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Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Titel: Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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kannten uns damals seit ein paar Jahren flüchtig durch einen Exfreund, der Musik machte und mit Isas Mann, Mitglied und Gründer der Elektroband Deichkind, befreundet war. In den letzten zwei Jahren hatte ich deshalb Isas steile Karriere im Internet verfolgt. Wohlgemerkt von zu Hause aus, zog Isa eine erfolgreiche Webseite nach der anderen auf und sammelte tausende Facebookfans und Werbekunden um sich. Und ganz nebenbei konnte ich irgendwann auf ihrem privaten Profil das Foto ihres zweiten Sohnes beglückwünschen. Ich war ratlos und stellte mir die klassische Frage: Wie – und vor allem wann – macht die das alles nur?
    Ich wollte auch so sein: Babys kriegen, einen respektablen, coolen Job haben, der sich von zu Hause aus bewältigen lässt, und – natürlich – dabei gut aussehen.
    Ich wollte unbedingt hinter Isas Geheimnis kommen. Ein Eiscafé in einem Park schien mir damals genau der richtige Ort für eine erste unauffällige Annäherung an meine Zielperson.
    Inzwischen hat sie mir natürlich alles erzählt, was ich zum Beispiel für meinen eigenen Start als Bloggerin brauchte, und ich habe viele hilfreiche Tipps von ihr bekommen. Vor allem über das Zeitmanagement als Mutter.
    Als Isa nämlich vor knapp drei Jahren mit zwei Freundinnen das heute sehr erfolgreiche Fashionista- und Mamaportal hauptstadtmutti.de gründete, war Zeit das größte Problem der drei.
    Alle drei hatten Kinder und kein Geld für einen Babysitter, geschweige denn für eine Nanny.
    Isas Sohn Gustav war noch ein kleines Baby.
    »Also haben wir uns immer am frühen Abend bei einer von uns getroffen und alle dort übernachtet«, verrät mir Isa eines Tages beim gemeinsamen Buggyschieben über den Kollwitzplatz.
    »Erst haben wir gekocht, mit den Babys gespielt und zusammen gegessen. Später, wenn alle Kinder im Bett waren, eine Flasche Wein aufgemacht und die halbe Nacht durchgearbeitet.«
    Isa ist der Typ von Frau, den jeder Chef mit Kusshand einstellen würde – eigentlich. Sie ist 37 Jahre, wuchs in Halle und teilweise im Irak auf, machte ein Auslandsjahr in den USA, war Au-pair in Frankreich, schloss ein internationales Wirtschaftsstudium ab. Als Berufseinsteigerin sammelte sie Erfahrungen im Marketing, später stieg sie beim Egmont Ehapa Verlag zur Produktmanagerin auf. In dieser Position baute sie unter anderem das Onlineportal des Micky Maus -Heftes und des Lustigen Taschenbuchs auf. Mit Anfang 30 entschloss sie sich mit ihrem Freund und späteren Mann Philipp dazu, eine Familie zu gründen, und wurde prompt schwanger.
    Doch es kam alles anders als gedacht. Isa erlitt in den ersten Wochen der Schwangerschaft eine Fehlgeburt, die sie ins Grübeln über ihre gesamte Situation geraten ließ. Vor allem überdachte sie ihren Job.
    »Ich fragte mich, ob meine Firma wirklich das geeignete Unternehmen für mich war, wenn ich eine Familie gründen wollte«, erzählt mir Isa. »Viele meiner Kolleginnenkehrten nach ihrer Elternzeit nicht in ihre alten Positionen zurück, weil diese entweder vergeben oder mit Kind zu zeitintensiv war, und das stimmte mich nachdenklich.«
    Also wechselte Isa als Marketingleiterin in eine Ausstellungsagentur und bekam zwei Jahre später ihren ersten Sohn Gustav.
    »Ich habe sowohl meine Schwangerschaft als auch die Elternzeit wirklich ausgekostet«, sagt sie rückblickend über sich. »Während der Schwangerschaft war ich beim Pränatal-Yoga, habe Tagebuch geführt und eine dieser lustigen Schwangeren-Apps auf meinem iPhone gehabt, damit ich mich mit Philipp über die jeweilige Schwangerschaftswoche austauschen konnte. Und natürlich waren wir zusammen im Geburtsvorbereitungskurs für Paare. Ich fand das alles super. Heiraten, ein Kind bekommen, sich ein Leben als Familie aufbauen und nach so vielen Jahren des Arbeiten-Gehens, Ausgehens und Rumreisens Zeit für sich und das Baby haben, ein bisschen häuslich und gemütlich werden und sich aus einer anderen Perspektive sehen.«
    Als frischgebackene Mama zog sich die einstige Karrierefrau dann also erst einmal komplett in die Komfortzone der Haus- und Ehefrau zurück: »Ich ging in Cafés, traf mich mit meinen Mami-Freundinnen zu Krabbelgruppen und fing sogar an zu nähen.«
    »Halt! Stopp!«, falle ich ihr ins Wort. »Du redest von der Isa, die ich kenne? Niemals! Die sogar aus dem Kreißsaal, während sie mit ihrem zweiten Sohn in den Wehen lag,noch Businessmails an ihre workyoulove -Kollegin schrieb, um noch mal den wichtigen Start-up-Pitch durchzugehen? Du

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