Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

sehr gut.
    Theoretisch ist dank der 68er-Bewegungen und der Frauenrechtsaktionen in den Siebzigern und Achtzigern bereits viel erreicht worden.
    An der Humboldt-Uni und der Freien Universität Berlin zum Beispiel gibt es Uni-eigene Kitas, Familienbüros undFrauenbeauftragte. Man kann sich beraten lassen, und für das »Studium mit Kind« gibt es sogar eine eigene Broschüre.
    Dass tatsächlich natürlich nie alles so funktioniert, wie es in den Handzetteln steht, und mehr noch, dass der Flyer glatter Selbstbetrug der Uni ist, weil vieles seit fünf Jahren schon wieder anders läuft, ist klar, hat aber nichts damit zu tun, dass hier Mütter diskriminiert werden sollen, sondern dass es an der Uni (das wusste ich bereits vor Maxime!) immer etwas chaotisch in der Bürokratie zugeht.
    Und deshalb mein Tipp: Wer als Mama Lust hat, soll studieren, studieren, studieren. Sich dabei durch die manchmal etwas holprige Uni-Bürokratie nicht entmutigen lassen, sondern den Weg für die Generation unserer Töchter ebnen. Und auf die Gefahr, jetzt wie (die allerdings kinderlose) Alice Schwarzer zu klingen: Nur so werden wir erreichen, dass auch an Unis stärker darüber nachgedacht wird, wie man Frauen das Studium mit Kind noch weiter erleichtern kann, so dass die Geburt des Kindes nicht das Aus für den akademischen Werdegang darstellen muss. Wie viele Frauen tatsächlich aufgrund ihrer Schwangerschaft, ihrer Kinder oder ihrer Familienplanung das Studium abbrechen, ist nicht bekannt, da eine Exmatrikulation meistens ohne Angabe von Gründen passiert. Fest steht jedoch – laut den Zahlen des Spendenprojektes Madame Courage aus Münster, das studierende Mütter unterstützt –, dass die Zahl der studierenden Eltern an Universitäten zwischen sieben und zehn Prozent liegt, etwa ein Drittel davon sind Alleinerziehende. Und die brauchen Unterstützung und Mitstreiterinnen!

Fünf Tipps, die Mamas das Studium erleichtern
Erkundige dich, am besten vor der Immatrikulation, nach Präsenzzeiten und lasse dich von der jeweiligen Institutsleitung beraten, ob es möglich ist, einige Teile des Studiums von zu Hause aus durch sogenannte Ersatzleistungen (Hausarbeiten etc.) zu absolvieren.
Stelle dich bei der Frauenbeauftragten deiner Uni vor und bleibe mit ihr am besten im engen Kontakt. Erkundige dich über deine Rechte als Mutter, auch in Bezug auf Härtefallanträge, BAföG und Urlaubssemester. Zugegeben: Viel Papierkram, der aber Vorteile und sogar Geld bringen kann.
In fast jeder Staatsbibliothek gibt es mittlerweile Spielkisten, also eine Plastikbox mit Spielzeug, zum Ausleihen. Nutze sie! Sie sind für dich angeschafft worden. Und wenn dein Baby mal in der Bibliothek zwischen all’ den arbeitenden Studenten und Lehrkräften kurz rumbrüllt – dann ist das halt so!
Überfordere dich nicht und traue dich ruhig, Abgabefristen für Hausarbeiten nach Vereinbarungen mit den Professoren zu verlängern. Das machen schließlich andere Studenten auch.
Genieße die Vorteile der Uni. Den hauseigenen Kindergarten (den gibt es manchmal), die Grünflächen, die Mensa. Und du wirst sehen, dass dein Einjähriger sich zuweilen bei Tisch in der Kantine besser benimmt als so mancher Erstsemester-Student am Nebentisch.

3. Woher bloß die Zeit nehmen: Tanya erobert die Medienwelt (zurück)!
    »Du bist Mutter von zwei Kindern, hast einen Mann und gehst 30 Stunden die Woche arbeiten. Woher nimmst Du dann noch die Zeit zum Bloggen?« Sophie Lüttich, die ihren Mama-Blog Berlin Freckles regelmäßig mit langen Texten füllt, fand diese Frage eines Lesers so bemerkenswert, dass sie sie gleich mit allen ihren Freunden auf Facebook teilte.
    Die Frage fiel mir prompt wieder ein, als Isa und ich Tanya in einem Kaffeeladen in Berlin-Mitte das erste Mal trafen. Isa hatte mir an diesem Morgen schon eine SMS geschrieben, dass die Bahn ausgefallen sei und sie jetzt den ganzen Weg von Pankow mit Friedrich im Kinderwagen zu Fuß gehen und sich also verspäten würde. Und so beschloss ich, es mir in der heizungswarmen Sofaecke des Cafés mit Maxime gemütlich zu machen. Beim Reinkommen suchte ich trotzdem schon mal nach Tanya, obwohl ich sie bis dato nur aus Isas Erzählungen kannte.
    Aber Tanya Neufeldt hat ein prominentes Gesicht. In den Jahren 2000 bis 2010 drehte die heutige Mama des dreijährigen Noah als Schauspielerin sehr erfolgreich fürs Fernsehen. Sie stand bei Serien wie Der letzte Zeuge , SOKO Köln , SOKO Leipzig , Mord mit Aussicht , Danni Lowinski und Alles