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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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umstimmen können. Sie kommen für mich einfach nicht in Frage. Ich hatte mir geschworen, keinen Weiberhelden zu heiraten, und Sie haben selbst zugegeben, daß Sie einer sind. Und Sie können sich nicht ändern.«
    »Ich nehme an, daß ich mich für Ihre Unbeugsamkeit bei Lady Frances bedanken muß?«
    Sie zeigte keine Verwunderung über seine Schlußfolgerung. »O ja, Frances weiß aus eigener bitterer Erfahrung, was passiert, wenn man sein Herz an einen Weiberhelden verliert. Ihrer hat das Weite gesucht, anstatt sie zu heiraten, und sie war gezwungen, den Erstbesten zu nehmen, und das war ein alter Mann, den sie verabscheute.«
    Die exotische Form seiner Augen kam viel stärker zur Geltung, wenn er finster dreinblickte. »Ich glaube, es ist an der Zeit, daß Sie die ganze Geschichte hören, Roslynn. Der gute alte George ist einfach in Panik geraten, als er sich so unerwartet mit der Vaterschaft konfrontiert sah. Er hat sich für zwei Wochen abgesetzt, um Abschied vom Junggesellendasein zu nehmen. Und als er zurückkam, war Frances schon mit Grenfell verheiratet. Sie hat ihm nie erlaubt, seinen Sohn zu sehen. Sie weigerte sich, ihn zu empfangen, als Grenfell starb. Wenn Ihre Freundin unglücklich ist, so ist es mein Freund nicht minder.
    George würde sie sofort heiraten, wenn sie ihm noch ei-ne Chance gäbe.«
    Roslynn ließ sich benommen in den großen Klubsessel fallen und starrte in den kalten Kamin. Warum mußte er George Amherst kennen? Und warum hatte er ihr das er-zählt? Frances würde Amherst vermutlich auf der Stelle heiraten, wenn sie sich nur dazu durchringen könnte, ihm zu verzeihen, was für einen Weiberhelden wie ihn zweifellos
    eine
    ganz
    natürliche
    Reaktion
    gewesen
    war.
    Und Roslynn selbst?
    Sie gestand sich ein, daß sie nichts lieber täte, als Anthony Malory zu heiraten - wenn er sie liebte, wenn er ihr treu sein würde, wenn sie ihm vertrauen könnte. Aber das war ja nicht der Fall. Nicholas Eden mochte Regina lieben, ihr Großvater mochte ihre Großmutter geliebt haben,
    George
    Amherst
    hatte
    Frances
    möglicherweise
    ebenfalls geliebt, aber Anhtony hatte selbst zugegeben, daß er sie nicht liebte. Und leider könnte sie ihn nur allzu leicht lieben. Wenn das nicht der Fall wäre, würde sie seinen Antrag annehmen. Aber sie würde zeitlebens unter seiner Untreue leiden, und das mußte sie sich ersparen.
    Sie drehte sich nach ihm um, aber das Bett war leer. Im nächsten Moment spürte sie, daß an ihrer Haube gezupft wurde. Sie rückte hastig bis zur Sesselkante vor und wandte den Kopf. Anthony hatte sich bequem auf die Rückenlehne gestützt.
    Sobald Roslynn sich ein wenig an seine Nähe gewöhnt hatte, räusperte sie sich kräftig und erklärte: »Es tut mir leid, aber auch das, was Sie mir über Frances und George erzählt haben, kann mich nicht umstimmen.«
    »Das dachte ich mir schon«, sagte er kopfschüttelnd, und sein Lächeln steigerte ihr Unbehagen. »Sie sind eine eigensinnige Schottin, Lady Chadwick, aber gerade das gehört zu den Dingen, die mir an Ihnen besonders gefallen. Sie glauben, schnellstens heiraten zu müssen, und ich stellte mich bereitwillig zur Verfügung. Und was tun Sie? Sie weigern sich, und zwar nur aufgrund irgendwelcher Vermutungen. Ich könnte mich als mustergültiger Ehemann erweisen, aber Sie wollen mir keine Chance geben, es zu versuchen.«
    »Ich bin keine Spielernatur, Anthony, und ein mit dik-kem Fragezeichen versehenes ›Vielleicht‹ ist mir ein viel zu unsicheres Fundament für mein ganzes zukünftiges Leben.«
    Er legte sein Kinn auf die gekreuzten Arme. »Ihnen ist doch wohl klar, daß Sie für alle Zeiten kompromittiert sein werden, wenn ich Sie über Nacht hier behielte? Ich brauchte Sie nicht einmal anrühren, meine Liebe. Die Umstände sprechen für sich. Deshalb mußte ja auch Reggie heiraten, obwohl ihre erste Begegnung mit Montieth ganz unschuldig verlaufen war.«
    »So etwas würden Sie doch nicht tun!«
    »Ich glaube schon.«
    Roslynn sprang wie von der Tarantel gestochen auf.
    »Das ist - das ist... Aber Sie würden damit ohnehin nichts erreichen! Ich kehre nach Schottland zurück. Was macht es mir da schon aus, wenn mein Ruf hier ruiniert ist? Ich hätte immer noch meine...« Sie brachte das Wort nicht über die Lippen und umschrieb deshalb ihren Ge-dankengang. »Mein Mann wüßte die Wahrheit, und das ist das einzige, woran mir liegt.«
    »Tatsächlich?«
    Seine
    kobaltblauen
    Augen
    funkelten
    teuflisch. »Nun, dann lassen Sie mir

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