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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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zurecht, während sie sich mit einem
    triumphierenden
    Lächeln
    auf
    den
    Lippen
    um-
    drehte, das nicht einmal verschwand, als sie Roslynn auf dem Boden sitzen sah. Einen kleinen Dämpfer versetzte i h r erst der Anblick des Dolches in Roslynns Faust. Aber sie tröstete sich rasch damit, daß sie den Entführer in die Flucht geschlagen hatte, auch wenn Roslynn ihn veranlaßt haben mochte, sie loszulassen. Jedenfalls hatten sie gemeinsam einen Sieg errungen, und das war ein ungemein befriedigendes Gefühl.
    Auch Roslynn frohlockte, obwohl ihr Gesäß schmerzte. Großvater wäre stolz auf sie gewesen. Sie hatte bewiesen, daß sie auf sich aufpassen und Gebrauch von einer Waffe machen konnte, wenn es erforderlich war.
    Zugegeben - vielleicht hätte sie nicht so kaltblütig reagiert, wenn sie völlig unvorbereitet gewesen wäre. Und sie wußte nicht, ob sie eine Gefahr jedesmal intuitiv er-fassen
    würde.
    Außerdem
    wäre
    die
    Sache
    bestimmt
    nicht so glimpflich abgelaufen, wenn zwei Männer sie gepackt hätten. Sie sagte sich, daß sie nicht übermütig werden durfte, nur weil sie diesmal den Angriff abge-wehrt hatte.
    Sie ließ sich von dem Knecht aufhelfen und schob ruhig ihren Dolch in die Stiefelette, bevor sie den Staub aus ihrer
    Kleidung
    klopfte.
    Nettie
    machte
    währenddessen
    den Umstehenden unmißverständlich klar, was sie von Leuten hielt, die einer Dame nicht rechtzeitig zu Hilfe kamen und nur gaffen konnten. Dann sammelte sie ihre Pakete auf, drückte sie dem Knecht in die Hand, packte Roslynn am Arm und zog sie auf die Kutsche zu.
    »Ich hätte auf dich hören sollen, Mädchen. Nächstes Mal werde ich deine Vorahnungen nicht einfach ignorieren.«
    »Du glaubst also, daß Geordie diese Kerle gedungen hat?«
    Nettie überlegte kurz. »Na ja, möglich wäre es schon, aber es kommt mir nicht sehr wahrscheinlich vor.«
    »Aber wer könnte mich sonst entführen wollen?«
    »Schau dich noch mal an! Diese Saphire um deinen Hals sind einfach nicht zu übersehen. Vielleicht haben diese Ganoven dich für die Frau eines stinkreichen Lords gehalten
    und
    wollten
    einen
    ordentlichen
    Batzen
    Löse-
    geld von ihm erpressen.«
    »Das könnte sein.« Nach kurzem Schweigen fuhr Roslynn unerwartet fort: »Ich glaube, ich werde die Einladung der Edens doch annehmen. Es kann nichts schaden, London sicherheitshalber für einige Tage zu verlassen. Wenn Geordie hier ist und mich beschatten läßt, wird er glauben, ich wäre wieder vor ihm geflohen. Und bis dahin werde ich nur noch in Begleitung von Frances'
    Dienern das Haus verlassen.«
    »Ja, du mußt ab jetzt unbedingt noch viel vorsichtiger sein als bisher.«
    Kapitel 1 0
    Es gab keine Zwischenfälle, als Roslynn bei Tagesan-bruch auf dem Rücken ihres Reitpferdes Brutus London verließ, von zwei kräftigen Stallknechten begleitet. Falls Frances' Stadthaus observiert wurde, sollte Geordie glauben, daß sie vor ihm erneut auf der Flucht war. Eigens zum Zwecke der Täuschung nahm sie eine pralle Sattel-tasche voller Kleidungsstücke mit.
    Diese
    Vorsichtsmaßnahmen
    stellten
    sich
    jedoch
    als
    überflüssig heraus, denn nach einigen Meilen war Roslynn überzeugt, daß sie nicht verfolgt wurde. Im Licht eines
    strahlenden
    Sonnenaufgangs
    war
    alles
    leicht
    zu
    überblicken,
    denn
    die
    Straßen
    waren
    hauptsächlich
    stadteinwärts verstopft, mit Bauern, die ihre Waren auf den
    Märkten
    verkaufen
    wollten,
    und
    mit
    Ausflüglern,
    die
    übers
    Wochenende
    nach
    London
    kamen.
    Stadtaus-
    wärts war zu dieser frühen Morgenstunde nur eine einzige Kutsche unterwegs, und die ließ Roslynn mühelos weit hinter sich.
    Sie gönnte sich ein opulentes Frühstück, während sie in dem Gasthof wartete, wo sie sich mit Frances treffen wollte, und als ihre Freundin eintraf und ebenfalls nichts Verdächtiges zu berichten hatte, entschied Roslynn, daß es ungefährlich sei, die weitere Fahrt nach Hampshire in der
    Kutsche
    der
    Grenfells
    zurückzulegen.
    Auf
    halbem
    Wege trat eine neue Sorge in den Vordergrund, und sie konnte nur hoffen, daß ihre diesbezüglichen Befürchtungen sich als unbegründet erweisen würden. Sie versuchte sich einzureden, daß ein Mann wie Sir Anthony mit größter
    Wahrscheinlichkeit
    das
    pulsierende
    Leben
    in
    London einem kleinen Fest auf dem Lande vorziehen würde, und Lady Eden hatte ja auch zugegeben, daß diese seit Monaten geplante Gesellschaft hauptsächlich von ihren
    Nachbarn
    besucht
    würde,
    von
    Landadligen,
    die
    London während

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