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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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schützten. Die Geräusche des Festes wurden hier vom Plätschern des Brunnens übertönt.
    Sie war allein mit Anthony. . .
    »Ja, es war notwendig«, antwortete er schließlich heiser. »Denn seit ich Sie zum erstenmal gesehen habe, konnte ich immer nur an das eine denken - an das!«
    Selbst wenn es um ihr Seelenheil gegangen wäre, hätte Roslynn nicht die Willenskraft aufgebracht zu protestieren, als er sie fester an sich zog. Seine andere Hand glitt an ihrem Nacken entlang, und sein Daumen hob ihr Kinn etwas an, so daß ihre Blicke einen Augenblick lang ineinandertauchten. Dann spürte sie seine Lippen auf ihrem
    Mund,
    sanft,
    warm
    und
    verführerisch,
    und
    sie
    schloß ihre Augen und ergab sich in das Unvermeidliche.
    Sie hätte es wissen müssen, und jetzt wußte sie es. Und im Augenblick zählte für sie nichts anderes als dieses er-regende Gefühl, an seinen Körper geschmiegt zu sein.
    Anthony erschreckte sie nicht mit seiner Leidenschaft, sondern zügelte sie mühsam, obwohl er lichterloh entflammt war. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er etwas mit solcher Macht gewollt hatte, aber er wußte, daß er ihr Verlangen langsam entfachen mußte, bis sie ihn genauso begehrte wie er sie.
    Sich derart zu beherrschen, während er sie am liebsten auf der Stelle in Besitz genommen hätte, war wohl das Schwerste, was er je getan hatte. Und in Wirklichkeit hatte er sich auch nicht so total unter Kontrolle, wie er glaubte. In seinem Sinnesrausch war er sich nicht be-wußt, daß seine Finger in ihrem Haar wühlten und Haarnadeln aus ihrer Frisur lösten, und daß sein Knie tief zwischen ihre Beine geglitten war. Zum Glück für ihn war aber auch Roslynn inzwischen außerstande, etwas nüchtern wahrzunehmen.
    Der
    Druck
    seines
    Schenkels
    in
    ihrer
    Leistengegend
    raubte
    ihr
    zusammen
    mit
    seinen
    immer
    leidenschaft-
    licheren Küssen fast die Besinnung. Er hatte allmählich seine Zunge ins Spiel gebracht, zwischen ihre Lippen geschoben, die Süße ihres Mundes erforscht. Und schließ-
    lich lockte er auch ihre Zunge hervor, saugte sie immer tiefer in seinen eigenen Mund.
    Als Anthony endlich bemerkte, daß er sie in einen Zustand versetzt hatte, da sie ihm bereitwillig alles gewähren würde, was er begehrte, hätte er sich ohrfeigen mögen, daß er sich für diese Verführung keinen anderen Ort ausgesucht hatte. Aber er hätte sich nie träumen lassen, daß seine Bemü-
    hungen so rasch zum Erfolg führen würden.
    Er riß sich von ihren Lippen los und flüsterte ihr zärtlich ins Ohr: »Geh in dein Zimmer, Liebling. Ich komme nach.«
    Außerstande, einen klaren Gedanken zu fassen, murmelte sie benommen: »Mein Zimmer?«
    Er hätte sie am liebsten geschüttelt, begnügte sich aber damit, sie bei den Schultern zu packen, um sie aus ihrer seligen Trance zu wecken. »Schau mich an, Roslynn«, sagte
    er
    eindringlich.
    »Wir
    können
    nicht
    hierbleiben.
    Verstehst du? Hier könnte uns jemand überraschen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wobei denn überraschen?«
    Allmächtiger
    Himmel!
    Hatte
    Regina
    doch
    recht
    ge-
    habt? Konnte Roslynn in ihrem Alter wirklich noch so unschuldig sein? Dieser Gedanke weckte in ihm sowohl Bedauern als auch Freude. Falls dem so war, riskierte er, den soeben gewonnenen Boden wieder zu verlieren, indem er sie aus ihrer Verzückung weckte. Und doch war in ihm eine leise Sehnsucht erwacht, es möge wahr sein.
    Seufzend unterzog er sich der harten Geduldsprobe, ihr die Sache klarzumachen. »Wir beide, du und ich, werden miteinander schlafen. Das ist die natürliche Voll-endung unseres bisherigen Tuns. Und nachdem wir es beide wollen, müssen wir einen Ort finden, an dem wir ungestört sind. Du wirst mir gewiß zustimmen, daß dein Zimmer sich am besten dazu eignet.«
    Roslynn begann den Kopf zu schütteln, noch bevor er seine Ausführungen beendet hatte. »O Mann, was haben Sie angestellt? Es sollte keine Küsserei geben - das hatte ich Ihnen doch gesagt!«
    In ihrem Zorn war sie in den schottischen Dialekt verfallen, den er so reizvoll fand, und er zog sie rasch wieder an seine Brust. »Für Ausflüchte ist es jetzt viel zu spät, Liebling, nachdem du schon so gut wie kapituliert hast. Also sei ein braves Mädchen und tu, was ich dir sa-ge. Andernfalls nehme ich dich gleich hier, das schwöre ich dir, und hol der Teufel jeden, der zufällig herein-platzt.«
    Falls er gehofft hatte, sie durch diese Drohung gefügig zu machen, so war es ihm gründlich mißlungen. Roslynn konnte nur

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