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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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schlürfen Eistee, den uns ein mexikanisches Hausmädchen in Spitzenschürzchen serviert hat, das im Mietpreis inbegriffen ist. An einem zweiten, kleineren Tisch ist Emma gerade dabei, Don und Adele auf ihre Rollen vorzubereiten, wie wir es besprochen haben. Don hat dabei den leichteren Teil zu spielen. Er muss nur in einer weißen Sommerhose und einem Poloshirt auf der Terrasse unter dem Sonnenschirm sitzen und wie George Clooney aussehen, während Adele Clarissa in Empfang nehmen und in das Nebenzimmer führen muss, wo wir ein paar Kleinigkeiten für sie vorbereitet haben.
    »Eigentlich ist es kaum zu glauben«, schüttelt Lissy fassungslos den Kopf. »Es ist keine zwei Jahre her, da wussten wir oft nicht, wovon wir unser Essen für das Wochenende kaufen sollen, und jetzt fixierst du ein Millionengeschäft per Telefon.«
    Plötzlich überkommt mich der Stolz. Lissy hat vollkommen recht. Die kleine Molly Becker, die in der Schule mit allen möglichen Kosenamen bedacht worden war, von denen nicht einer auch nur irgendetwas Positives verheißen hätte, sitzt hier vor einer Supervilla mitten in den Hollywood Hills und wickelt Millionendeals ab. Das ist wirklich unglaublich. Spontan durchzuckt mich der Gedanke, dass Philip und ich uns vielleicht irgendwann einmal selbst so ein Haus zulegen könnten, und dann könnte ich ein Klassentreffen organisieren …
    Nein, könnte ich nicht. Der Plan hat nämlich einen klitzekleinen Haken: Philip. Bevor ich Zukunftspläne schmieden kann, muss ich erst Ordnung in unsere Beziehung bringen – sofern wir überhaupt noch eine Beziehung haben. Sofort legt sich wieder dieser große Schatten über mich, der meine Stimmung schlagartig kippen lässt.
    »Molly, wir wären so weit.«
    Emma ist zusammen mit den anderen beiden an unseren Tisch gekommen und schenkt sich aus der Karaffe ein Glas Eistee ein, das sie auf einen Zug leert. Dann schenkt sie noch einmal nach und hält Don das Glas hin, der jedoch dankend ablehnt. Wie gut er aussieht, durchzuckt es mich. Er dürfte ein bisschen jünger sein als der echte George und vielleicht ein klein wenig fülliger, was aber kaum auffällt.
    »Großartig, Emma. Könntest du mir noch einen Gefallen tun, bevor wir hier starten?«
    »Ja, klar, was denn?«
    »Gib Ray Jackson Bescheid, dass wir das Gebäude kaufen wollen.«
    »Du meinst das für Winners only?«
    »Genau das.«
    »Aber hast du bei der Besichtigung damals überhaupt mitbekommen, wie hoch der Kaufpreis sein soll?«
    »Ja, habe ich. Er hat von dreizehn Millionen Dollar gesprochen, nicht wahr?«
    »Genau.«
    »Wunderbar. Dann kaufen wir es.«
    Emma fallen fast die Augen aus dem Kopf.
    »Das kannst du, einfach so?«
    »Ja, oder besser gesagt, ein guter Freund von mir, der es dann an uns vermieten wird. Könntest du ihn gleich anrufen und ihm das ausrichten, damit uns nicht noch ein Interessent dazwischenfunkt?«
    »Ja, mach ich.« Sie zieht sich mit einem Blick zurück, in dem ich sowohl Verblüffung als auch Respekt erkenne.
    »Okay, und wir anderen sollten dann langsam auf unsere Positionen gehen«, meint Lissy mit einem mahnenden Blick auf ihre Uhr. »Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass Clarissa ein bisschen früher als vereinbart auf der Matte stehen wird.«
    »Darauf kannst du wetten, so gierig, wie die geklungen hat«, pflichte ich ihr bei. Ich erhebe mich und fasse Don und Adele noch einmal prüfend ins Auge. »You know what to do?«
    »Sure«, nickt Don mit einem umwerfenden Lächeln. »I’m gonna be Mr. George Clooney as usual.«
    «Und ick bin Donna Winston, Mr. Clooneys assistant, die schon hat gesprocken mit diese woman Miss Hohenthal auf die Telefon«, führt Adele uns zur Probe vor. »Ick muss bringen die woman in die Garderobe, um sie zu macken ready for Mr. Clooney.«
    »Bestens. Very good.« Ich lächle sie an. »Also schön, dann gehen wir auf unsere Plätze.«
    Drei Minuten später sitzen Lissy, Emma und ich in bequemen ledernen Ohrensesseln im Herrensalon. Vor uns auf dem Billardtisch stehen Monitore, die mit diversen Kameras im Haus verbunden sind. Ich trage zusätzlich noch ein Headset mit Kopfhörer und Mikro, das mit mehreren geschickt verborgenen Lautsprechern im Eingangsbereich, im Garderobenzimmer sowie in dem riesigen Wohnzimmer verkabelt ist. Auf einem der Monitore können wir jetzt Don alias George beobachten, der es sich in einem Liegestuhl auf der Terrasse mit einer Zeitschrift gemütlich gemacht hat, und auf einem anderen sehen wir Adele alias Donna,

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