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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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redet sie da?« Jasons Frage war an niemand Bestimmten gerichtet, doch Danny hatte keine Hemmungen, dem älteren der Malory-Brüder zu antworten: »Also, es geht ja um ein Kind, nicht wahr? Emily sagt, es ist Jeremys. Sie wissen, dass das nicht stimmt.
    Aber ich glaube, es gibt überhaupt kein Kind. Das lässt sich natürlich nicht beweisen, zumindest nicht in den nächsten vier, fünf Monaten, und so lang würde sie mit der Hochzeit bestimmt nicht warten wollen, oder? Au-
    ßerdem kann sie später wieder lügen und sagen, sie hat das Baby verloren – nachdem sie Jeremy geheiratet hat, natürlich.«
    »Und wo kommen die drei anderen Lügen ins Spiel?«, wollte Jason wissen.
    »Das sind drei andere Männer, die behaupten, sie sind mit Emily im Bett gewesen. Das wird sie abstreiten, aber selbst sie dürfte einsehen, dass drei zu eins nicht gerade ein guter Kurs ist. Fallen ... Ihnen drei Männer ein, die für Sie lügen würden?«, fragte sie Jeremy direkt.
    »Gewiss, aber – verdammt, das könnte wirklich funktionieren«, stellte Jeremy mit breitem Grinsen fest.
    James begann glucksend zu lachen. »In der Tat, Junge, vor allem, wenn alle drei die Dame gleichzeitig zur Rede stellen, in Gegenwart ihres Vaters. Eine glänzende Lö-
    sung, wahrhaftig. Mich wundert nur, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin.«
    »Ich glaube, ich sollte besser nichts von alledem hö-
    ren«, sagte Jason mit strenger Miene. Dann aber signalisierte er seinem jüngeren Bruder durch ein kaum merk-liches Nicken sein Einverständnis und fügte hinzu: »Ich lege die Sache in deine geschickten Hände, James.«
    »Das dachte ich mir.« James grinste.
    Jason wandte sich zum Gehen, blieb jedoch auf dem Weg zur Tür vor Danny stehen. Prüfend blickte er ihr eine Weile ins Gesicht, und seine Stirn legte sich in Fal-ten. Obwohl er den Staubwedel in ihrer Hand bemerkt haben musste, sagte er zu ihr: »Du kommst mir irgendwie bekannt vor; ich weiß aber nicht, woher. Sind wir uns schon einmal begegnet?«
    »Nicht dass ich wüsste, Mylord.«
    »Du hast früher in Edwards Haus gearbeitet, nicht wahr? Oder bei Reggie? Habe ich dich vielleicht dort gesehen?«
    »Nein, das ist meine allererste Stelle als Dienstmädchen.«
    »Merkwürdig. Das geht mir jetzt nicht mehr aus dem Kopf, bis mir wieder einfällt, wo ich dich gesehen habe.«
    Allmählich wurde Danny mulmig zumute. Sie hoffte, dass sie den Kerl nie bestohlen hatte, aber möglich war es schon. Sie glaubte es allerdings nicht. Als Taschendiebin waren ihre bevorzugten Opfer nicht derart groß gewachsene Männer gewesen, die sie im Falle einer Flucht mit Leichtigkeit hätten einholen können. Außerdem hatte Jason Malory so eine besondere Ausstrahlung, dass sie ihn bestimmt nicht vergessen hätte.
    James musste die gleichen Gedanken gehabt haben wie sie, denn kaum war Jason gegangen, sagte er in äu-
    ßerst geringschätzigem Ton: »Hast ihm wohl irgendwann in deiner früheren Laufbahn einmal die Taschen erleichtert?«
    Danny wurde rot, doch Jeremy kam ihr rasch zu Hilfe:
    »Hack nicht auf ihr herum. Sie hat mich soeben vor einer Ehe bewahrt, die in der Hölle geschlossen worden wäre. Ich bin gerade ganz begeistert von ihr.«
    James verdrehte die Augen zur Decke. »Das bist du schon, seit du sie zum ersten Mal gesehen hast. Wie auch immer, ihr Beitrag dazu, deine Haut zu retten, verdient einige Anerkennung, aber noch bist du nicht aus dem Schneider. Also sieh zu, dass du deine drei Lügner zusam-mentrommelst, und bring sie zu mir. Ich werde ihnen ein-trichtern, was sie sagen sollen und was passiert, wenn sie die Sache vermasseln.« Und auf seinem Weg zur Tür hinaus ergänzte er: »Aber wähl um Himmels willen nicht Percy aus.«
    Kaum war James fort, ließ Dannys Anspannung nach, und sie grinste Jeremy sogar an. »Ist deine ganze Familie so misstrauisch gegenüber Percy?«
    »Keineswegs. Sie haben ihn gern, wirklich, sie kennen ihn nur. Wenn er letzte Woche auf dem Ball gewesen wäre, hätte er todsicher gequakt: ›Du meine Güte, Jeremy, was macht denn dein Stubenmädchen hier?‹«
    Danny kicherte. »Das glaub ich nicht.«
    »O doch, bestimmt, darauf kannst du dich verlassen.
    Wir haben also verdammt Glück gehabt, dass er den Ball verpasst hat, weil er für ein paar Tage in Cornwall war, um neue Pferde zu kaufen.«
    »Auch wenn unsere Vorstellung an jenem Abend nicht viel genützt hat«, erinnerte Danny seufzend.
    Jeremy zuckte die Achseln, aber mit einem Lächeln.
    »Mach dir darüber keine

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