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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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Mandy warf einen bedeutsamen Blick auf die Flinte. »Darf ich Ihnen Mister Clayton vorstellen? Nick, das ist Katie Nowack. Sie kümmert sich um die verlassenen Farmen hier in der Umgebung.« Sie wandte sich wieder an die verrückte Katie. »Mister Clayton interessiert sich für die Farm. Ich würde ihn gerne ein bisschen herumführen. Wollen Sie uns begleiten?«
    Katie musterte Nicholas mit einem langen, abweisenden Blick. Städter , dachte sie abfällig. Was will so einer denn mit einer Farm? Wahrscheinlich seine Sommerresidenz einrichten, weil das gerade Mode ist. Und dann wird er per Hubschrauber reiches Gesindel einfliegen lassen und wilde Partys feiern.
    Doch Katie behielt ihre Gedanken für sich. Schweigend ging sie vor Mandy und Nick ins Haus. Über die Veranda gelangten sie in einen Vorraum, von dem aus eine Treppe in den ersten Stock hinaufführte. Doch Katie wandte sich zunächst nach links, wo es in ein großes Wohnzimmer ging, dessen vergilbte Tapeten von besseren Zeiten erzählten.
    Der Raum war teilweise möbliert. Allerdings waren die wenigen Möbelstücke so marode, dass sie höchstens noch als Brennholz zu gebrauchen waren.
    »Der Besitzer ist mit seiner Familie nach L.A. gezogen«, erklärte Mandy, während sie auf die alte Vitrine deutete, die neben dem hohen Fenster stand. »Er hat nur einen Teil der Möbel mitgenommen. Du kannst das Haus so übernehmen, wie es ist. Wenn dir die Möbel nicht gefallen, musst du sie entsorgen. Larry legt keinen Wert mehr auf sie.«
    Nicholas hörte nur mit halbem Ohr zu. Das Haus hatte ihn bereits in seinen Bann gezogen. Dieser schöne, helle Raum mit dem gemauerten Kamin und den großen Fenstern war wie geschaffen für gemütliche Abende allein oder im Kreise guter Freunde oder – noch besser – für eine Familie.
    Langsam ging er umher, besah sich das Zimmer ganz genau, während er im Geiste schon die passende Einrichtung zusammenstellte und über die Tapeten nachdachte.
    Dem Wohnzimmer schloss sich ein etwas kleineres Esszimmer an, von dem aus man in die Küche gelangte, deren Größe Nick erstaunte. Aber schließlich, so sagte er sich, handelte es sich um eine Farmküche, in der nicht nur die Mahlzeiten für die Familie, sondern auch für die Arbeiter zubereitet worden waren.
    Ein riesiger Herd prangte in der Mitte. Es gab eine Küchenzeile und diverse Hänge- und Unterschränke, in die das Geschirr von zwei bis drei Familien hineinpasste.
    Neben der Küche lag in einem Anbau ein Vorratsraum, der in eine Waschküche überging. In ihr konnte man nicht nur waschen und trocknen, sondern hinter einer Falttür auch bügeln und nähen.
    Außerdem befanden sich im Erdgeschoss noch zwei weitere Räume: ein kleines Zimmer mit einem großen Schreibtisch darin und vielen Regalen an den Wänden, das als Arbeitszimmer gedient haben musste, sowie ein Raum, der vollkommen leergeräumt war und keinerlei Vermutungen über seine ursprüngliche Verwendung zuließ. Nicholas erklärte ihn bereits zum Gästezimmer, weil sich direkt daneben ein Bad befand.
    Im oberen Stockwerk gab es fünf geräumige Zimmer mit zum Teil schrägen Wänden. Nick meinte beinahe, das Lachen und Flüstern von Kinderstimmen zu hören, die diese Räume einmal erfüllt haben mussten.
    Es war ein gemütliches Zuhause, in das man gerne kam. In seiner Fantasie war Nicholas schon dabei, die Räume einzurichten und die Farben und Stoffe auszusuchen, die dem Haus seine persönliche Note verleihen würden.
    Unwillkürlich fiel sein Blick auf Mandy, die an einem der Fenster stand, von wo aus man einen herrlichen Blick über das Land hatte. Scheinbar nur wenige Schritte entfernt erhoben sich die Rockys mit ihren weißen Schneeköpfen. Ein faszinierender Anblick!
    Mandoly sagte etwas, aber Nicholas hörte nicht zu. Sein Blick hing wie gebannt an ihrem Gesicht, auf dem sich die widersprüchlichen Empfindungen spiegelten, die in ihr vorgingen. Plötzlich sah Nick sich selbst mit ihr an diesem kleinen Fenster sitzen. Es musste schön sein, hier zu leben. Vielleicht würden sie Hühner halten, einen Hund und Katzen. Und Kinder haben?
    Komisch, bis vor kurzem hatte er noch nie an eigenen Nachwuchs gedacht. Irgendwie war das für Nick kein Thema gewesen. Das Kinder großziehen wollte er lieber anderen überlassen. Aber hier, in diesem wunderschönen, familiengeeigneten Farmhaus begann er, sich auf einmal nach einem dieser kleinen, schreienden Ungeheuer zu sehnen. Wozu sollte er sich sonst ein solches Haus zulegen wollen?

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