Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
Vom Netzwerk:
die Dame zu erkennen gab, wen sie bevorzugte, hatte sie durchaus das Recht, sein Glück zu versuchen.
    Roslynn starrte James an, nachdem sie jetzt wußte, wer er war. Sie wäre von allein nie darauf gekommen.
    Anthonys Bruder vor sich zu haben. Und sie verstand jetzt
    auch,
    warum
    Anthony
    nur
    als
    zweitschlimmster
    Wüstling galt. Beide Brüder sahen unglaublich gut aus, aber während Anthony einfach ein charmanter Herzensbrecher war, machte der blonde Malory einen wesentlich rücksichtsloseren
    und
    gefährlicheren
    Eindruck.
    Trotz-
    dem fürchtete sie sich nicht vor ihm. Es war Anthony, der ihren Seelenfrieden bedrohte, der ihr - wie sie genau wußte - gefährlich werden konnte.
    »Ah, Sie sind also das schwarze Schaf des Malory-Clans«, sagte sie. »Welche Schandtaten haben Sie denn begangen?«
    »Nichts, was bewiesen werden könnte, das versichere ich Ihnen, schöne Dame.« An Anthony gewandt, fügte er mit einem provozierenden Grinsen hinzu: »Wo bleiben eigentlich deine Manieren, mein Junge? Übernimm doch bitte die Vorstellung.«
    Anthony knirschte mit den Zähnen. »Mein Bruder, James Malory. Und dieser Bursche hier, der uns offenbar über den Haufen reiten will, ist sein Sohn Jeremy.«
    Jeremy brachte sein Pferd in letzter Sekunde zum Stehen und hörte gerade noch, wie Roslynn zu James sagte:
    »Ihr Sohn? Aber selbstverständlich, das sieht man ja auf den ersten Blick!« Ihre Stimme triefte nur so von Ironie.
    Jeremy lachte ausgelassen, und auch James amüsierte sich köstlich. Nur Anthony wurde immer wütender. Er hatte vorausgesehen, daß man ihn für Jeremys Vater halten würde, aber mußte ihm das ausgerechnet bei Roslynn
    passieren?
    Und
    nachdem
    der
    junge
    Nichtsnutz
    auch noch schallend lachte, wäre es im Moment sinnlos, die Sache richtigzustellen.
    Roslynn war jetzt von Malorys umgeben und wünschte nur, sie wäre nicht so sorglos gewesen, auf die Begleitung von Timmys Reitknecht zu verzichten. Zu Hause war sie immer ohne männlichen Schutz ausgeritten, aber London ließ sich mit den Highlands eben nicht vergleichen.
    So als hätte er ihre Gedanken gelesen, fragte Anthony plötzlich: »Haben Sie Ihren Reitknecht verloren?«
    Der sechsjährige Timmy auf seinem Pony ergriff unerwartet das Wort: »Ros ist mein Reitknecht, und ich bin ihrer. Sie hat gesagt, wir brauchen nur einander.«
    »Und wer bist du?«
    »Lord Grenfell«, erklärte Timmy großartig.
    Der Junge hatte Georges blonde Haaren und graue Augen. Anthony schluckte, bevor er sagte: »Ich kenne -
    das heißt, ich kannte deinen Vater sehr gut. Aber wenn Lady Ros das nächste Mal dein Reitknecht sein will, mußt du ihr sagen...«
    »Ich habe schon selbst eingesehen, daß der Park nicht so sicher ist, wie ich glaubte, Sir Anthony«, fiel Roslynn ihm anzüglich ins Wort. »Ich versichere Ihnen, daß ich diese Rolle nicht wieder übernehmen werde.«
    »Es freut mich, das zu hören, aber jetzt werde ich Sie doch lieber nach Hause begleiten.«
    James rieb ihm entzückt unter die Nase: »Es tut mir wahnsinnig
    leid,
    Bruderherz,
    dich
    daran
    erinnern
    zu
    müssen,
    daß
    du
    bereits
    anderweitige
    Verpflichtungen
    hast. Es wird mir aber eine besondere Ehre sein, die Da-me sicher nach Hause zu bringen.«
    »Den Teufel wirst du tun!« schoß Anthony zurück.
    Regina hatte sich im Hintergrund gehalten und das Geplänkel von Herzen genossen. Als es jetzt aber in Streit auszuarten drohte, hielt sie es doch für geraten einzugreifen.
    »Bevor ihr beide euch prügelt, möchte ich darauf hinweisen, daß auch Jeremy zur Verfügung steht und für die kurze Strecke als Beschützer völlig genügt. Und da ich sowieso die Absicht hatte, Lady Frances zu besuchen, werde ich mich ihnen anschließen. Tony, ich bedanke mich, daß du mich heute morgen ertragen hast.« An Roslynn gewandt, fügte sie etwas verspätet hinzu: »Sagt Ihnen diese Regelung zu?«
    Roslynn seufzte erleichtert, denn sie hatte verzweifelt überlegt, wie sie die Begleitung des einen oder anderen Bruders ablehnen könnte, nachdem sie ja dummerweise zugegeben hatte, daß es ein Fehler gewesen war, ohne männlichen
    Schutz
    auszureiten.
    »O
    ja,
    durchaus,
    Lady
    Eden.«
    »Bitte nicht so förmlich, meine Liebe. Nennen Sie mich Reggie.« Sie grinste James zu, bevor sie hinzufügte: »So nennt mich fast jeder.«
    Diese Bemerkung besserte Anthonys Laune ein klein wenig. Er lächelte Roslynn an, und sie schmolz sofort wieder dahin.
    Nur
    unter
    Aufbietung
    aller
    Willenskraft
    brachte sie es

Weitere Kostenlose Bücher