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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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kurvenreicheren Straße zu folgen, die ihn immer tiefer in die Rockys hineinführte.
    Von einer Anhöhe aus bot sich ihm der Blick auf eine Kleinstadt, die im milden Sonnenlicht vor sich hinzudösen schien. Die Dächer der Häuser, die klein wie Spielzeug wirkten, leuchteten rot. Hier und da stieg Rauch aus gemauerten Kaminen.
    Nick ließ den Wagen jetzt einfach laufen. Die Straße führte geradewegs in die Stadt hinein.
    »Willkommen in Summersprings«, begrüßte ihn ein buntgemaltes Holzschild. Nick musste unwillkürlich lächeln, als er die fleißigen Wichtel sah, die jemand rund um das Schild aufgestellt hatte.
    Frühmittäglicher Müßiggang lag über der Stadt. Auf einer Bank vor dem Rathaus döste ein alter Mann im warmen Sonnenschein, Katzen lagen träge auf den Rasenflächen weitläufiger Vorgärten, und ein gelber Schulbus quälte sich einen steilen Weg zu einer Siedlung am Stadtrand hinauf.
    Die Schaufenster boten ihre Waren an. Vor dem Friseurladen saßen ein paar Hausfrauen mit Lockenwicklern auf dem Kopf und tratschten.
    Dann war er auch schon wieder aus der Stadt herausgefahren, die Straße wurde schmaler, und schließlich erreichte Nick eine idyllische Weidelandschaft. Ein See glitzerte einladend im saftigen Grün. Gespeist wurde er von einigen Wasserfällen, die sich in den steinernen Faltenwürfen der Rockys ins Tal stürzten und dort zu einem Wildbach zusammenliefen, der schließlich in den See mündete. Dessen Wasser war so klar, dass sich die Landschaft darin spiegelte wie in edelstem Glas.
    Neben der Straße ragte plötzlich ein Schild auf.
    »Zu verkaufen«, verkündete es jedem, der vorüberkam. Was um Himmels willen soll hier denn zu verkaufen sein? , fuhr es Nick durch den Kopf, während er an dem Schild vorbeifuhr. In dieser Einöde gab es absolut nichts, was irgendwie zu Geld zu machen war – außer den Kühen …
    Neugier erwachte in ihm. Wer weiß, was es hier alles zu entdecken gab, und er hatte ja Zeit. Viel Zeit.
    Schon bog Nick in einen breiten Feldweg ein, der zwischen Wiesen hindurch zu einer Farm führte. Während er dicke Staubwolken hinter sich aufwirbelte, fuhr Nick auf die weiß und hellblau gestrichenen Gebäude zu. Zur linken befand sich ein kleiner Espenhain, dessen zarte Blätter sich in der leichten Brise bewegten. Es sah tatsächlich aus, als würden sie zittern, ein Eindruck, der durch die im Sonnenlicht silbrig glitzernden Blattrücken entstand.
    Der Weg verbreitete sich und mündete dann in einen großen, teilweise gepflasterten Hof. Unkraut wucherte zwischen den Steinen, alles machte einen leicht maroden Eindruck. Aber Nicholas erkannte hinter der abblätternden Fassadenfarbe des Wohnhauses die wahre Substanz des Anwesens.
    Er stoppte den Jeep direkt vor der Veranda und ließ seine Blicke aufmerksam über das Haus und die Umgebung wandern. Auf einem großen Schild, das jemand neben der Eingangstür aufgehängt hatte, prangte der Name der Immobilienfirma, die mit dem Verkauf des Anwesens beauftragt war, sowie deren Telefonnummer.
    In diesem Moment wusste Nicholas, dass er sein Zuhause gefunden hatte. Genau hier und nirgendwo anders wollte er leben, vielleicht eines Tages seine Kinder aufwachsen sehen und irgendwann, in hoffentlich noch sehr ferner Zukunft, seinen letzten Atemzug tun.
    Zittrig vor freudiger Aufregung zog Nicholas sein Handy heraus und tippte mit fliegenden Fingern den Namen und die Telefonnummer der Agentur ein. Er würde gleich nachher dort anrufen, um mehr über die Farm zu erfahren. Jetzt wollte er sich erst einmal in Ruhe umschauen.
    Eines war sicher: Dass er dieses abgelegene Gehöft gefunden hatte, war ein Wink des Schicksals! Es hatte ihn direkt hierhergeführt, und dieses Haus hatte nur auf ihn gewartet. Jetzt musste Nicholas lediglich noch den Kaufvertrag unterschreiben.
    Entschlossen stieß er die Fahrertür auf, stieg aus und schickte sich an, die wenigen Stufen zur Veranda hinaufzusteigen. Doch er hatte kaum seinen Fuß auf die erste Stufe gesetzt, da flog die Fliegengittertür auf und ein riesiger grauer Hund schoss laut bellend auf ihn zu.
    Nick überlegte nicht lange. Auf dem Absatz machte er kehrt, rannte zu seinem Jeep zurück, riss die Tür auf und schwang sich auf den Sitz.
    Der Hund schien mit dem Ergebnis seines Auftritts zufrieden zu sein, denn er machte keine Anstalten, hinter Nick herzuspringen. Stattdessen setzte er sich in Habachtstellung direkt neben die Fahrerseite und hechelte zu Nick hinauf, der sich nicht traute, die

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