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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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Gewohnheiten geändert, seit er Vater geworden ist. Hat dieser Schurke, den du geheiratet hast, das nicht auch getan?«
    »Großartig! Warum mußt du immer auf Nicholas her-umhacken, obwohl dein eigenes Benehmen alles andere als beispielhaft ist?« Und schon war sie bei ihrem eigentlichen Thema. »Sie ist eine halbe Schottin, wußtest du das?«
    Er machte sich nicht die Mühe zu fragen, von wem eigentlich die Rede sei, sondern murmelte nur gleichgültig: »Tatsächlich?«
    »Sie sind bekannt für ihr ungezügeltes Temperament.«
    »Also gut, Kindchen.« Er seufzte tief. »Was liegt dir auf der Seele? Wovor willst du mich warnen?«
    Mit gerunzelter Stirn blickte sie ihm in die Augen.
    »Bist du an ihr interessiert, Tony?«
    »Bin ich gestorben, ohne es zu wissen?«
    Sie mußte unwillkürlich lachen. »Zugegeben, das war eine dumme Frage. Natürlich bist du interessiert - du und ein paar Dutzend anderer Männer. Meine nächste Frage lautet: hast du die Absicht, etwas zu unternehmen?«
    »Das, mein liebes Mädchen, geht dich nun überhaupt nichts an.«
    Sein Ton war freundlich, aber energisch, und Regina runzelte wieder die Stirn. »Ich weiß. Aber ich dachte, daß du ein bißchen mehr über sie erfahren solltest, bevor du beschließt, sie zu becircen.«
    »Willst du mir ihren vollständigen Lebenslauf erzählen?« erkundigte er sich trocken.
    »Sei nicht albern, Tony. Sie ist nach London gekommen, um zu heiraten.«
    »Diese betrübliche Nachricht habe ich schon aus dem Munde der Dame selbst vernommen.«
    »Heißt das, daß du mit ihr gesprochen hast? Wann denn?«
    »Wenn du es unbedingt wissen willst - gestern abend im Garten.«
    Sie schnappte nach Luft. »Du hast sie doch nicht...«
    »Nein, du kannst ganz beruhigt sein.«
    Regina stieß einen erleichterten Seufzer aus, aber beruhigt war sie keineswegs. Wenn ihn die Tatsache, daß La-dy Roslynn eine Heirat anstrebte, nicht von seinem Vorhaben abgebracht hatte, war die arme Frau verloren.
    »Vielleicht ist dir nicht klar, Tony, wie ernst es ihr ist.
    Sie will bis zum Ende dieses Monats verheiratet sein.
    Nein, du brauchst nicht so vielsagend die Brauen zu heben. Es ist nicht das, was du glaubst. Was ihre Erfahrungen mit Männern betrifft, könnte sie auch erst sechzehn sein.«
    »Das vermag ich nun wirklich nicht zu glauben.«
    »Da
    sieht
    man's
    mal
    wieder!
    Du
    weißt
    überhaupt
    nichts von ihr und willst trotzdem ihr Leben durcheinan-derbringen. Sie ist sehr behütet aufgewachsen, hat seit dem frühen Tod ihrer Eltern mit ihrem Großvater in den Highlands gelebt und ihn in den letzten Jahren gepflegt.
    Deshalb kann sie auch erst jetzt a n eine Ehe denken.
    Wußtest du das?«
    »Unsere Unterhaltung war nur kurz, Reggie.«
    Obwohl sein Ärger nicht zu übersehen war, redete sie weiter auf ihn ein. »Ihr Vater war ein ziemlich einflußreicher Graf. Du weißt, daß Onkel Jason es scharf mißbilligen würde. . . «
    Anthony fiel ihr ins Wort. »So ungern ich auch auf der schwarzen Liste meines großen Bruders stehe, bin ich ihm doch keineswegs Rechenschaft schuldig, meine Liebe.«
    »Da ist auch noch etwas anderes, Tony. Sie ist eine reiche Erbin. Ihr Großvater besaß ein riesiges Vermögen und hat alles Lady Roslynn hinterlassen. Das ist noch nicht allgemein bekannt, aber du kannst dir ja vorstellen, was passiert, wenn sie nicht verheiratet ist, bevor es sich herumspricht.«
    »Jeder Schurke in London wird ihr nachstellen«, erwiderte Anthony kurz und bündig.
    »So ist es. Glücklicherweise hat sie aber schon mehrere Herren in die engere Wahl gezogen. Sie will nur noch möglichst viel über die einzelnen Kandidaten erfahren, bevor sie sich für einen von ihnen entscheidet. Sie hat mich sogar gebeten, Nicholas zu fragen, was er über diese Herren weiß.«
    »Nachdem
    Sie
    so
    fantastisch
    unterrichtet
    sind,
    mein
    liebes Fräulein, können Sie mir bestimmt auch verraten, warum sie es so verdammt eilig hat.«
    Oh, er war ganz entschieden an Roslynn interessiert, so sehr, daß er sich nicht einmal bemühte, seinen Ärger zu verbergen. Das war erstaunlich. Sie hatte noch nie erlebt, daß er sich wegen einer Frau aufregte. Ihm standen immer so viele zur Auswahl, daß eine spezielle ihm nicht allzu viel bedeutete. Vielleicht würde sie ihren Standpunkt doch noch einmal überdenken müssen.
    Wesentlich zögernder als bisher fuhr sie fort: »Es hat etwas mit einem Versprechen zu tun, das sie ihrem Großvater auf dem Sterbebett gegeben hat. Deshalb die Eile und überhaupt

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