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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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einem solchen gesellschaftlichen Ereignis würden bestimmt nicht nur Lords erscheinen. Es wurden auch andere wohlhabende und an-gesehene Herren eingeladen, Herren ohne Titel, die in ihren Heiratswünschen nicht so eingeschränkt waren.
    Außerdem hatte sie wirklich einmal einen Maskenball in Covent Garden besucht – na ja, nicht direkt besucht; sie hatte nur von Weitem zugeschaut und sich ge-wünscht dazuzugehören. Die Leute dort schienen sich so herrlich zu amüsieren. Und jene Bälle waren nicht nur für die Lackaffen, ganz und gar nicht. Jedermann konnte hingehen und einen Abend lang so tun, als wäre er jemand anders als in Wirklichkeit.
    »Dann tanzt sie eben nicht«, wischte Regina Jeremys letzten Einwand beiseite. »Verstauchter Knöchel, solche Sachen.«
    »Sie kann also nicht sprechen, kaum laufen – klingt, als gehörte sie eher ins Krankenbett als auf einen Ball.«
    Regina starrte ihren Cousin finster an, ließ jedoch nicht locker. »Während einer besonders spannenden Fuchsjagd auf dem Land hat sie Anfang der Woche die Stimme verloren. Sie ist auf dem Wege der Besserung, möchte ihre Stimmbänder jedoch noch schonen. Auf derselben Jagd hat sie sich auch den Knöchel verstaucht.
    Sie hätte ja auf diesen Ball verzichtet, aber sie wollte dich nicht enttäuschen; du hattest dich so sehr darauf gefreut, sie dort der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und da sie nur dieses Wochenende in der Stadt ist ...«
    »Ich verstehe schon, Reggie. Und als wen möchtest du sie, bitte schön, ausgeben?«
    »Vielleicht könnte sie eine entfernte Verwandte von Kelsey sein. Kelsey besitzt schließlich alle möglichen Titel, auch wenn seit ihrer Hochzeit mit unserem Cousin Derek kaum noch die Rede davon ist. Ich bin sicher, sie hätte nichts dagegen, so zu tun, als wäre Danny mit ihr verwandt.«
    »Verwandtschaft mit einem Herzog? Ist das nicht ein bisschen zu dick aufgetragen?«, fragte Jeremy.
    »Nein, nein; natürlich kommt nur einer der weniger bedeutenden Titel infrage. Und nur ganz entfernte Verwandtschaft. Vielleicht sind ihre Eltern nach Amerika ausgewandert, und sie ist dort aufgewachsen ... nein, ich weiß: Cornwall! Nur für den Fall, dass ihr breiter Akzent auffällt. Ja, so wird es gehen, und zwar ausgezeichnet.
    Kein Mensch wird daran zweifeln, dass du diesem reizenden Mädchen in den letzten Monaten den Hof gemacht hast und daher unmöglich ein Stelldichein mit Emily Bascomb haben konntest. Der Glückliche muss wohl ein anderer gewesen sein.«
    Jeremy sah Regina kopfschüttelnd an, diesmal allerdings voller Bewunderung. »Wie machst du das nur, Cousinchen? Ich bin sprachlos, wahrhaftig.«
    »Unsinn«, versetzte Regina schroff. »Und ich nehme Danny mit nach Hause, um sie zurechtzumachen. Komm morgen Abend um genau neun Uhr mit einer Kutsche vorbei, um uns abzuholen. Wir wollen lediglich vornehme Verspätung haben, mehr nicht.«
    »Wir?«
    »Ich komme selbstverständlich mit. Danny braucht eine Begleiterin.«
    »Seit wann bist du denn mein Schutzengel, Kätzchen?«
    »Seit Amy mich gebeten hat, in ihrer Abwesenheit ein Auge auf dich zu haben.«
    Jeremy verdrehte die Augen. Amy war nicht nur ihre Cousine, sondern auch seine beste Freundin, und sie sorgte sich viel mehr um ihn als nötig.
    »Es liegt mir fern, deinem fantastischen Plan einen Dämpfer aufzusetzen, aber findest du nicht, du solltest Danny fragen, ob sie überhaupt bereit ist, mich aus Emilys Klauen zu befreien?«
    »Ach du liebe Zeit!« Reggie seufzte. »Ja, das sollte ich wohl.« Und an Danny gewandt fragte sie: »Bist du dabei, meine Liebe? Wir müssen unseren Jeremy wirklich retten, sonst wird er ganz ohne sein Zutun vor den Altar geschleift.«
    Danny grinste. »Ich bin ganz gut darin, mich zu verkleiden.«
    Regina zwinkerte. »Ja, richtig, nicht wahr? Na, dann komm mal mit. Wir haben in kürzester Zeit eine Menge zu erledigen.«

Kapitel 27
    egina Eden war einfach umwerfend. Sie war ein rich-R tiger Wirbelwind, erteilte eine Anweisung nach der anderen und quasselte ununterbrochen. Sie zerrte Danny aus Jeremys Haus und die Straße hinunter zu ihrem Wohnsitz. Dort angekommen, nahm sie ihren Schützling sogleich mit hinauf in ihr Schlafzimmer, sodass Danny gar keine Zeit blieb, das prächtige Stadthaus zu bewundern, durch das sie im Sturmschritt eilten. Regina zitierte auf der Stelle ihr Stubenmädchen Tess zu sich, teilte ihr mit, was benötigt wurde, und gemeinsam zogen sie aus Reginas Kleiderschrank unzählige Roben, wie Danny sie noch nie

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