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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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hättest mich nicht zu warnen brauchen.
    Ich habe auf dem Ball den ganzen Klatsch über ihn ge-hört. Ich wußte, daß er als Schürzenjäger berüchtigt ist.«
    »Und trotzdem hast du dich mit ihm in den Wintergarten begeben?«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, daß er mich überrumpelt hat!« rief Roslynn wütend, bedauerte ihren Ausfall aber
    schon
    im
    nächsten
    Moment.
    »Entschuldige
    bitte,
    aber du mußt aufhören, dir Sorgen zu machen. Ich habe ihm klargemacht, daß er sich von mir fernhalten soll.«
    Frances schürzte die Lippen und hob ihre zart gewölbten Brauen. »Glaubst du wirklich, daß er auf deine Wünsche Rücksicht nehmen wird? Männer wie er akzeptieren keine Zurückweisung, Ros. Je schwieriger die Jagd ist, desto mehr Mühe geben sie sich absurderweise, um die Beute doch noch zu erlegen. Und dieser Sir Anthony ist der
    Allerschlimmste,
    einfach
    weil
    er
    am
    attraktivsten
    und am begehrtesten ist. Außerdem ist er der einge-fleischteste
    Junggeselle
    im
    ganzen
    Königreich.
    Er
    wird
    niemals heiraten, Ros. Er wird sich nie mit einer einzigen Frau zur Ruhe setzen. Und warum sollte er auch, wenn Hunderte um seine Gunst buhlen?«
    »Frances, du vergißt ganz, daß ich keine normale hoff-nungsvolle
    Debütantin
    auf
    dem
    Heiratsmarkt
    bin.
    Ich
    habe ein festes Ziel vor Augen, und davon lasse ich mich durch nichts abbringen. Es hätte viel zu schreckliche Folgen für mich, wenn es mir mißlänge, in Kürze zu heiraten.«
    Frances seufzte und brachte endlich ein kleines Lä-
    cheln zustande. »Du hast recht, das hatte ich vergessen.
    Aber du wirst doch vorsichtig sein, Ros, ein Mann mit Malorys Erfahrung könnte dich verführen, bevor du es überhaupt
    merkst.
    Wir
    können
    uns
    vermutlich
    noch
    glücklich schätzen, daß sein ebenso unmoralischer Bruder nicht ebenfalls ein Auge auf dich geworfen hat.«
    Später sollte sich Roslynn an diese Worte erinnern, aber als sie wieder nach unten kamen und Justin Warton herbeieilte und sie bat, ihm beim Büfett Gesellschaft zu leisten, ärgerte sie sich noch immer über ihre eigene Nai-vität
    gegenüber
    Anthony
    und
    verschwendete
    deshalb
    keinen Gedanken an seinen Bruder. Und dann lenkte Justin sie von der Katastrophe ab, der sie nur knapp ent-ronnen war, und sie amüsierte sich eine Zeitlang. Er war so charmant und blickte sie mit seinen indigofarbenen Augen so bewundernd an, daß sie ernsthaft erwog, ihn auf ihre Kandidatenliste zu setzen, trotz seiner Jugend.
    Immerhin war er ja etwas älter als sie, und er zeigte unverhohlen sein Interesse an ihr, was besonders erfreulich war,
    nachdem
    sie
    bei
    ihren
    anderen
    Kandidaten
    ge-
    zwungen gewesen war, selbst die Initiative zu ergreifen.
    Und das würde sie wohl auch weiterhin tun müssen, denn Sir Artemus hatte an diesem Abend noch nicht ihre Nähe gesucht, obwohl er sie gesehen hatte.
    Bedauerlicherweise
    bereitete
    Lady
    Warton
    dem
    ge-
    mütlichen Beisammensein ein Ende, kurz nachdem Roslynn, Frances und Justin sich gestärkt hatten. Die Dame klagte über Kopfschmerzen, und Justin war gezwungen, sie nach Hause zu bringen. Vorher nahm er Roslynn aber das Versprechen ab, daß sie bei der für den nächsten Morgen geplanten Jagd mit ihm reiten würde.
    »Na, das war ja eine leichte Eroberung«, kommentierte Frances, nachdem Justin sich verabschiedet hatte.
    »Glaubst du?« grinste Roslynn. »Er ist sehr nett, findest du nicht auch?«
    »Und ein so aufrechter Charakter. Ich habe nur Gutes über ihn gehört. . . «
    »Frances, du brauchst seine Vorzüge nicht anzuprei-sen. Wie du vielleicht bemerkt hast, scheint Sir Anthony sich zurückgezogen zu haben. Du kannst also ganz unbesorgt sein.«
    Frances
    drückte
    ihr
    die
    Hand.
    »Ausgezeichnet.
    Ich
    weiß,
    daß
    du
    Gutes
    von
    Schlechtem
    unterscheiden
    kannst. Meinst du nicht auch, daß du jetzt die Gelegenheit nutzen solltest, deine Bekanntschaft mit Sir Artemus zu vertiefen?«
    »Du hast völlig recht«, seufzte Roslynn. »Und ich muß auch Lady Eden finden, um von ihr die versprochenen Informationen zu erhalten. Je eher ich Kandidaten von meiner Liste streichen kann, um so besser.«
    Aber Regina Eden war gerade in eine so angeregte Unterhaltung
    mit
    einigen
    Nachbarn
    vertieft,
    daß
    Ros-
    lynn sie nicht stören wollte; und Sir Artemus spielte Whist.
    Während Roslynn darauf wartete, daß Regina sich von der Gruppe lösen würde, trat sie in die Nähe einer der offenen Terrassentüren, wo eine leichte Brise aus dem riesigen Park zu spüren

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