Management - von den Besten lernen
in der Regel ausgesprochen kontrovers. Die aufgeworfenen Fragen und Meinungsdifferenzen führten dazu, nicht nur die wirklich wichtigen Themen zu erkennen, sondern auch die zugrunde gelegten Annahmen zu überdenken. Zentral ist dabei, dass es nicht darum ging, wer recht hatte, sondern was richtig war.
Wirksame Führungskräfte umgeben sich mit starken Leuten , weil Widerstand für gute Entscheidungen unabdingbar ist. Die Beispiele, die Sie in Büchern und Biografien von Topführungskräften finden können, sind zahllos: Bill Gates ließ sich bezüglich seiner Internetstrategie komplett infrage stellen; Alfred Sloan jr. brach Sitzungen bei GM ab, wenn bei wichtigen Entscheidungen kein Dissens aufkam; Helmut Maucher hat bei Nestlé immer die Bedeutung der Einbeziehung von Mitarbeitern betont. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Meinungsverschiedenheiten zu wollen, um zu besseren Entscheidungen zu kommen, ist eben ein wesentlicher Teil kompetenten Managements. Wer Ja-Sager um sich schart, ist keine kompetente Führungskraft. Achten Sie darauf: Gute Leute werden ein Unternehmen verlassen, in dem Ja-Sager erwünscht sind.
6. Grundprämisse: Die guten Leute brauchen Freiräume
Wenn Jack Welch gute Leute gefunden hatte, ließ er ihnen viel Freiraum, die Bereiche zu leiten, für die sie verantwortlich waren. Bedingung war immer, dass sie die „ GE-Culture “, ein stehender Begriff im Unternehmen, mit Leben füllten und dabei vor allem dem GE-Grundsatz nach ständiger Veränderung und Verbesserung folgten.
7. Grundprämisse: Integrität ist unverzichtbar
Integrität alleine reicht selbstverständlich nicht aus, um etwas zu leisten. Fehlt sie aber, kann sie durch nichts aufgewogen werden. Für Jack Welch war die Frage nach der Integrität einer Person immer mit die erste, die er sich bei Personalentscheidungen stellte.
Wenn Sie die wirklich guten Leute irgendwann gefunden haben, wird es Ihnen bei dem einen oder anderen vielleicht so gehen wie dem Komponisten Sergej Rachmaninow, als er den jungen Pianisten Vladimir Horowitz seine Komposition Klavierkonzert Nummer drei spielen hörte. Voller Zufriedenheit und Erleichterung sagte Rachmaninow damals: „ Ich muss nun nicht mehr spielen. “ 97
Heute widmet sich Jack Welch mit seiner Frau Suzy Welch der Aufgabe, einen Beitrag zur Verbreitung von gutem Management zu leisten, seine Bücher und Vorträge dazu sind weltweit erfolgreich.
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Aufgaben und Denkanstöße:
Werden die sieben genannten Grundprämissen in Ihrer Organisation gelebt? Wenn nicht, was können Sie konkret tun, damit sich dies ändert?
Was müssen Sie tun, um wirklich gute Leute für Ihre Organisation anzuziehen und zu halten? Was ist die erste Maßnahme, die Sie zu diesem Zweck umsetzen werden?
Setzen Sie sich dafür ein, dass in Ihrer Organisation Führungsprinzipien und Verhaltensstandards formuliert werden, nach denen gearbeitet werden soll. Wenn sie existieren, aber nicht gelebt werden, stoßen Sie eine Diskussion an, was Sie gemeinsam tun können, damit eine gesunde Unternehmenskultur entsteht.
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E s wird viel über den lockeren, unterhaltsamen und familiären Stil der Unternehmenskultur von Southwest Airlines gesprochen, aber dabei wird das Wichtigste übersehen: Hinter all diesem steht eine Kultur der Professionalität und Wirksamkeit , wie sie ihresgleichen sucht. Der ehemalige CEO Herb Kelleher (*1931) hat eine Unternehmenskultur geschaffen, in der Kundennutzen , Leistung und Verantwortung allerhöchste Priorität genießen. Hier liegt das „Geheimnis“, nirgends sonst.
In der Berichterstattung über das Unternehmen und seinen exzentrischen CEO lässt sich dabei häufig ein besonderer Fokus auf die unkonventionelle Unternehmenskultur ausmachen, oftmals wird suggeriert, dass gerade dies das Wesentliche des Unternehmenserfolgs sei. Genau das ist aber falsch. Im Markt und beim Kunden ist das Unternehmen nicht wegen des Unkonventionellen in seiner Kultur erfolgreich, sondern wegen erstklassiger Leistungen.
Hier liegt eine Verwechslung vor, die in der landläufigen Meinung über wirksames Management häufig anzutreffen ist: Anstatt darauf zu achten, was getan wird, konzentriert man sich darauf, wie geführt wird. Der Stil der Unternehmensführungist jedoch für den Unternehmenserfolg relativ unerheblich, was schon aus der einfachen Tatsache hervorgeht, dass es sehr viele exzellente und erfolgreiche Airlines gibt, die zwar ebenfalls professionell und erfolgreich, aber vom Stil
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