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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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und sich glücklich preisen, daß er keine Notiz von ihr genommen hat.«
    »Aber was macht er hier? Das würde mich brennend interessieren.«
    »Wahrscheinlich will er seinen Sohn im Auge behalten«, gab Lenore selbstzufrieden zum besten.
    »Seinen - was?«
    »Schaut euch doch mal den Jungen an, der gerade mit Sarah Lordes tanzt. Er ist das reinste Ebenbild von Sir Anthony, findet ihr nicht auch?«
    »Allmächtiger
    Gott,
    noch
    ein
    Malory-Bastard!
    Diese
    Familie sollte sich wirklich mehr vorsehen.«
    »Nun ja, der Marquis hat seinen unehelichen Sohn an-erkannt. Ich frage mich, ob Sir Anthony das auch tun wird.«
    »Es ist unglaublich! Wie konnten sie das nur so lange geheimhalten?«
    »Vermutlich haben sie ihn bis jetzt irgendwo versteckt.
    Die
    Malorys
    scheinen
    in
    dieser
    Saison
    verschiedene
    Überraschungen auf Lager zu haben. Ich habe gehört, daß der dritte Bruder zurückgekehrt ist.«
    »Der dritte Bruder?« mischte sich eine weitere Dame ins Gespräch. »Aber es sind doch nur drei.«
    »Lebst du eigentlich auf dem Mond, Lidia?« fragte Lenore honigsüß. »Es sind vier Brüder, und der dritte ist das schwarze Schaf der Familie.«
    »Ich dachte immer, das wäre Sir Anthony.«
    »Er ist zwar ein Schwerenöter sondergleichen, aber der andere ist viel schlimmer. Oh, ich könnte euch Geschichten über ihn erzählen! Er war jahrelang verschwunden, und niemand weiß, wo er gesteckt und was er gemacht hat.«
    »Dann ist es ja nicht verwunderlich, daß ich nichts von seiner Existenz wußte«, verteidigte sich Lidia.
    »Hallo!«
    Roslynn ärgerte sich über die plötzliche Störung, aber es war wenigstens keiner ihrer jungen Verehrer. Die meisten von ihnen hatten sich zum Glück für eine Weile zum Kartenspielen
    zurückgezogen,
    was
    ihr
    die
    Gelegenheit
    gab, die reiferen Herren ihrer neuen Liste etwas näher kennenzulernen.
    Aber
    anstatt
    sich
    dieser
    Aufgabe
    zu
    widmen, hatte sie sich von dem Getuschel ablenken lassen, das überall in Gang gekommen war, sobald Anthony Malory den Ballsaal betreten hatte.
    Roslynn hatte sich unauffällig hinter eine Gruppe älterer Damen gestellt und ganz ohne schlechtes Gewissen gehorcht. Sie gestand sich ein, daß das Gesprächsthema sie faszinierte, und sie ließ sich kein Wort davon entgehen. Doch jetzt wollte jemand sich mit ihr unterhalten, was ihr höchst ungelegen kam.
    Sie wandte sich notgedrungen Lady Eden zu, versuchte aber gleichzeitig, wenigstens mit einem Ohr den interessanten Geschichten der Damen weiterhin zu lauschen.
    »Sind Sie schon müde vom Tanzen?«
    Regina
    Eden
    hatte
    einige
    Bemerkungen
    der
    Damen
    ebenfalls gehört und amüsierte sich deshalb über Roslynns unverkennbare Unaufmerksamkeit.
    »Ich tanze selten, außer mit meinem Mann, und er konnte mich heute abend nicht begleiten.«
    »Wie schön!«
    Die junge Frau rollte mit den Augen, lächelte und hängte sich bei Roslynn ein. »Kommen Sie, meine Liebe.
    Hier ist es schrecklich heiß. Suchen wir uns ein anderes Plätzchen.«
    Roslynn
    seufzte,
    während
    sie
    weggeschleppt
    wurde.
    Diese
    Lady
    Eden
    war
    wirklich
    erstaunlich
    energisch.
    Und dabei hätte Roslynn nie gedacht, daß sie verheiratet war und sogar schon ein Kind hatte, denn sie sah so aus, als hätte sie noch vor kurzem die Schulbank gedrückt.
    Sie war jene Unbekannte, mit der Frances sich unterhalten hatte, als Roslynn vor Lord Bradley geflüchtet war, und nach ihrer Rückkehr aus dem Garten hatte Frances sie mit Regina Eden bekannt gemacht. An die Unterhaltung konnte sich Roslynn allerdings nicht mehr erinnern, weil sie nur an ihre Begegnung mit Malory gedacht hatte.
    Lady Eden blieb in der Nähe des Büfetts stehen. Un-glücklicherweise hatte Roslynn von hier aus freie Sicht auf den Mann, der im Augenblick das Gesprächsthema Nummer eins war. Er hatte den Ballsaal nicht betreten, sondern stand auf der Türschwelle zum Garten, eine Schulter an den Rahmen gelehnt, die Arme über der Brust gekreuzt.
    Seine
    Blicke
    schweiften
    langsam
    durch
    den Raum - bis er Roslynn entdeckte und ihr jenes strahlende Lächeln schenkte, das ihr Herz dahinschmelzen ließ.
    Ihn im hellen Licht zu sehen, war ein überwältigendes Erlebnis.
    Er
    hatte
    einen
    vollendet
    gebauten
    Körper
    -
    breite
    Schultern,
    eine
    schmale
    Taille,
    schlanke
    Hüften,
    lange Beine. Im Garten war ihr nicht aufgefallen, wie groß er war. Aber seine ungeheuer sinnliche Ausstrahlung war ihr aufgefallen.
    Sein Abendanzug hatte einen perfekten Schnitt, und der schwarze

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