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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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Heiratskandidaten in Betracht zieht. Du magst einen gewissen Eindruck auf sie gemacht haben, aber an ihren Plänen hat sich deshalb nichts geändert.«
    Regina sah ein, daß nichts, was sie sagte, ihn entmutigen konnte. Sie hätte sich ihre Worte genauso gut sparen können. Nie zuvor hatte sie sich in sein Liebesleben ein-gemischt, und sie begriff, daß jeder derartige Versuch sinnlos war. Er würde wie immer das tun, was er wollte.
    Onkel
    Jason
    hatte
    schließlich
    jahrelang
    erfolglos
    ver-
    sucht,
    Tony
    vom
    Hedonismus
    abzubringen.
    Wie
    hatte
    sie nur glauben können, daß er auf sie mehr hören wür-de?
    Sie erkannte plötzlich, wie töricht sie gewesen war.
    Anthony
    war
    ein
    charmanter
    Weiberheld,
    und
    gerade
    das hatte ihr an ihm immer besonders gut gefallen. Nicht umsonst war er ihr Lieblingsonkel. Was konnte dieser Herzensbrecher denn dafür, daß die Frauen sich in ihn verliebten,
    obwohl
    er
    ihnen
    nie
    falsche
    Hoffnungen
    machte? Aber er schenkte auch Genuß und Glück, und das war schon viel wert.
    »Ich hoffe, du bist mir nicht böse, daß ich meine Nase in Dinge gesteckt habe, die mich nichts angehen.« Sie schenkte ihm jenes betörende Lächeln, dem er nie widerstehen konnte.
    »Es ist eine so hübsche Nase!«
    »Aber sie war zu vorwitzig. Es tut mir wirklich leid, Tony. Ich dachte nur - na ja, vergiß es. Du bist bisher ohne fremden Rat ganz gut zurechtgekommen. Ich glaube, wir sollten jetzt die anderen. . . «
    Sie
    verstummte.
    Ein
    prachtvoller
    schwarzer
    Hengst
    kam ihnen in leichtem Galopp entgegen, mit einem Pony an seiner Seite. Beim Anblick der Reiterin auf dem Rappen stöhnte Reggie inwendig. Welch unglückseliger Zufall!
    Auch
    Anthony
    hatte
    Lady
    Roslynn
    bereits
    bemerkt.
    Wie hätte ihm dieses stolze Pferd und die Frau im grünen Reitkostüm mit ihren rotgoldenen Haaren auch entgehen können? Was Reggie jedoch überraschte, war sein Ge-sichtsausdruck.
    Großer Gott, sie hatte noch nie gesehen, daß er eine Frau so ansah, und dabei hatte sie ihn mit Dutzenden seiner Geliebten beobachtet. Auf dem Ball hatte er Roslynn absichtlich angestarrt, hatte seine Blicke als Verfüh-rungstaktik eingesetzt. Jetzt aber, da er sich unbeobachtet glaubte, stand in seinen Augen nicht nur Leidenschaft
    geschrieben,
    sondern
    auch
    zärtlichere
    Gefühle.
    Dies war ein Blick, wie Reggie ihn von ihrem Nicholas kannte.
    Ihr Versuch, Anthony zum Verzicht zu bewegen, kam ihr nun noch absurder vor. Sie erkannte, daß etwas Besonderes vorging. Und wäre es nicht wunderbar, wenn etwas dabei herauskäme?
    Ihre Einstellung änderte sich schlagartig. Sie überlegte jetzt, wie sie dazu beitragen könnte, die beiden zusam-menzubringen.
    Anthony
    hatte
    darüber
    indessen
    eigene
    Ideen.
    »Könntest du vielleicht hier warten, während ich sie begrüße?« Ihre Miene besagte: Kommt überhaupt nicht in Frage! Er stieß einen schweren Seufzer aus. »Das dachte ich mir schon. Also komm. Jetzt darfst zur Abwechslung einmal du die Anstandsdame spielen.«
    Anthony ritt sofort los, ohne auf Reggie zu warten; wider besseres Wissen hoffte er, daß sie ihm wenigstens ein paar Minuten mit Roslynn allein gönnen würde. Doch dann kam alles ganz anders. Ausgerechnet in diesem Moment tauchte James am Horizont auf und schaffte es, die Dame als erster zu begrüßen. Anthony hörte ihn sagen: »Ich bin entzückt, Sie wiederzusehen, Lady Chadwick.«
    Roslynn war so nervös, daß sie Mühe hatte, Brutus im Zaume zu halten, was ihr bisher noch nie passiert war.
    Sie hatte Sir Anthony herbeireiten sehen, und vermutlich hatte der blonde Unbekannte, der aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien, sie deshalb so erschreckt. Als er sich jetzt auch noch vorbeugte, um ihr Pferd zu beruhigen, stieg Zorn in ihr auf. Sir Anthony mußte ja glauben, daß sie mit Brutus nicht allein fertigwerden konnte.
    In scharfem Ton fragte sie: »Kenne ich Sie, mein Herr?«
    »Nein, aber ich hatte Gelegenheit, Sie gestern abend im Garten der
    Crandals
    zu bewundern.
    Bedauerlicher-
    weise sind Sie weggerannt, bevor ich Ihre Bekanntschaft machen konnte.«
    Anthony beobachtete, wie ihr das Blut zu Kopfe stieg, und er sah plötzlich rot. »Mein lieber Bruder, dafür werde ich dich in die Knighton's Hall bitten.«
    James ließ sich von dieser Drohung nicht im geringsten einschüchtern.
    Roslynn
    Chadwick
    im
    hellen
    Tageslicht
    war eine der attraktivsten Frauen, die er je gesehen hatte. Daß Anthony sie als erster entdeckt hatte, war völlig belanglos. Bis

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