Malory
sind kein Liebespaar! Wir werden nie ein Liebespaar sein! Und das solltest du deine Mannschaft verdammt noch mal wissen lassen!«
Drew hatte ihr gerade in den Arm fallen wollen, blieb bei dieser Forderung aber abrupt stehen. Er fing sogar an zu grinsen, dieser Schuft.
»Wir sind zweimal miteinander ins Bett gegangen. Tut mir leid, Schätzchen, aber das macht uns formell zu einem Liebespaar.«
»Nein, zum Teufel!« schnaubte Gabrielle und warf Drew eine Handvoll alter Münzen an den Kopf.
Ein Geldstück traf ihn an der Wange, was ihn recht schnell wieder in Bewegung brachte. Er kam sogar so rasch um den Schreibtisch, dass er schon hinter ihr war und ihre Hand aus der Schublade zog, ehe sie noch das nächste Wurfgeschoss in die Finger bekommen konnte. Die Sorge um seine eigene Sicherheit veranlasste ihn, ihr auch die andere Hand auf den Rücken zu drehen und sie dort festzuhalten, nachdem er Gabrielle zu sich umgedreht hatte. In dieser Stellung kam sie ihm ziemlich nahe, daher kämpfte sie weiter um ihre Freiheit. Aber es war sinnlos.
»Ich denke, für diese Schramme an der Wange bist du mir etwas schuldig«, sagte Drew.
Gabrielle glaubte nicht, dass er verletzt war, trotzdem musterte sie seine Wangen, ehe sie antwortete: »Was für eine Schramme? Ich sehe nicht einen Blutstropfen, schade eigentlich.«
»Es tut aber weh.«
»Wahrscheinlich hast du nicht einmal einen blauen Fleck, was ich zutiefst bedaure, also glaub bloß nicht, ich wäre schon fertig!«
Drew schnalzte missbilligend mit der Zunge. Es kostete ihn so wenig Mühe, Gabrielle in dieser Position festzuhalten, dass seine Stimme beinah ruhig und besänftigend klang.
Er sagte: »Dein Problem ist, dass du genauso frustriert bist wie ich. Sonst würdest du dich über einen kleinen Scherz nicht so aufregen. Es geht nicht um das, was ich gesagt habe, sondern vielmehr um das, was du dir wünschst – und das bin ich.
Gib’s zu, Gabby. Du willst mich.«
»Nein!«
»Lügnerin. Zufällig kenne ich die Anzeichen – ich habe sie nämlich eben an mir selbst festgestellt. Lieber Himmel, ich war heute sogar eifersüchtig auf Tim, nur weil du dich ein wenig mit ihm unterhalten hast!«
Gabrielle hörte für einen Moment mit der Gegenwehr auf und sagte: »Und wer lügt jetzt? Ein Mann mit einer Braut in jedem Hafen weiß doch gar nicht, was Eifersucht bedeutet.«
»Ich wäre der Erste gewesen, der dir zugestimmt hätte –
bevor ich dich kennenlernte«, erwiderte Drew.
»Timothy ist richtig süß, wie ein großer, liebenswerter Bär«, sagte Gabrielle provozierend.
Drews Augen verengten sich zu Schlitzen. »Du machst mich nicht schon wieder eifersüchtig, Weib.«
»Das war auch nicht meine Absicht«, betonte Gabrielle, dann sagte sie hitzig: »Und jetzt lass mich los!«
Diese Forderung hätte sie nicht stellen sollen. Denn so wurde ihnen beiden schlagartig bewusst, wie nah sie einander waren. Seine Arme lagen bereits um Gabrielle. Ihre Brust drückte gegen seine. Er brauchte sich kaum zu bewegen, um ihren Mund zu erreichen.
Sie sah es kommen und versuchte, den Kopf zur Seite zu drehen. »Nicht ...«
»Aufhören?«, fragte er spöttisch, indem er den Satz für sie zu Ende brachte.
»Nein, nicht .. «
»Hier küssen?«, unterbrach er sie wieder und strich mit den Lippen über ihr Kinn. Dann legte er seine Hand an ihre Wange und zog ihren Kopf ein wenig zu sich heran. »Oder hier?«, dabei fühlte sie einen federleichten Hauch auf ihrer Wange. »Oder möchtest du lieber, dass ich dich hier küsse?«, fragte er rau.
Damit presste er seinen Mund fest auf ihren, legte eine Hand um ihren Kopf, und ließ die andere über ihren Rücken zu ihrem Hintern gleiten, um sie enger an sich zu drücken und seine Erektion spüren zu lassen. Wie zaghaft ihr Widerstand ausgefallen war! Und nicht einmal ihre Wut hielt sie davon ab, mitzumachen, oh nein, ganz im Gegenteil. Während Gabrielle sich an Drews Schultern klammerte und seinen Kuss ungestüm erwiderte, entlud sich das Temperament, das sie in den vergangenen Stunden gezügelt hatte, in einer ungeheuerlichen Explosion der Leidenschaft.
Er hatte recht gehabt. Sie wollte ihn. Anscheinend konnte sie es kaum erwarten. Sie half ihm sogar beim Ausziehen.
Schwer zu sagen, wer wen auf die Matratze zog. Für den Rest des Tages kamen sie jedenfalls nicht mehr aus der Koje heraus.
An Schlaf war jedoch nicht zu denken. Später saßen sie beide im Schneidersitz nackt auf den Laken. Drew strich mit den Händen sanft über die
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