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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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ging um Georgina Malory. Gabrielle hatte ernsthaft geglaubt, diese Sache sei ausgestanden.
    Als sie Richard aufgesucht hatte, um ihm von James’ Drohung zu berichten – dass Richard ein toter Mann sein würde, falls er Malorys Frau je wieder zu nahe kam – hatte Richard ihr versichert, keine Frau sei ihm das Leben wert.
    Daran erinnerte sie ihn jetzt. »Du hast versprochen, dich von ihr fernzuhalten.«
    »Damals, ja, aber doch nicht für immer.«
    Gabrielle verdrehte die Augen. Richard bemerkte es nicht.
    Er schaute immer noch aufs Meer hinaus.
    Gabrielle versuchte es mit Vernunft. »Sie ist wirklich eine bemerkenswerte Frau.«
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Richard zu.
    »Bemerkenswert insofern als sie ihren Mann liebt. Das ist nämlich nicht bei allen Frauen so. Die meisten heiraten aus Gründen, die mit Liebe oft gar nichts zu tun haben.«
    »Was ist mit dir?«, fragte er. »Wirst du nur aus Liebe heiraten?«
    »Ja.«
    Richard hatte sich umgedreht und war zur Seite gerückt, nun saß er im Schneidersitz neben dem Steuer, sodass er zu Gabrielle aufschauen konnte. »Die Gelegenheit, in London die wahre Liebe zu finden, hat der Amerikaner dir jedenfalls gründlich vermasselt. Ich sollte nach unten gehen und Hackfleisch aus ihm machen, solange er noch in Ketten liegt. Irgendjemand muss schließlich dafür sorgen, dass ihm das, was er getan hat, leid tut!«
    »Nein!«, sagte Gabrielle ein wenig zu hastig. »Tu ihm nichts ...«
    »Ah, so ist das also«, unterbrach Richard sie. »Ich hätte wissen müssen, dass dieser Kuss, den du mir gestern gegeben hast, nur für den Kapitän gedacht war. Ich durchschaue dich, chérie.«
    »Was durchschaust du?«
    Statt einer Antwort dachte Richard laut nach. »Weißt du, wenn es mir gelungen wäre, Lady Malory nur einmal allein zu erwischen, würde ich jetzt nicht mehr dauernd an sie denken.
    Sie wäre für mich bloß noch eine schöne Erinnerung. Ein ein-maliges Techtelmechtel kann Wunder wirken. Du solltest es auch mal probieren.«
    Gabrielle fiel vor Verblüffung die Kinnlade herunter. Sie wusste genau, worauf er anspielte, trotzdem sagte sie: »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Natürlich weißt du das, Gabby. Du willst diesen Kapitän.
    Das steht dir ins Gesicht geschrieben, seit du ihn auf dem Kai zum ersten Mal gesehen hast. Und Ohr hat erwähnt, dass du letzte Nacht an Deck geschlafen hast. Konntest es wohl nicht ertragen, allein mit ihm in derselben Kajüte zu sein, hm? Ich könnte es bestimmt nicht, wenn eine Frau, die ich begehrte, so nah bei mir wäre.«
    Gabrielle knirschte erbost mit den Zähnen. »Du redest, oh-ne nachzudenken. Vielleicht finde ich ihn attraktiv, aber das täte schließlich jede Frau. Außerdem wüsste ich nicht, was ich dagegen tun sollte. Anders als ihr Männer brauchen wir Frauen zuerst einen Ring am Finger.«
    Richard lüpfte eine Braue, wohl weil ihre Antwort so steif und spröde ausgefallen war. »Ist das wirklich so? Ich hätte dich nie für eine prüde ...«
    »Warum zum Teufel bin ich wohl nach England zurückgekehrt? Doch ausschließlich um einen Ehemann zu finden«, unterbrach Gabrielle. »Wenn ich nicht zuerst verheiratet sein wollte, hätte ich schon einige Male vom Pfad der Tugend abkommen können, wenn man es so ausdrücken will.«
    »Und warum hast du es nicht getan?«
    »Richard, ich schwöre dir, wenn du so weiterredest, platzt mir der Kragen. Du weißt verdammt gut, dass das, was du vorschlägst, einfach nicht . .«
    »Alle tun es, chérie«, unterbrach diesmal Richard. »Du hast bloß ein behütetes Leben gelebt, in dem die Gerüchte aus der großen verdorbenen Stadt dir nie zu Ohren gekommen sind.
    Aber bedenke, Skandale erzählen nur von den Frauen, die ertappt worden sind. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele andere vom Pfad der Tugend abkommen, wie du es auszu-drücken beliebst, ohne dass jemand davon erfährt, auch nicht die Ehemänner, die sie sich irgendwann zugelegt haben.«
    »Du sprichst aus Erfahrung, oder?«
    Richard grinste und wackelte vielsagend mit den Augen-brauen. »Aber natürlich.«
    Dann drehte er sich um und schaute wieder übers Meer. Er machte bloß Spaß, redete Gabrielle sich ein. Falls sie ihn ernst nahm, dachte sie am Ende noch über seinen haarsträubenden Vorschlag nach, und in diese Richtung wagte sie ihre Fantasie nicht zu lenken.
    »Hör auf meinen Rat, Richard«, sagte sie warnend. »Denk nicht mehr an diese Frau. Selbst wenn sie in ihrer Ehe nicht glücklich wäre, gäbe es

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