Mamas Gluecksbuch
Rücken. Flöhe. Unsere neuen Freunde werden wir nicht mehr los. Ich fantasiere immer lebhafter von meinem Karibik-Hotel mit Animationsteam
und Kinderclub … Und zwischen all diesen gängigen Kataströphchen haben wir trotzdem eine tolle Zeit.
Reisen mit Kindern ist wie Alltag an einem anderen Ort – es sei denn, man hat ein Luxushotel gebucht. Wer die finanzielle Ausstattung dafür hat, sollte das hemmungslos tun! Es dient der Stimmung kolossal: nicht kochen, nicht putzen, nicht babysitten. Bei uns an der Ostsee ist es eher ein bisschen wie sonst auch: Der Alltag bleibt, aber die Landschaft ist anders. Aber diese Abwechslung, die andere Umgebung mit den Kindern zu genießen, darum geht es.
Und daraus das Allerbeste zu machen, das ist der Genuss, der Urlaub eben ausmacht. Auf dem Rücken liegend in den Himmel gucken, einem vorbeiflatternden Schmetterling nachschauen, das Meer rauschen hören.
Schon ist der Moment vorbei, eins der Kinder hat sich wehgetan und heult entsetzlich – zum zehnten Mal heute. Ja, das sind die richtigen Ferien, so geht es. Mal so, mal so. Falls du zwischendurch ein paar ruhige Worte mit deinem Partner wechseln kannst: Alle Achtung, wunderbar!
Unterwegs könnte es dir ja vielleicht so gehen wie mir, wenn ich denke: »So habe ich mir die Ferien nicht vorgestellt.« Aber Ferien mit Kindern sind eben nicht wie die Ferien, als wir noch keine Eltern waren. Wir sind Babysitter, Entertainer, Packesel, Schwimmlehrer, Vorleser, Tröster und Putzteufel. Dabei haben wir gedacht, nun könnten wir uns endlich, endlich vom harten Alltag so richtig erholen. Lange ausschlafen vielleicht, zusammen bis in die Puppen kuscheln, geistreiche Gespräche mit dem geliebten Mann führen, sogar lesen!
Wenn wir uns darauf einstellen, dass alles vielleicht ganz anders wird – wenn wir uns möglichst gar keine Vorstellungen machen, dann können es die besten Ferien überhaupt werden. Da werden wir plötzlich Sachen machen, zu denen
wir sonst nie Gelegenheit haben: Baumhäuser bauen, Kräuter sammeln, kein Computer, ausgiebige Ausflüge machen, ordentlich streiten, gleich wieder vertragen, immerzu Eis essen – das ist der herrliche Unterschied zum Alltag. Ferien sind also auch die Gelegenheit, einen Teil Alltag hinter sich zu lassen: das Handy abschalten, den Kalender weglegen, das Laptop gleich zu Hause lassen. Endlich können wir mal das Gegenteil von unserem Alltagsprogramm machen. Und zwar ganz viel von dem, was sonst zu kurz kommt.
Schon geht’s los: ganz entspannt in die Ferien
Entspannung in den Ferien – das müsste sich doch eigentlich ganz von selbst einstellen. Wenn man ein paar Dinge berücksichtigt, dann ist das auch so:
Unser aller Wunderwunschtraumort
Mama, Papa, Kinder – alle haben unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse in den Ferien. Daher macht es Sinn, vorher zusammen zu überlegen, an welchem Ort für alle etwas dabei ist. Gibt es eine Bademöglichkeit, ist ein Café in der Nähe? Papa liebt Museen und Mama Kiting? Wo kann man das am besten unter einen Hut bringen?
Macht schnell, ich muss mich entspannen!
Am ersten Ferientag entspannt sein nach langen Arbeitswochen, das geht gar nicht. Lieber in den ersten Tagen die Umgebung erforschen, Radtouren unternehmen, umherstromern eben. Nach ein paar Tagen sind wir dann in der Regel reif für einen ganz faulen Tag, ohne unruhig und angespannt zu sein.
Trainingscamp für Optimismus
Eine optimistische Lebensansicht kann man in den Ferien bestens trainieren: Irgendetwas geht immer schief. Wir zum Beispiel hatten eine Autopanne, kaum drei Minuten nach der Abfahrt. Dann besonnen zu bleiben und sich zu sagen: »Macht nix, wir finden eine Lösung«, das können wir in den Ferien besonders gut einstudieren. Der Pannendienst löste unser Problem dann schneller als gedacht und das vermeintliche Drama wurde sogar rückblickend zur lustigen Urlaubsanekdote. Was gibt es noch? Nörgelnde Kinder, Stau, schlechtes Wetter, Papa hat auch noch schlechte Laune – alles ist im nächsten Augenblick meistens wieder halb so schlimm. Besonders wenn wir an unserer Einstellung feilen und immer wieder bei uns selbst bleiben. Durchaus mit etwas Ironie für das Leben. Dabei hilft es, Prioritäten zu setzen, was uns wirklich wichtig ist und was nicht so schlimm ist.
Gute-Laune-Technik
Wir selbst brauchten erst mal ein paar Reisen, bis wir noch einem wichtigen Trick für gute Urlaubsstimmung auf die Schliche gekommen waren: Ab und zu bekommt einer der beiden Eltern
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