Malory
Innenseite ihrer Schenkel und streichelte sie. Er versuchte nicht, sie zu erregen. Sie hatten sich bereits geliebt. Er berührte sie nur sehr sanft, immer wieder. Das tat er oft jetzt, wo sie es zuließ. Eigentlich konnte er mittlerweile, wenn sie zusammen waren, die Hände gar nicht mehr von ihr lassen.
Ohne dass vorher ein Wort in dieser Richtung gefallen wä-
re, fragte Drew aus heiterem Himmel: »Willst du mich heiraten?«
Ohne nachzudenken antwortete Gabrielle: »Ja.«
Offenbar überrascht über die schnelle Zustimmung fragte er: »Warum?«
»Ich fahre gern zur See. Ich denke, du würdest mich mitnehmen.«
Diese Antwort gefiel ihm offenbar nicht, denn er sagte:
»Versuch es noch einmal.«
»Reicht das nicht als Grand?«
»Gib zu, du willst mir nur den Rest meines Lebens ebenso vermiesen, wie du ...«
Es hörte sich an, als mache er nur Spaß, doch Gabrielle war in dieser Beziehung immer noch empfindlich, daher unterbrach sie ihn recht scharf: »Warum zum Teufel machst du mir einen Heiratsantrag, wenn du es gar nicht ernst meinst?«
Vielleicht hätte sie ihn nicht mit einer derart gezielten Frage in Verlegenheit bringen sollen. Der Art nach zu urteilen, wie er sich mit der Hand durchs Haar fuhr, war er verärgert und enttäuscht.
»Letztendlich ist es das, was der Anstand gebietet«, sagte Drew.
»Und aus dem gleichen Grund habe ich angenommen –
letztendlich. Aber wenn es dir nicht ganz ernst war, lehne ich ab.« An der Stelle hätte Drew erleichtert wirken sollen. Stattdessen sah er noch enttäuschter aus.
»Schön«, erwiderte er. »Aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gefragt.«
Gabrielle starrte ihn ungläubig an. »Das nennst du fragen?
Ich würde sagen, du hast es darauf angelegt, dass ich dir einen Korb gebe.«
»Aus der Nummer kommst du nicht mehr heraus. Du hast akzeptiert. Ich nehme dich beim Wort!«
Damit legte Drew sich hin und drehte ihr beleidigt den Rücken zu. Gabrielle tat es ihm nach. Eine Stunde später be-rührte sein Rücken ihren Po. Eine halbe Stunde später hatten sich ihre Beine ineinander verschränkt. Kaum eine Minute danach liebten sie sich schon wieder und Drews seltsamer Vorschlag wurde mit keinem Wort mehr erwähnt.
Das Abendessen wurde gebracht und nach einem verärger-ten Befehl von Drew vor der Tür abgesetzt. Es wurde dunkel, nur ein wenig Mondlicht drang durch die Fenster. Ihre Laken waren durchnässt von Schweiß, doch es fiel ihnen kaum auf.
Denn Gabrielle kam, wieder und wieder, und jeder neue Or-gasmus war gewaltiger als der vorherige.
Diesen Tag würde sie nie im Leben vergessen.
Kapitel 43
»Ich habe es bemerkt«, sagte Margery nachdenklich. Die Haushälterin war etwa zur gleichen Zeit freigelassen worden wie Gabrielle.
»Was?«, fragte Gabrielle.
»Wie glücklich du in letzter Zeit bist.«
Gabrielle stand neben ihrer Freundin im Bug des Schiffes.
Sie sahen zu, wie ein ziemlich großer Mond am Horizont aufstieg und sein helles Licht auf den Meereswellen funkeln ließ –
ein sehr schöner Anblick in einer klaren Nacht auf See. Fast hätte Gabrielle sich Drew an ihre Seite gewünscht. Aber nur fast. »Glücklich?«, erwiderte Gabrielle mit leicht gekrauster Stirn. »Ich werde erst wieder glücklich sein, wenn mein Vater frei ist.«
»Ja, natürlich«, sagte Margery. »Das versteht sich von selbst. Aber ich glaube, der Kapitän gefällt dir besser als du zu-gibst, nicht wahr?«
Statt einer Antwort lächelte Gabrielle nur. Das konnte sie kaum noch bestreiten, zumindest konnte sie nicht bestreiten, dass es ihr gefiel, verrückten, leidenschaftlichen Sex mit ihm zu haben. Ein entspannter Drew, der seinen ganzen Charme spielen ließ, brachte sicher jedes Mädchen um den Verstand.
Und er war nun bereits seit einer ganzen Weile nicht mehr gereizt worden, sodass er einfach hinreißend charmant war.
»Hast du mit ihm ...«
Margery konnte sich nicht dazu bringen, es auszusprechen, auch wenn sie sonst kein Blatt vor den Mund nahm, doch Gabrielle begriff sofort, worum es ging, schließlich kreisten ihre Gedanken meist um das gleiche Thema. Sie wurde nicht einmal rot, als sie Ja sagte.
»Das hatte ich befürchtet«, stöhnte Margery resigniert.
Gabrielle bemerkte den missbilligenden Ton zwar, nahm ihn sich aber nicht zu Herzen. Etwas anderes hatte sie gar nicht erwartet. Obwohl Margery sich selbst nicht immer an die Konventionen hielt und im Laufe der Jahre zahlreiche Liebhaber gehabt hatte, nahm sie ihre Rolle als Anstandsdame sehr
Weitere Kostenlose Bücher