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Mamas Gluecksbuch

Mamas Gluecksbuch

Titel: Mamas Gluecksbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: von Constanze Gersdorff-Hucho
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zurate ziehst.
    Ganz gleich, ob es ums Stillen, Impfen, um Schulformen, um Schnuller, Ernährung oder um das Thema Fernsehen geht: Es gibt kein Richtig und kein Falsch, es gibt immer nur ein Für und ein Wider und manchmal ein Dazwischen. Hier ein paar Beispiele aus dem Alltag mit Baby, einer Zeit, in der
wir am empfänglichsten sind für all die gut gemeinten Ratschläge:
    Schlaf, Kindchen, schlaf
    Manche vertreten die Ansicht, ein Kind müsse durchschlafen, damit es sich kognitiv richtig entwickelt. Andere sagen, Kinder wachten naturgemäß nachts mehrmals auf, das sei also normal. Tatsächlich ist es so, dass es keine Faustregel dafür gibt, wie lange Babys nachts oder tags schlafen und ab wann oder ob sie überhaupt durchschlafen. (Meine beiden sind schon ziemlich groß und schlafen bis heute nicht die ganze Nacht bis zum Morgen durch. Das tun die wenigsten).
    Es gibt nur den eigenen Gradmesser: Was braucht mein Kind, was möchte ich, und wie bringen wir beides unter einen Hut? Und das möglichst, ohne dass unser Kind sich alleingelassen fühlt, das würde nämlich sonst das Gegenteil bewirken: Verlustängste unseres Babys und dadurch nächtliches Weinen und weitere schlaflose Nächte für die Eltern.
    Es gibt viele Kompromisse und Lösungen, die wir ausprobieren können. Einer davon ist zum Beispiel, dass die Eltern sich damit abwechseln, beim Kind zu schlafen (damit die/ der jeweils andere ungestört schlafen kann). Ein anderer ist, selbst immer dann zu schlafen, wenn auch das Baby schläft – also gegebenenfalls auch tagsüber und früh am Abend, bis das Kind seinen Schlafrhythmus ändert. Ein weiterer ist, die Oma, einen guten Freund, die Haushaltshilfe oder eine Babysitterin zu bitten, mit unserem Kind spazieren zu gehen: In der Zeit holen wir unseren versäumten Schlaf nach.
    Selber zu genügend Schlaf kommen, heißt manchmal auch: zunächst erst einmal selbst wieder schlafen zu lernen. Viele Mütter konnten schon in der Schwangerschaft nicht mehr
richtig gut schlafen. Und nun ist es noch schwieriger geworden? Mit der Zeit lässt es sich wieder lernen, nicht bei jedem Geräusch aufzuwachen und auch nach mehrmaligem Wecken durch unser Baby wieder einschlafen zu können.
    Mein Mann und ich kreierten eine kleine sportliche Disziplin, die als »Kampfschlafen« in den Familienjargon überging. Der Trick ist im Nu erlernt: trotz eines zwischen Mamas und Papas Kopf herumkrabbelnden Kleinkindes mit voller Windel und dem durch nichts zu bremsenden frühsonntäglichen Redeschwall des größeren Brüderchens die Augen geschlossen zu halten, leise »Om« zu sagen – und vor allem darum zu beten, dass der Partner früher aufgibt (oder dass die Kinder bei dieser gelassenen Nichtbeachtung von Mama und Papa ihre eigenen stillen Beschäftigungen finden – beispielsweise eine Box Taschentücher in Konfetti verwandeln, die Wickelcreme als Ganzkörperpackung auftragen …). Gesiegt hat, wer länger durchhält und dabei noch mal einschläft. Manchmal gab es sogar zwei Sieger. Wenn gar nichts half, griff ich auch mal auf meine geliebten Ohrstöpsel zurück – die andere Lösung für fast alle Lebenslagen.
    Und wie handhaben wir es mit dem Schlafort unseres Babys? Die einen raten davon ab, das Baby im Elternbett zu haben, die anderen empfehlen es wärmstens. Ich zum Beispiel finde es sogar ausgesprochen wichtig, aber prompt kam es natürlich anders: Erst machte ich mir ständig Sorgen, dass ich mich aus Versehen auf mein Kind lege, und dann rotierte es beim Schlafen wie eine kleine Waschmaschine – keiner von uns machte mehr ein Auge zu. Ein anderes Zimmer für den Säugling kam auch nicht infrage. So ein kleines Kerlchen ganz alleine – und wir Eltern ganz ohne es? Nachts mehrmals von einem ins andere Zimmer rasen? Undenkbar. Das Baby schlief ab jetzt in einer riesigen knarzenden Wiege von
der Urgroßmutter und später in einem selbst gezimmerten Anbau direkt am Elternbett. Das war schließlich die Lösung. Wenn Felix nachts (mindestens) dreimal aufwachte, konnte er sich über einen schläfrig-streichelnden Arm freuen.
    So war es also bei uns. Und bei dir ist es bestimmt wieder ganz anders. Was auch immer du umsetzen möchtest, es wird ziemlich sicher gut funktionieren, vor allem, wenn du dich von niemandem verunsichern lässt.
    Die berühmte Schnullerfrage
    Andere Diskussionen ranken sich um den Schnuller. Die einen sagen: Das Baby braucht unbedingt einen Schnuller, damit es sich selbst beruhigen kann. Andere bevorzugen

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