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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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wahr?«
    »Hm, stimmt.«
    Ich nicke, um mir selbst Mut zu machen, aber es gelingt mir einfach nicht, diesen irrwitzigen Gedanken aus meinem Gehirn zu verbannen. Nur mal angenommen, es wäre tatsächlich so. Dreihundert Kinder! Verdammt noch mal, hat er noch nie was von Kondomen gehört?
    Aber okay. Nur die Ruhe. Lissy hat recht. Das sind bloß Vermutungen. Vielleicht erweist sich alles als völlig bescheuerter Irrtum, und am Ende lachen wir herzhaft darüber. Genau, warum eigentlich nicht? Das könnte genauso gut sein.
    Dennoch, nur so zum Spaß: Wie viel sind eigentlich dreihundert mal fünfhundert?
    Ach, du Schande!
    Und was, wenn sie eines Tages erbrechtliche Ansprüche erheben?
    Hm. Vielleicht sollte ich mit Philip doch besser eine Gütertrennung vereinbaren, wenn er das nächste Mal um meine Hand anhält, nur zur Sicherheit.
    Jedenfalls muss ich jetzt so schnell wie möglich zurück nach Deutschland, um mir Klarheit darüber zu verschaffen, sonst treibt mich diese Ungewissheit noch geradewegs in den Wahnsinn, das ist mir in den letzten Minuten klar geworden. Ich muss persönlich mit Philip reden, von Angesicht zu Angesicht, wobei ich das Gespräch sicherheitshalber so führen werde, dass er nicht gleich mitkriegt, dass ich ihn habe beschatten lassen, und dann werde ich an geeigneter Stelle eine raffinierte Falle einbauen, indem ich zum Beispiel sage …
    »Molly!«
    Lissy sieht mich auffordernd an.
    »Was ist?«, frage ich.
    »Dein Handy – es läutet!«
    »Oh … ich war gerade in Gedanken.« Ich sehe, dass es Emma ist, und nehme schnell ab. »Hallo, Emma!«
    »Hi, Molly«, grüßt sie mich fröhlich. »Na, wie steht’s bei euch zwei Hübschen? Alles Roger in Kambodscha?«
    Oh Mann. Wie alt ist der Spruch denn?
    »Ja, geht so, danke«, antworte ich vage.
    Ich habe keine Lust, sie in meine privaten Probleme einzuweihen, zumal ich mir ihre Empfehlungen für mein weiteres Vorgehen ausmalen kann, die garantiert mehrere Varianten von roher Gewalt beinhalten.
    »Prima«, sagt sie und fügt dann voller Elan hinzu: »Ich habe heute übrigens schon Vollgas gegeben, um dir so schnell wie möglich deine Produktpaletten-Preiserhebungs-Studie liefern zu können.«
    »Ach ja? Sehr gut, Emma.«
    Stimmt ja. Das hätte ich in der ganzen Aufregung beinahe vergessen, wir haben hier doch eine Riesenaufgabe vor uns. Plötzlich bin ich froh über Emmas Anruf, bedeutet er für mich doch eine dringend nötige Ablenkung von meinen Sorgen. Wie aus heiterem Himmel erfasst mich plötzlich beinahe so etwas wie ein Hochgefühl.
    »Das heißt, du hast ein Marktforschungsunternehmen beauftragt?«
    »Nein, ich hab’s mir anders überlegt«, antwortet sie. »Bis ich die entsprechend instruiert hätte, würde nur wieder eine Menge Zeit vergehen, und teuer sind die auch, frage nicht, deswegen habe ich das gleich selbst in die Hand genommen.«
    »Du willst damit sagen, du warst schon den ganzen Vormittag auf Achse und hast die entsprechenden Läden abgeklappert?«, vermute ich.
    »Wie bitte? Nein, ich doch nicht«, dementiert sie in einem Tonfall, als hätte ich etwas ziemlich Dummes gesagt. »Wieso sollte ich so etwas tun?«
    »Na, um die Preise für uns zu erheben«, antworte ich verwundert.
    »Dazu muss ich doch nicht herumrennen wie ein aufgescheuchtes Huhn«, stellt sie klar. »Ich habe mir im Gegenteil etwas ganz Cleveres einfallen lassen, indem ich einfach die Mädels aus meiner WG auf die Reise geschickt habe.«
    »Du wohnst in einer WG? Das wusste ich gar nicht. Wie viele seid ihr?«
    »Vier, meine Wenigkeit mit eingerechnet. Was dachtest du denn, wie ich mir die Mietpreise hier leisten kann?« Wieder klingt es so, als müsste jeder Mensch mit diesem Wissen geboren sein. »Jedenfalls habe ich jeder von ihnen eine Liste in die Hand gedrückt, und damit sind sie jetzt seit dem frühen Morgen unterwegs. Was ich dazu aber fragen wollte, Molly: Wir bezahlen sie doch dafür, oder?«
    »Aber ja, Emma. Auf ein paar Euro mehr oder weniger kommt es im Moment nicht an, wichtig ist für uns vor allem die Geschwindigkeit, damit wir uns entscheiden können, bevor uns jemand dieses sensationelle Mietobjekt wegschnappt. Also kann es uns nur recht sein, wenn deine Freundinnen das in einem Drittel der Zeit für uns erledigen. Und von den Kosten her läuft es doch auf das Gleiche hinaus, nicht wahr?«
    »Gut, dass du das erwähnst, das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen«, sagt sie, und im Hintergrund kann ich Verkehrslärm und aufgeregtes

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