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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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oder?«
    Danny schüttelte den Kopf. »Nein, in dem Punkt habe ich Glück gehabt. Wenn ich noch länger bleibe, würde das allerdings ein Problem. Ich glaube zwar nicht, dass Jeremy versuchen würde, mir das Baby wegzunehmen, aber mit einem Kind wäre es für mich noch schwieriger, von hier fortzugehen.«
    »Warum gehst du dann überhaupt?«
    »Weil ich mich in den Kerl verliebt habe, Claire. Und er führt mich in Versuchung, für ihn meine Ziele über Bord zu werfen.«
    »Er weiß nicht, dass du gehst, oder?«
    »Natürlich nicht. Sonst würde er mich problemlos zum Bleiben überreden. Er ist ziemlich gut darin, mich zu beschwatzen. Sag ihm also nicht, wohin ich gehe. Aber ich möchte ihm eine Nachricht hinterlassen, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Selbstverständlich.«
    »Sag ihm, ich danke ihm dafür, dass er mir geholfen hat, mein Schicksal zu verbessern. Und dass ich jetzt viel fester daran glaube, dass ich meine Ziele erreichen kann.«
    Claire runzelte die Stirn. »Glaubst du wirklich, das will er hören? Oder weiß er nicht, was deine Ziele sind?«
    »Du hast Recht; lass den zweiten Teil weg. Sag ihm lieber, dass er mir fehlen wird, dass ich aber mein eigenes Leben weiterführen muss. Und sag ihm ...« Danny musste sich unterbrechen, weil sie merkte, wie sich ihr die Kehle zusammenschnürte. »Sag ihm, es tut mir nicht Leid, seine Freundin zu sein.«
    »Wie?«
    »Er wird das verstehen. Jetzt muss ich los. Passt du für mich auf meine Tierchen auf?«
    »Nimmst du sie nicht mit?«
    »Nur Twitch. Die anderen beiden hätte Jeremy mir besser gar nicht erst gegeben.« Danny umarmte Claire.
    »Du wirst mir fehlen. Ihr alle werdet mir fehlen.«
    »Verdammt noch mal, ich glaube, ich heule gleich.
    Also geh schon, wenn du gehen musst. Und viel Glück.«
    Bevor sie das Haus verließ, rannte Danny ein letztes Mal die Treppe hinauf. Jeremy hatte sie zwar gewarnt, die Finger davon zu lassen, aber sie würde ihren alten Hut doch mitnehmen. Nicht um ihn zu tragen; das würde zu ihren Röcken ziemlich albern aussehen. Aber der Hut gehörte ihr, und sie hatte nicht vor, irgendetwas zurückzulassen.
    In Jeremys Zimmer hielt Danny inne, um sich ein letztes Mal umzuschauen. Als sie sein Bett, sein Kissen be-rührte, kamen ihr die Tränen.
    Sie wollte eigentlich nicht fortgehen. Zu Claire hatte sie es eben gesagt, doch das war das erste Mal gewesen, dass sie es in Worte gefasst hatte: Sie liebte Jeremy Malory. Das war nicht eingeplant gewesen. Sie hatte gedacht, sie würde fortgehen können, bevor das passierte, aber nun war es zu spät. Sie wollte den Rest ihres Lebens mit Jeremy verbringen. Er konnte all ihre Träume Wirklichkeit werden lassen – wenn er wollte. Lieber Gott, und wenn er nun wollte? Wie konnte sie fortgehen, ohne das herauszufinden?
    Das würde bedeuten, mit ihm zu reden, ihre Karten offen auf den Tisch zu legen – und zu riskieren, wovor sie Angst hatte, nämlich, dass er versuchen würde, sie zum Bleiben zu überreden. Das würde ihm nicht gelingen; ihr Entschluss stand fest. Aber es würde sie zerreißen, wenn er es versuchte, und es würde ihr das Ganze so viel schwerer machen ...
    Danny zögerte und litt Qualen, weil sie sich nicht entscheiden konnte. Doch die winzige Hoffnung, dass Jeremy sie ebenfalls liebte, sie genug liebte, um sie allen Konventionen zum Trotz zu heiraten, bewog sie letzten Endes zu bleiben, bis er zurückkam.
    Sie teilte Claire mit, dass sie Jeremy doch nichts auszurichten brauche, und erklärte ihr den Grund. »Du bist mutiger, als ich es in deiner Situation wäre«, sagte Claire.
    »Viel Glück, Danny.«
    Danny brauchte jedoch kein Glück; sie wollte nur, dass ihre einzige kleine Hoffnung sich erfüllte.
    Jeremy kam zeitig zum Mittagessen zurück, in Gesellschaft von Percy. Beide lachten, als sie das Haus betraten. Es war ein schönes Bild, das Danny von der Tür zum Salon aus betrachtete. Ihren Sack hielt sie nicht in der Hand; er lag im Salon direkt neben der Tür auf dem Boden, sodass sie ihn sich rasch schnappen konnte.
    Es musste an ihrer Miene gelegen haben, dass Jeremy plötzlich ernst wurde und Percy aufforderte: »Geh schon einmal vor in die Küche und sag Bescheid, dass du Hunger hast, alter Knabe. Ich komme gleich nach.« Dann ging er auf Danny zu und legte ihr die Hand auf die Wange. »Was ist denn los, Liebes?«
    Danny trat einen Schritt zurück in den Salon. Was sie zu sagen hatte, würde sie niemals herausbringen, wenn Jeremy sie berührte. Er folgte ihr in den

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