber kein Kind,

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