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Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Titel: Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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anders.« Und dieses »Geht ja nicht anders« hat Glam. Es klingt lässig und unabhängig.
    Ich denke oft an Theresa – sie, die den Spruch »Babys sind mein neues Rock’n’Roll« geprägt hat – wenn ich mich mal wieder trotz Kita, Babysitter und Papa völlig allein gelassen fühle.
    Und dieses Gefühl haben tatsächlich viele Frauen in meiner Umgebung, auch wenn sie in einer Beziehung mit dem Vater des Kindes leben.
    Zwar nimmt die große Mehrzahl der Väter laut eines Berichts des Statistischen Bundesamtes Elternzeit, der Großteil aller Papas (rund 76 Prozent) allerdings für nur maximal zwei Monate, nur sechs Prozent der Väter bleiben einJahr lang zu Hause. Was sich hier eigentlich wie ein kleiner Erfolg für die Familienpolitik anhört, ist in Wahrheit oft ein Trauertag für die Gleichberechtigung.
    Viele Mütter haben die Elternzeit des Vaters so erlebt wie ich. Das erste Jahr blieb ich komplett mit Maxime zu Hause, mein Mann gesellt sich für einen – wohlgemerkt – Sommermonat dazu und nutzt die Zeit unter anderem auch sehr ausgiebig, um Fußball zu gucken (zufälligerweise war es der EM-Monat), sich auf der Dachterrasse zu sonnen und alte Freunde zu besuchen.
    Vor allem in der Elternzeit des Vaters fragen sich viele Frauen deshalb so manches Mal verwundert: Where’s the Daddy? Wo sind die Männer und warum geht es hier die ganze Zeit nur um die Mütter? Schließlich gehören zum Kinderkriegen ja immer noch zwei. Aber Papas sind bei der Babybetreuung oft nicht so präsent, wie es sich die Mamas wünschen (dürften). Buchtitel wie »Alleinerziehend mit Mann« und »Muttitasking« legen nah: Männer, insbesondere Väter, sind (oft) abkömmlich. Beschäftigt mit Einkaufengehen und auf dem Rückweg Cappuccino trinken. Beschäftigt mit dem Kind, aber parallel im Internet auf dem Blog ihrer Lieblingsmannschaft. …
    Dabei werden die Väter dringend gebraucht, denn der private Freiraum der Mutter und ihre Möglichkeiten, sich selbst (beruflich) zu verwirklichen, ist im großen Maße abhängig von der Unterstützung und Toleranz ihres Partners.
    »Haaaalt! Einspruch!«, werden jetzt einige völlig zu Recht rufen.
    »Mein Mann ist aber ganz anders. Ein echter Schatz, kümmert sich um die Kinder, badet den Hund und gehörtsogar zu den tollen sechs Prozent, die ein Jahr Elternzeit genommen haben.« Ich sag nur: Sechs Prozent.
    Unter ihnen ist zum Beispiel der Zeit -Redakteur Stefan Schmitt, der sich für seine Drillinge gleich 14 Monate Auszeit nahm. Zwar gemeinsam mit seiner Frau, aber das ist bei Drillingen auch verständlich. Wer also eines dieser seltenen Exemplare, einen dieser sechs Prozent-Männer an seiner Seite hat: Hütet sie, seid gut zu ihnen, stellt sie in den Glasschrank und präsentiert sie beim Sonntagskaffeeklatsch euren applaudierenden neidischen Freundinnen.
    Für die Anderen gilt: Auf in den Widerstand! Erzieht sie euch (ein bisschen) zurecht. Eine kleine Anekdote zu Vätererziehung: Pausti arbeitet viel. Er ist in gehobener Position als Journalist tätig und kommt abends, wenn es gut läuft, um halb neun nach Hause. Wenn Maxime also schon seit anderthalb Stunden schlummert. Neulich hatten wir einen Streit. Pausti kündigte spontan an, er müsse erneut nach San Francisco fliegen, wo er erst vor kurzem für eine längere Zeit war. Drei Wochen hatte ich mit dem Kleinen alleine zu Hause durchgehalten und an diesem Buch geschrieben, und im Gegenzug hatte er mir nach seiner Rückkehr ein freies Wochenende versprochen. Am besagten Samstagmorgen verließ ich also voller Euphorie das Haus zum Yoga und hatte mich nachmittags noch mit einer Freundin verabredet, als er mir plötzlich auf der Türschwelle zurief:
    »Wann kommst du denn eigentlich wieder?«
    »Äh, um halb sechs?!?!«
    Pausti nickte. »Ach so, so spät, mh, mein Flug geht schon um acht.«
    Am Sonntag saß ich dann also wieder alleine zu Hause und kümmerte mich um Maxime, weil ich die ewigenDiskussionen satt hatte und keinen neuen Streit wollte. Das »freie Wochenende« hatte offiziell acht Stunden gedauert. Und so kam es zum Streit.
    »Du hast zwei Tage Baby-frei, wenn ich wiederkomme«, versprach er mir diesmal kurz vor seinem Abflug.
    Und ich brüllte zurück: »Das will ich schriftlich.«
    Am nächsten Morgen lag der gewünschte Zettel in Schönschrift auf dem Küchentisch. Was soll ich sagen: So funktioniert es zumindest bei mir: Verschriftlichung ist eine Ebene, die ein Mann wie meiner, Typ Manager, am besten versteht.
    Und den

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