Managementwissen (TaschenGuide)
eine bestimmte Aufgabe übernimmt, kann sich eine „Tradition“ bilden. Ist später eine ähnliche Aufgabe zu übernehmen, so liegt es nahe, den bewährten Mitarbeiter damit zu beauftragen. In vielen Fällen wird er das auch erwarten und wäre enttäuscht, wenn er plötzlich übergangen würde.
Wichtig
Unterschätzen Sie Traditionen nicht. Wenn Sie einen anderen Mitarbeiter mit der Aufgabe betrauen, sollten Sie das demjenigen gegenüber, der sich zuständig fühlt, ansprechen und für Ausgleich sorgen.
Nicht immer ist der Kompetenteste die beste Wahl
Für eine Führungskraft ist es oft nicht einfach zu beurteilen, wer für eine bestimmte Aufgabe am kompetentesten ist. Aber auch wenn Sie das wissen, ist es nicht immer ratsam, die Aufgabe auch dem Kompetentesten zu übertragen, zum Beispiel in den folgenden Fällen:
Wenn Sie davon ausgehen können, dass sich der weniger erfahrene Mitarbeiter für die Aufgabe stärker engagiert als der „alte Hase“.
Wenn sich der weniger routinierte Mitarbeiter zugunsten der gesamten Abteilung qualifizieren kann.
Wenn Sie den Kompetentesten für wichtigere Aufgaben brauchen.
Wichtig
Sofern Sie erwarten können, dass der weniger erfahrene Mitarbeiter in der Lage ist, die Aufgabe zu erfüllen, kann es ein geeignetes Mittel sein, Mitarbeiter wirklich zu motivieren: Übertragen Sie ihnen eine Aufgabe, bei der sie zeigen können, was sie zu leisten vermögen.
Sagen Sie präzise, was Sie erwarten
Manche Führungskräfte formulieren eher vage, was ihre Mitarbeiter leisten sollen. Sie wollen die Mitarbeiter nicht bevormunden. Als Führungskraft können Sie dagegen sehr wohl präzise angeben, was Ihre Mitarbeiter leisten sollen – ohne sie zu bevormunden. Vielmehr geben Sie ihnen die nötige Orientierung. Und genau das ist auch Ihre Aufgabe als Führungskraft. Es ist eine wichtige Fähigkeit, den Mitarbeitern angemessene Vorgaben zu machen – solche, die sie fordern, aber nicht überfordern.
Beispiel
„Wir haben im vergangenen Quartal in Norddeutschland 300 Kunden verloren“, informiert der Geschäftsführer den Vertriebsleiter. „Ich erwarte von Ihnen Vorschläge, wie es uns gelingen kann, im kommenden Halbjahr ein Drittel davon zurückzugewinnen.“ – Das ist eine präzise Aufgabenstellung, und doch bleibt es dem Angesprochenen überlassen, wie er das Problem löst. Sollte sich herausstellen, dass die Aufgabe unrealistisch war, so kann der Vertriebsleiter dies thematisieren. Die Aussprache darüber ist für die Beteiligten (und das Unternehmen) weit hilfreicher, als wenn die Erwartungen im Dunkeln bleiben.
Womit beschäftigen sich Ihre besten Mitarbeiter?
Ein verbreiteter Managementfehler: Die besten Mitarbeiter übernehmen die meisten Aufgaben, wichtige und weniger wichtige. Diese Aufgaben werden ihnen übertragen, weil man ja sicher sein kann, dass dann die Sache ordentlich erledigt wird.
Das Problem ist nur: Je mehr Aufgaben ein Mitarbeiter übernimmt, umso stärker muss er seine Energie aufteilen. Das hat ungünstige Folgen:
Die Leistungen Ihrer besten Mitarbeiter verschlechtern sich. Vor allem die wirklich wichtigen Aufgaben können nicht mehr optimal erfüllt werden.
Es sind ausgerechnet Ihre besten Mitarbeiter, die Sie belasten oder sogar überlasten. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum hinweg, ist Verschleiß die unvermeidliche Folge.
Weniger qualifizierte Mitarbeiter werden kaum gefordert, haben keine Möglichkeit, sich zu qualifizieren, fühlen sich demotiviert und fallen gegenüber den Leistungsträgern weiter zurück.
Entlasten Sie die Besten, fordern Sie die anderen
Erfahrene Führungskräfte wissen, dass sie gerade ihren besten Mitarbeitern den Rücken freihalten müssen. Sie profitieren am stärksten, wenn sich die besten Mitarbeiter konzentriert um die wichtigsten Aufgaben kümmern können. UnterUmständen müssen Sie sogar aktiv verhindern, dass sich ein „High Performer“ für alle möglichen Zwecke einspannen lässt. Geben Sie lieber einmal Mitarbeitern aus der zweiten Reihe die Chance sich auszuzeichnen und sich weiterzuqualifizieren.
Richtig delegieren
Als Führungskraft können Sie kaum darauf verzichten, Aufgaben zu delegieren, also auf Ihre Mitarbeiter zu übertragen. Dabei übernehmen Ihre Mitarbeiter einen Teil der Verantwortung und bekommen eine gewisse Handlungsvollmacht. Delegieren ist ein wichtiger Teilbereich des Kompetenzmanagements, der im Wesentlichen zwei Vorteile bietet:
Delegieren entlastet die Führungskraft. Was Sie
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