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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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ernst und wollte nur das Beste für Gabrielle. Doch das Leben hatte seine Tücken und eine davon musste sie gerade meistern.
    »Beim ersten Mal habe ich gedacht, es sei ein Traum«, gestand Gabrielle, doch als sie Margerys zweifelnden Blick sah, lachte sie und erklärte: »Nein, ehrlich. Und ich kann nicht leugnen, dass es der schönste Traum war, den ich je gehabt habe.«
    Margery verdrehte die Augen, dann jedoch nahmen ihre Gedanken eine andere Richtung, und sie fragte mit miss-trauischem Stirnrunzeln: »Das ist jetzt aber nicht mehr Teil deiner Rachepläne, oder?«
    »Nein, die gibt es nicht mehr. Wir haben endlich über alles geredet und Drew hat eingeräumt, dass er den Skandal nicht absichtlich ausgelöst hat. Außerdem macht er es wieder gut, indem er bei Papas Rettung hilft und mich nicht ins Gefängnis werfen lässt, weil ich sein Schiff gestohlen habe. Übrigens weißt du genau, dass ich eigentlich gar nicht nach England zu-rückwollte, sondern mich lieber auf den Inseln niedergelassen hätte. England war Papas Idee, nicht meine, und trotzdem glaube ich nicht, dass es ihm wirklich wichtig war. Er hat dabei mehr an meine Mutter gedacht, weil sie sich das für mich ge-wünscht hätte. Also hat Drew mir gewissermaßen einen Gefallen erwiesen, indem er meine Heiratsaussichten dort zunichte gemacht hat.«
    Margery schnaubte. »Jeder außer dir würde das anders sehen. Aber wenn du der Ansicht warst, er habe dir etwas Gutes getan, warum bist du dann überhaupt so wütend geworden?«
    »Weil ich damals ganz und gar nicht dieser Ansicht war. Ich habe geglaubt, dass er diese Bemerkung absichtlich fallen gelassen hat, und damit wäre es ein direkter und überaus gemeiner Angriff auf mich gewesen. Dafür verdiente er eine Strafe, insbesondere da er einfach fortsegeln und mich in dem Skandal untergehen lassen wollte. Dabei wusste er nicht einmal, dass das, was er gesagt hat, weitergetratscht wurde.«
    »Tja, ich habe es schon einmal gesagt und ich wiederhole es gern: dieser Ärger hat dir nicht gutgetan, deswegen bin ich froh, dass du darüber hinweg bist.«
    »Ich auch«, gestand Gabrielle, und es war die Wahrheit.
    Nicht mehr wütend zu sein und sich nicht mehr mit diesem Mann zu streiten, brachte einige äußerst angenehme Vorteile.
    Seitdem sie ihm den halben Schreibtischinhalt an den Kopf geworfen hatte, lebten sie und Drew in einer Art unausgespro-chenem Waffenstillstand. Keiner hielt dem anderen mehr die alten Missetaten vor. Und diese Waffenruhe bekam Gabrielle bestens. Sie fühlte sich innerlich so lebendig, dass sie sich beinahe als glücklich bezeichnet hätte. Wenn sie nur den Grund dafür wüsste. Sie konnte nicht glücklich sein. Außer, nun ja ..
    »Er hat mich gebeten, ihn zu heiraten.«
    »Ah, gut, wenigstens brauche ich ihn nun nicht mehr zu vierteilen, weil er dich ausgenutzt hat.«
    »Ich glaube, ich habe abgelehnt«, musste Gabrielle gestehen. »Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher.«
    Sie konnte sich noch genau an jene Nacht erinnern. Es war vor mehr als einer Woche gewesen, am dem Tag, an dem sie ihren letzten Streit gehabt hatten, ehe ihr Waffenstillstand begann. Und es war in der Tat ein seltsamer Heiratsantrag gewesen. Erst hatte er getan, »was der Anstand gebietet« und sie gefragt. Dann hatte er sich gewundert, dass sie angenommen hatte, und als sie ihre Meinung geändert und ihm doch einen Korb gegeben hatte, war er noch verstimmter gewesen. Und am Ende hatte sie nicht gewusst, ob sie nun verlobt waren oder nicht. Er wollte sie beim Wort nehmen? Das hatte er jedenfalls gesagt. Doch in dem Moment war er wütend gewesen, deshalb meinte er es sicher nicht so.
    Leider hatte Margery nicht die Absicht, sie mit dieser Bemerkung davonkommen zu lassen. »Was soll das heißen, du bist dir nicht sicher?«
    Gabrielle versuchte, es lässig zu erklären. »Erst habe ich akzeptiert und dann habe ich meine Meinung geändert, aber es hörte sich so an, als wolle er mich auf meine erste Antwort festnageln.«
    »Gut für ihn! Und du solltest dich schämen, dass du ihn abgewiesen hast«, sagte Margery spitz, dann fuhr sie fort:
    »Heirate ihn wenigstens aus Anstandsgründen. Falls du dich später scheiden lassen willst, auch gut, pass bloß auf, dass du nicht vorher Kinder bekommst.«
    Das trieb Gabrielle die Röte in die Wangen. Auch wenn sie selbst dazu neigte, die Dinge beim Namen zu nennen, konnte sie Margery in dieser Beziehung nicht das Wasser reichen.
    Warum war sie nicht von allein auf den

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