Managementwissen (TaschenGuide)
ähnliche Tätigkeiten verrichten. Differenzierungen ergeben sich durch die Berücksichtigung sozialer Faktoren.
Lohnformen: Nach Zeit …
Das Bemühen um eine „gerechte“ Entlohnung hat zu zahlreichen Lohnformen geführt.
Beim Zeitlohn wird nur die aufgewandte Arbeitszeit (z. B. Stunden, Monate) als Bemessungsgrundlage herangezogen. Die Lohnhöhe errechnet sich damit aus dem Produkt der Anzahl der benötigten Zeiteinheiten mit dem jeweils gültigen Lohnsatz. Der Zeitlohn eignet sich vor allem für Tätigkeiten, an die hohe Qualitätsansprüche gestellt werden sowie bei starker Unfallgefährdung oder bei Arbeiten, deren Mengenergebnis durch den Arbeitnehmer nicht beeinflusst werden kann.
Beispiel
Ein Arbeiter hat im Abrechnungszeitraum 40 Stunden gearbeitet. Der Lohnsatz beträgt 20,00 EUR/Stunde. Sein Zeitlohn beträgt damit: 20,00 EUR × 40 = 800,00 EUR
… oder nach Menge
Beim Akkordlohn wird für die geleistete Arbeitsmenge entlohnt, so dass ein unmittelbarer Bezug zur Leistung besteht. Der Akkordlohn besteht aus dem Mindestlohn und dem Akkordzuschlag. Die Summe aus Mindestlohn und Akkordzuschlag wird als Akkordrichtsatz bezeichnet. Nach der rechentechnischen Ermittlung wird zwischen dem Stückakkord und dem Zeitakkord unterschieden.
Beim Stückakkord (Geldakkord) erhält der Arbeitnehmer pro erzeugter Leistungseinheit einen bestimmten Geldbetrag. Dieser Geldsatz richtet sich nach dem über die Arbeitsbewertung ermittelten „normalen“ Zeitbedarf. Der Verdienst errechnet sich aus dem Produkt von hergestellter Stückzahl und Geldsatz.
Geldsatz = Akkordrichtsatz/Leistungseinheiten bei Normalzeit
Akkordlohn = Leistungsmenge × Geldsatz
Beispiel
Der Zeitlohn beträgt 20,00 EUR/St. Der Akkordzuschlag beträgt 20 %. Die Vorgabezeit für eine gefertigte Einheit umfasst 10 Minuten. Ein Arbeitnehmer fertigt 8 Einheiten pro Stunde.
Akkordrichtsatz = 20,00 EUR + 20,00 × 0,2 = 24,00 EUR
Geldsatz = 24,00 EUR/6 = 4,00 EUR/Stück
Akkordlohn = 8 × 4,00 EUR = 32,00 EUR
Beim Zeitakkord wird durch Division des Akkordrichtsatzes pro Stunde ein Geld- oder Minutenfaktor errechnet. Dem Arbeiter wird zur Herstellung einer Leistungseinheit eine bestimmte Vorgabezeit eingeräumt. Der Verdienst ergibt sich aus dem Produkt von Vorgabezeit, Leistungsmenge und Geldfaktor.
Akkordlohn = Leistungsmenge × Vorgabezeit × Minutenfaktor
Beispiel
Bei den gleichen Größen wie im vorherigen Beispiel ergibt sich:
Minutenfaktor = 24,00 EUR : 60 = 0,40 EUR
Akkordlohn = 8 × 10 × 0,40 EUR = 32,00 EUR
Wichtig
Der Zeitakkord hat gegenüber dem Stückakkord den Vorteil, dass die Zeitvorgabe unmittelbar erkennbar ist. Er wird deshalb in der betrieblichen Praxis vorrangig verwendet.
Prämienlohn
Der Prämienlohn besteht aus einem Grundlohn, der in der Regel ein Zeitlohn ist, und einer zusätzlich gezahlten Leistungsprämie. Die Basis für die Prämienberechnung können entweder die Leistungsmenge oder andere mengenunabhängige Leistungskomponenten bilden (z. B. Ersparnisse beim Energie- oder Materialverbrauch oder eine niedrige Ausschussquote).
Wie werden Arbeit und Leistung bewertet?
Die Höhe des Arbeitsentgelts eines Arbeitnehmers hängt neben den Einflüssen des externen Arbeitsmarkts von den personenunabhängigen Anforderungen des Arbeitsplatzes (Arbeitsbewertung) sowie seiner individuellen Leistung (Leistungsbewertung) ab.
Die Arbeitsbewertung ist ein Verfahren zur Ermittlung der Anforderungen, welche die Ausführung bestimmter Tätigkeiten an die Mitarbeiter stellt. Der Arbeitswert bezieht sich in der Regel auf die sog. Normalleistung, d. h. die zubewertenden Tätigkeiten werden miteinander verglichen, ohne die individuelle Leistung und Eignung des Ausführenden zu berücksichtigen.
Von den durch die Arbeitsbewertung ermittelten relativen Lohnhöhen gelangt man über sog. Ecklöhne zur endgültigen Festsetzung des Arbeitsentgelts. Der Ecklohn ist ein tarifvertraglich festgelegter Stundenlohn für eine Lohngruppe normaler Facharbeiter, aus dem sich die tariflichen Stundenlöhne für Facharbeiter anderer Lohngruppen durch prozentuale Zu- und Abschläge errechnen lassen.
Durch die Leistungsbewertung schließlich werden die wechselnden Leistungen der Mitarbeiter erfasst und im Arbeitsentgelt berücksichtigt.
Wie Mitarbeiter beteiligt werden
Mitarbeiter am Unternehmen zu beteiligen kann einerseits bedeuten, sie materiell, am Erfolg und/oder Kapital zu beteiligen. Im weitesten Sinn bedeutet
Weitere Kostenlose Bücher