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Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Titel: Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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uns das nicht vorher sagen können?
    Zurück zu Hause fand ich die Nachricht von einer privaten Kita in meinem Mailfach. Die Gebührentabelle lud ich mir als PDF runter. Bis mein Sohn dort angemeldet wäre, würden mehrere Hundert Euro fällig sein. Ich schluckte. Teuer, aber vielleicht meine einzige Chance, dachte ich und machte einen Termin.
    »Wir sind stolz, jedes Kind aufnehmen zu können«, erklärte mir die Dame am Telefon. Bevor wir uns trafen, füllte ich einen vierseitigen Bewerbungsbogen aus und über- wies 50 Euro Bearbeitungsgebühr.
    »Zusätzlich zu den Betreuungskosten erheben wir einen Beitrag von 280 Euro pro Kind«, erklärte mir die Leiterin dann beim Termin. »Dafür sind bilinguale Erziehung mit Englisch, Sport, Obst-Snacks und vieles mehr inbegriffen.« Ich betrachtete die frisch renovierten Räume mit dem neuen Holzspielzeug. Sehr schön zwar, aber andererseits auch die reine Abzocke. Es musste doch noch andere Möglichkeiten geben.
    Aber auch die nächste private Kita hatte keinen Platz frei, doch diesmal wollte ich mich nicht so schnell abschütteln lassen und hakte nach: ich sei an einerFördermitgliedschaft interessiert, log ich. Und die Dame zögerte keine Sekunde: Ich war eingeladen. Und baff: War das also der Trick, den ich all’ die Wochen zuvor nicht drauf hatte? Ich fühlte mich, als hätte ich einen mafiösen Kniff angewendet. Kita gegen Kohle? War das überhaupt rechtens? Ich nahm die Einrichtung noch einmal genau unter die Lupe und sagte den Termin wieder ab.
    In den nächsten Wochen hagelten die endgültigen Absagen der städtischen Kitas in mein E-Mail-Fach. Nach fünf Monaten engagierter Kita-Suche und Dutzenden Besichtigungen war ich keinen Schritt weiter.
    Und trotzdem habe ich heute einen Kita-Platz. Letztendlich habe ich davon profitiert, dass die Firma, in der ich angestellt bin, einen Kooperationsvertrag mit einer Kita hat. Ich zahle monatlich zusätzlich zu den gesetzlich festgeschriebenen Betreuungskosten einen Betrag und bekomme so einen Platz. Preiswert ist das keinesfalls. Und fair erst recht nicht.
    Auch heute hat sich in Berlin und, wie ich von Freundinnen höre, auch in anderen Städten nicht viel getan.
    Deshalb hilft es nichts – ob alleinerziehend, alleinerziehend mit Mann oder als Paar: Am besten gleich nach der Geburt des Babys zum Hörer greifen und die Ohren heiß telefonieren. Und wer sofort einen Platz kriegt, kann sich völlig zu Recht sehr glücklich schätzen.
    Günes, die Isa und ich in München zum Interview trafen, wählte allerdings noch einen ganz anderen Weg, als sie für ihren Ältesten verzweifelt einen Platz in München suchte. Sie gründete ihre Kita gleich selbst, worum es im nächsten Kapitel nun geht …

Fünf Tipps zur Vätererziehung
Trefft genaue Absprachen: Zwei Mal die Woche bringst Du das Kind zur Kita, abends räumst Du die Küche auf und so weiter. Das schafft Planungssicherheit für beide. Die älteste Regel der Welt, die allerdings nicht oft genug betont werden kann.
Hau’ einfach ab und lass’ Papa seinen eigenen Umgang mit eurem Junior finden. Das ist wichtig für ihn. Er wird sich nie natürlich mit eurem Kind verhalten und die Angst ablegen, Fehler zu machen, wenn Mama ihn immer mit Argusaugen überwacht. Deshalb: Mantel an und raus aus der Tür. Er wird seine eigenen Fehler machen, euer Kind wird nach Mama rufen, vielleicht sogar die erste halbe Stunde lang weinen, weil Mama weg ist, aber es ist auch wichtig, Vater und Kind ihre eigene Zeit und Privatsphäre einzuräumen. Und wenn die Tür zugefallen ist: DURCHATMEN!
Er hält nichts vom Modell Rollenteilung? Vielleicht hat Dein Chéri aber auch einfach nur die falschen Freunde/Kollegen/Vorbilder. Es ist wie in ihrer Jugend: Was die Kumpels cool finden, ist auch cool. Und wenn der Daniel aus der Stammkneipe sagt, dass seine Frau nicht arbeitet und das auch gar nicht soll, dann ist das vielleicht zuweilen der falsche Umgang. Also: Mach dein Daddy-Modell schnell mal mit den Männern deiner Freundinnen bekannt, die ein halbes Jahr Elternzeit genommen haben, und zeige ihm tolle Väterblogs im Internet (wie den vom New York Times -Autor John Kinnear namens ›Ask Your Dad‹) und führe ihn ein in die Welt der neuen Väter.
Wie wär’ s denn ansonsten mal mit einem Vater-Kind-Kurs? Dort können Papa und Kind in geschützter Umgebung ihre Gefühle füreinander entfalten, und Mama hat in der Zeit frei. Neue Freundschaften beim Babyschwimmen oder PEKiP: Nicht

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