Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen
ausgeschlossen!
Und wenn nichts mehr hilft: Täusch’ eine schmerzhafte Magen-Darm-Grippe vor, die ja höchst ansteckend sein soll, und bring euer Kleines zu Papa ins Büro. Das wird die weiblichen Kollegen freuen, und Vater und Kind verbringen (notgedrungen) mal Zeit miteinander …
ACHTUNG • WICHTIGER HINWEIS
Uns ist wichtig zu betonen, dass wir keineswegs den Eindruck erwecken wollen, jedes Kind müsse ab dem 1. Lebensjahr eine Kita besuchen. Natürlich gibt es auch Tagesmütter, Nannys oder die Betreuung von Mama zu Hause, was einem eignen Mama-Projekt auch nicht im Wege steht. Jeder macht’s nach seiner Art und seiner Überzeugung. Und jetzt viel Spaß beim Weiterlesen.
Caro & Isa
7. Hör auf dein Bauchgefühl! Günes gründet mamikreisel und eine Kita!
Noch wussten wir nicht, dass der schönste Moment des Tages in München auf uns wartete. Der Weg dahin war jedoch mehr als mühsam. Der Himmel war weiß vor Schnee, die Sonne zeigte sich den ganzen Tag nicht, und dann hatte auch noch der Flieger drei Stunden Verspätung. Endlich angekommen, trotteten Isa und ich durch den Eismatsch des Bahnhofsviertels, vorbei an Striplokalen und Thai-Massage-Salons, erklommen die zugige Treppe eines Hinterhof-Hauses und klingelten. Eine coole 20-Jährige mit Zopffrisur öffnete die schwere Stahltür, die den Blick auf ein riesiges buntes Büroloft freigab. Endlich war es warm und gemütlich, und einen Moment später saßen wir an einem langen Holztisch, auf dem eine Kanne Vanille-Roibuschtee und noch warme Bananen-Schokomuffins standen. Das war er, der Moment des Tages!
»Und, gefällt’s euch?«, fragt Günes, die plötzlich hinter uns aufgetaucht ist und sich lässig über die Sitzbank schwingt. Isa und ich gucken verdutzt und noch etwas erledigt von unserem Trip. »Na, unser neues Büro. Wir sind hier vor zwei Wochen eingezogen.« – »Vor zwei Wochen«, fragt Isa erstaunt. »Und dann ist hier alles so pikobello und gemütlich«, füge ich hinzu. »Der Wahnsinn.«
Aber ehrlich gesagt, ist es auch irgendwie kein Wunder, Günes ist unglaublich organisiert und voller Tatendrang. Es ist erst wenige Monate her, dass Günes Seyfarth die Projektleitung für ihr Portal mamikreisel.de übernommen hat.Das Besondere: Günes ist zwar Gründerin, in ihrem eigenen Unternehmen allerdings nur angestellt, was der Mutter von zwei Jungs mehr Flexibilität und Freiheiten erlaubt. Aber das nur vorneweg.
Laut meinem letzten Stand hat alleine die Facebook-Seite von mamikreisel rund 120 000 Fans und die App 10 000 aktive Nutzer. Schwindelerregende Zahlen, von denen Blogger wie Isa und ich nur träumen können. Das Konzept von mamikreisel ist dabei so logisch und charmant, dass man sich wundern muss, warum niemand früher auf die Idee gekommen ist. Tausende Mütter tauschen, verkaufen und verschenken auf der Webseite, einem Ableger von kleiderkreisel.de , gebrauchte Babyklamotten, Kindermöbel oder Dinge wie Stillutensilien oder Schwangerschaftskleidung. Die meisten Sachen gehen zu Trödelpreisen weg, was die Plattform umso beliebter macht. Ergänzt wird die Tauschbörse durch einen Blog und eine Facebook-Seite, auf der täglich originelle Fotos und interessante Links veröffentlicht werden, und natürlich durch das Forum, auf dem sich viele Mütter über alltägliche Fragen zum Thema Kind austauschen. »Der Wohlfühl-Flohmarkt für moderne Mamis« beschreiben die mamikreisel -Gründer ihre Seite, doch mittlerweile ist mamikreisel noch mehr. Nämlich Kummerkasten, Lebensberater in allen Lagen und sozialer Online-Treffpunkt für Mütter und mehr Väter, als es zugeben würden.
Jeden Tag bekomme sie dutzende Mails von Müttern, die sich mit ihren Problemen an sie wenden, erzählt Günes. Und sie versucht, auf jede ausführlich zu antworten, manchmal auch von zu Hause aus, wenn die Kinder spielen. Solidarisiert euch, tauscht euch aus, werdet eineGemeinschaft und helft euch gegenseitig, könnte der Slogan von m amikreisel sein.
Dass Günes viele Leser-Mails mit Fragen bekommt, finde ich keineswegs erstaunlich, ich selbst hänge auch schon nach kurzer Zeit an ihren Lippen. Die 32-jährige Münchenerin mit türkischen Wurzeln strahlt Wärme aus, redet mit sonorer ruhiger Stimme, wirkt tiefenentspannt und glücklich.
Günes absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung als Tanzlehrerin. Als Jugendliche war sie immer sehr schüchtern, was sich erst durch einen Standard-Latein-Tanzkurs änderte. Dort musste sie aus sich herausgehen, vor Publikum
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