Malory
werden, sich aus ihrem Traum heraus kämpfen, doch da küsste er sie wieder auf den Mund und das beruhigte sie. Es war doch nur ein Traum, nichts als ein Traum. Er lag in einer anderen Kajüte in Ketten und konnte unmöglich mit ihr in der Koje sein.
Doch dieser Gedanke endete abrupt, als sie den Schmerz spürte. Jäh erwachte sie aus ihrem Schlaf und ihren schönen Träumen. Sie schlug die Augen auf, sah im sanften Licht der Laterne Drew Andersons Gesicht über sich und erkannte, dass er es wieder getan hatte.
Er hatte sie ruiniert, diesmal sogar im wahrsten Sinn des Wortes. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es ihm gelungen war, zu entkommen, aber er befand sich definitiv in ihrer Ko-je und lag auf ihr, sie waren beide splitterfasernackt und er hatte ihr soeben die Jungfräulichkeit geraubt.
»Mein Gott, was hast du getan?«, fragte sie und versuchte, ihn fortzuschieben. »Wie konntest du ...«
»Pst, ich möchte dir nur Freude bereiten.«
Als sie das hörte, begriff sie alles. Trotz ihrer Panik arbeitete ihr Verstand. »Du hast gewonnen!«, rief sie. »Du hast alles bekommen, du hast dein Schiff zurück und ich liege mit dir im Bett!«
»Nein, Schätzchen, ich verspreche dir, du wirst auch gewinnen. Weißt du noch, wie du mich heute Morgen beim Baden verführt hast? Jetzt bin ich dran, jetzt mache ich dasselbe mit dir, aber ich werde zu Ende bringen, was ich angefangen habe, und du wirst nicht enttäuscht sein. Ich möchte es dir beweisen. Lass zu, dass ich dich liebe.«
In seinem Gesicht zeigte sich weder Spott noch Triumph.
Eigentlich wusste Gabrielle seinen Ausdruck gar nicht zu deuten, daher war sie völlig überrascht, als Drew sie erneut küsste.
Er war sehr zärtlich mit ihr umgegangen, um sie nicht zu früh zu wecken, doch nun brach all die Leidenschaft aus ihm heraus, die sich während der Woche angestaut hatte. Gabrielle hatte geglaubt, es sei ihr nicht gelungen, ihn zu erregen. Doch weit gefehlt.
Sein Versprechen und dieser Kuss ließen Gabrielle den Schock über das Geschehene vergessen und mit erstaunlicher Schnelligkeit war die Begierde erneut in ihr entbrannt. Diese glühende Hitze, sein Mund auf ihrem, sein verführerisches Zungenspiel, die Hand, mit der er ihren Kopf hielt, damit ihr nichts von diesem Kuss entging. Sie wollte nicht mehr fort.
Gabrielle schlang die Arme um Drews Hals. Er hatte seine freie Hand auf ihre Brust gleiten lassen, die er nun drückte und knetete. Und auch weiter unten konnte sie ihn spüren, zwischen ihren Beinen, wo er sie bestens ausfüllte, sich aber nicht bewegte, sondern sich vorsichtig zurückhielt. Allein das Wissen um das, was dort auf sie wartete und sich so köstlich an-fühlte, sandte eine Woge der Lust durch ihren Körper, einen unkontrollierbaren Strom von Gefühlen aus ihrem tiefsten Innern, den Drew so oft in ihr aufwallen ließ.
Gabrielle drängte sich ihm entgegen und nahm ihn tief in sich auf. Das fühlte sich so gut an, dass sie sich wieder und wieder an ihn presste. Und, oh Gott, plötzlich brachen sämtli-che Gefühle gleichzeitig über sie herein. Der Rausch der Sinne übertraf all ihre Erwartungen und ebbte glücklicherweise nicht ab, weil Drew nun seinerseits immer wieder tief in sie eindrang und sie – unglaublich – erneut mitgerissen wurde und gemeinsam mit ihm zum Höhepunkt kam.
Danach blieb Drew reglos liegen. Auch Gabrielle glaubte, keinen einzigen Muskel mehr rühren zu können. Sie war vollkommen erschöpft, satt und zufrieden. Über das Warum wür-de sie später nachdenken. Momentan war sie unfähig, etwas anderes zu tun als zu schlafen.
Kapitel 33
Gabrielle hatte keine Ahnung, wie lange Drew sie schlafen gelassen hatte. Draußen vor dem einzigen Bullauge der Kabine war es noch dunkel, daher konnte sie die Zeit nicht am Himmel ablesen. Und genau genommen hatte er sie nicht einmal geweckt, zumindest sah es nicht danach aus. Er saß an dem kleinen Tisch, an dem man zur Not auch zu viert essen konnte, zu zweit aber komfortabler speiste.
Der Stuhl, den er benutzte, war dem Bett zugewandt, also hatte er sie zu irgendeinem Zeitpunkt wohl beobachtet. Augenblicklich jedoch fixierte er einen Punkt in der Nähe seiner Füße, die er hochgelegt und übereinandergeschlagen hatte. Er sah aus, als sei er tief in Gedanken versunken. Ausnahmsweise war sein Gesichtsausdruck nicht verschlossen: seine Stirn war in nachdenkliche Falten gelegt.
Gabrielle hatte sich kaum bewegt, nur den Kopf gewandt, um ihn im Zimmer zu lokalisieren. Sie
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