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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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Fesseln – nein, er versuchte in der Tat, sie wieder loszuwerden. Der Mann war einfach unmöglich.
    »Schluss damit«, befahl Gabrielle knapp.
    Er warf ihr einen bösen Blick zu, der keiner Erklärung be-durfte. Sie biss die Zähne zusammen und fragte: »Soll ich noch mehr Stricke suchen?«
    »Tu, was du willst, Schätzchen.«
    »Vielleicht sollte ich dir nochmal auf den Kopf hauen? Bewusstlos bist du viel besser zu ertragen.«
    »Sehr witzig. Aber ich denke, wenn du nah genug herankämst, um es zu versuchen, würden diese Stricke wie durch ein Wunder von mir abfallen. So sehr wünsche ich mir, dich in die Hände zu kriegen.«
    Sicher um sie zu würgen. Und obwohl Gabrielle wusste, dass seine Fesseln hielten, war sie Drew gegenüber so miss-trauisch, dass sie ihn lieber nicht auf die Probe stellte.
    »Eigentlich schade, dass du ein so unkooperativer Gefangener bist«, klagte sie.
    »Gibt es denn auch andere?«
    Mit finsterem Blick sprach sie weiter: »Ich hatte überlegt, dich in deiner Kabine zu lassen, aber da wir sie brauchen werden, wäre es wohl besser, dich irgendwo anders einzusperren.
    Vielleicht habt ihr sogar ein paar Ketten an Bord? Ja, Ketten wären gut, denkst du nicht?«
    »Was ich gerade denke, willst du ganz bestimmt nicht wissen«, konterte Drew.
    Doch er hörte auf, an seinen Fesseln zerren. Das registrierte Gabrielle sofort. Also gab es irgendwo auf seinem Schiff wahrscheinlich Ketten, die man benutzen konnte. Und ihn an einer kurzen Eisenkette zu halten, die er auf keinen Fall abstreifen konnte, wäre geradezu ideal, dachte sie.
    Da Drew seine Felle davonschwimmen sah, versuchte er erneut, Gabrielle mit Blicken zu durchbohren. Und obwohl diese Blicke sie sehr beunruhigten, waren sie doch wesentlich besser zu ertragen als sein selbstgefälliges Gerede darüber, dass er sie wieder zu seiner Gefangenen machen würde.
    »Beantworte mir eine Frage«, forderte er. »Warum zum Teufel hast du gar nicht erst versucht, mein Schiff ganz offiziell zu requirieren?«
    »Und aus welchem Grund?«
    »Verfolgung von Verbrechern, eine Sache von Leben und Tod, wie auch immer. Dir wären sicher einige überzeugende Lügen eingefallen.«
    »Du meinst, ich hätte dich von dieser Notwendigkeit überzeugen können, obwohl du weißt, dass ich gar keine offizielle Funktion habe?«
    »Du hättest dich ja gar nicht zu erkennen geben müssen.
    Einer deiner Männer hätte das Schiff mit Beschlag belegen können.«
    Gabrielle musste wider Willen lächeln, ging jedoch weiter auf ihn ein. »Ich verstehe, und du hättest ihm geglaubt?«
    »Ja, verdammt noch mal. Ich bin Amerikaner. Warum sollte ich so etwas nicht glauben, schließlich habt ihr Engländer uns doch mit ganz ähnlichen Methoden in den Krieg gelockt.«
    »Du hast recht, das Schiff ist offiziell requiriert.«
    »Sehr witzig.«
    »Ich versuche nur, dir entgegenzukommen.«
    »Warum? Um mich so lange am Grübeln zu halten, bis ihr mich über Bord werft? Werde ich wenigstens vorher vergewaltigt?«
    Gabrielle sog scharf die Luft ein. Der Gedanke daran, sich seiner zu bedienen, während er gefesselt war . . Du lieber Himmel, sie musste sich hinsetzen, und zwar schnell, sonst gaben ihre Knie nach. Sie setzte sich auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch und sackte darauf zusammen. Dann atmete sie bewusst mehrmals tief durch und verbannte das Bild aus ihren Gedanken. Den Blick hielt sie auf den Schreibtisch gesenkt.
    Drew anzusehen war regelrecht gefährlich für sie.
    Sie musste die Gefühle, die er in ihr weckte, unter Kontrolle bekommen. Schließlich sollte er sie begehren – nicht andersherum!
    »Ich dachte schon, du hättest es ernst gemeint«, sagte sie,
    »wenn deine letzte Bemerkung nicht gewesen wäre. Niemand wird dich über Bord werfen, Drew.«
    »Nicht einmal, wenn ihr damit den Kopf aus der Schlinge ziehen könnt?«
    Gabrielle schaute ihm ins Gesicht und fragte: »Weil du weißt, wer wir sind?«
    »Ja.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber es gibt nichts, was einen Mord rechtfertigen könnte. Das hört sich ganz so an, als hättest du einen falschen Eindruck von uns gewonnen.
    Wir sind nicht die Sorte von Piraten, an die du denkst.«
    »Gibt es etwa verschiedene Sorten?«, fragte er hämisch.
    Gabrielle lächelte nur. »Bei uns handelt es sich selbstverständlich um eine ganz neue Art. Wir sind eigentlich eher Schatzsucher als Piraten.«
    »Eure Beweggründe interessieren mich nicht. Ihr habt hier ein Verbrechen begangen und ich kann euch eins

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