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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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kennengelernt. Seien Sie übrigens unbesorgt - wir werden spä-
    ter genügend Gelegenheit haben, uns über die Herren zu unterhalten, für die Sie sich interessieren.«
    »Ich sehe nur Sir Artemus, Ros«, sagte Frances beunruhigt, weil sie wußte, wieviel ihrer Freundin daran gelegen
    war,
    mit
    ihren
    Heiratskandidaten
    zusammenzutref-
    fen.
    »Das
    stimmt«,
    erwiderte
    Regina.
    »Aber
    die
    übrigen
    Herren kommen vielleicht morgen. Zugesagt hatten jedenfalls alle vier. Aber zunächst einmal müssen Sie jetzt unbedingt
    Lord
    Warton
    kennenlernen.
    Nicholas
    ist
    wahnsinnig eifersüchtig auf ihn, müssen Sie wissen, und ich frage mich mitunter selbst, was passiert wäre, wenn ich Justin Warton vor Nicholas kennengelernt hätte.« Ihr verschmitztes
    Grinsen
    verriet
    allerdings,
    daß
    sie
    das
    nicht ernst meinte.
    »Justin ist jünger als Ihre übrigen Herren, Roslynn«, fuhr sie fort. »Er ist erst achtundzwanzig, glaube ich, aber wahnsinnig nett. Ich weiß, daß er Ihnen gefallen wird. London ist ihm ein Greuel, deshalb wären Sie ihm dort nie begegnet. Einmal im Jahr opfert er sich allerdings, um seine Mutter und Schwester bei ihren Einkäufen in der Stadt zu begleiten, aber sie fahren nie während der Saison hin. Na, wo steckt er denn nur?« Das winzige Persönchen mußte sich auf die Zehenspitzen stellen, um einigen Gästen über die Schultern blicken zu können.
    »Ah, drüben beim Kamin. Kommt mit, meine Lieben.«
    Roslynn blieb schon nach zwei Schritten wie angewurzelt stehen. Der Mann, mit dem Regina sie bekannt machen wollte, saß auf einem creme- und goldfarbenen Sofa in der Nähe des Kamins, umgeben von zwei Frauen, einer jungen Blondine, die ihm sehr ähnlich sah, und einer älteren
    Dame.
    Vermutlich
    handelte
    es
    sich
    um
    seine
    Mutter und Schwester. Doch im nächsten Moment war Roslynns Blick auf die beiden elegant gekleideten Herren gefallen, die dahinter - direkt vor dem Kamin - standen.
    Es
    waren
    die
    Malory-Brüder,
    und
    ein
    heftiger
    Schwindel hatte Roslynn erfaßt, als sie die blauen Augen des einen auf sich gerichtet sah.
    Nur mit größter Mühe brachte sie es fertig, ihre Blicke von Anthony Malory zu lösen und ihrer Gastgeberin weiter zu folgen. Am liebsten hätte sie kehrtgemacht und wäre irgendwohin geflüchtet, aber statt dessen mußte sie auf das Sofa zugehen, das nicht einmal zwei Meter vom Kamin entfernt stand. Da ihr nun einmal keine andere Wahl blieb, faßte sie den heroischen Entschluß, den Malorys
    den
    Rücken
    zuzuwenden
    und
    ihre
    Aufmerksam-
    keit ausschließlich auf die Wartons - und speziell auf Justin Warton - zu konzentrieren.
    Es lag auf der Hand, weshalb Regina glaubte, daß Justin sie interessieren könnte. Mit seinen blonden Haaren, den
    markanten
    Gesichtszügen
    und
    dunkelblauen
    Augen
    war er ein blendend aussehender Mann. Und als er sich vom Sofa erhob und ihre Hand küßte, stellte sie fest, daß ihr noch nie ein solcher Riese begegnet war. Er hatte auch ungewöhnlich breite Schultern und einen kräftigen, muskulösen
    Körper,
    und
    er
    hätte
    geradezu
    einschüch-
    ternd
    gewirkt,
    wenn
    nicht
    sein
    jungenhaftes
    Lächeln
    und sein charmantes Wesen gewesen wären.
    Seine
    indigofarbenen
    Augen
    ruhten
    bewundernd
    auf
    Roslynn, und sie fühlte sich in seiner Gesellschaft sofort so wohl, daß sie fast vergaß, wer hinter ihr stand - fast!
    Sie spürte fortwährend, daß Anthony sie mit seinen Blik-ken verschlang wie neulich auf dem Ball der Crandals, und sie konnte sich nur allzu gut vorstellen, welche Gedanken ihm dabei durch den Kopf gingen.
    Zum Glück wurde ihr alsbald eine willkommene Ablenkung geboten. »Ah, hier bist du, Liebste!« sagte Nicholas Eden, während er besitzergreifend einen Arm um die Wespentaille seiner Frau legte. »Wie schafft dieser lange Kerl es nur, an deiner Seite aufzutauchen, sobald ich den Raum verlasse?«
    Ob er nur scherzte oder es ernst meinte, war weder an seinem Ton noch an seiner Miene zu erkennen, aber Justin
    Warton
    nahm
    seine
    Bemerkung
    keineswegs
    übel,
    sondern lachte, so als sei er an solche Äußerungen seines Gastgebers gewöhnt.
    »Wenn ich sie dir stehlen wollte, Montieth, würde ich dich vorwarnen«, erwiderte er, während er Regina zu-zwinkerte, die das Geplänkel sichtlich genoß.
    »Benehmt euch, ihr zwei!« mahnte sie lachend. »Sonst glauben diese Damen noch, daß ihr es ernst meint. Und das ist wirklich nicht der Fall«, fügte sie, an ihre Gäste gewandt, hinzu. »Dies ist mein Mann, wie

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