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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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Perserkatzen, die so hochmütig und unnahbar erscheinen wie sonst kein anderes Lebewesen auf der Welt. Leonies Zurückhaltung erstreckte sich Gott sei Dank nur auf Fremde. Dem Mann, den sie liebte, offenbarte sie ihre feurige, ungestüme Seite, sodass Nick manchmal fürchtete, sie könnte ihn während des Liebesakts mit Haut und Haaren verspeisen.
    Natürlich verspeiste sie ihn nicht. Sie wäre auch dumm gewesen, hätte sie es getan, denn von seinem Geld ließ es sich vortrefflich leben. Und mit einem süßen und wilden Lover in petto ließ sich das Leben mit dem etwas spröden Nicholas sogar sehr angenehm gestalten.
    In der letzten Zeit kriselte es allerdings trotz der großzügigen finanziellen Zuwendungen, die Nick seiner Verlobten zugestand, ein wenig zwischen dem Paar. Leonie langweilte sich an seiner Seite, seit ihr Liebhaber Carlo nach Italien verschwunden war, angeblich um seine kranke Mutter zu besuchen.
    Leonie war quengelig wie ein Kleinkind, das zahnte, launisch wie eine Wetterfahne und überschäumend wie geschüttelter Champagner.
    An diesem Morgen war ihre Laune auf dem absoluten Nullpunkt angelangt. Das lag an dem kleinen Plastikstäbchen, das sie kurz zuvor im Badezimmer benutzt hatte. Was die drei Pluszeichen in der Anzeige bedeuteten, hatte Leonie sofort begriffen. Und dass Nick nichts damit zu tun hatte, ebenfalls.
    Sie war zwar nicht gerade die Intelligenteste, aber sie konnte dennoch ein paar einfache Fakten miteinander in Verbindung bringen. Daher machte sie sich angesichts des positiven Schwangerschaftstests keine Illusionen. Sie hatte ein Riesenproblem, das ihr wie ein Felsbrocken auf der Seele lag.
    So kam es, dass sie muffelig und wortkarg in ihrem Frühstück herumstocherte, im Kopf nur einen Gedanken: Wie drehe ich die Geschichte so, dass sich Nick für den Vater hält?
    »Oh, mein Gott!«
    Der Ausruf ließ sie die Sorgen vorübergehend vergessen. Leonie sprang von ihrem Stuhl hoch und starrte ihren Verlobten an, als sei er geradewegs vom Himmel gefallen.
    »Oh Gott, was ist das denn?«, rief Nick erneut und tippte auf das Papier vor seiner Nase. »Das kann doch wohl nicht wahr sein!«
    Leonie kam um den Tisch herum und stellte sich hinter Nicholas, um über seine Schulter auf das Blatt zu sehen. Die Zahlenreihe, die dort aufgelistet stand, war in der Tat beeindruckend.
    »Darling?« Nick ließ das Papier sinken und wandte den Kopf. »Ist dir klar, dass du ein Vermögen ausgegeben hast?«
    Leonie überlegte nicht lange. Erst einmal alles abstreiten, sich dumm stellen und Nicholas ablenken, das war ihre Devise. Überlegen und sich Ausreden ausdenken konnte sie später immer noch.
    »Schatz, du hast doch gesagt, ich soll es mir gut gehen lassen«, hauchte sie und sah ihn mit ihren großen Kinderaugen an. »Schließlich war es deine Idee, dass ich nach Wildflow fahren sollte. Ich habe dir gleich gesagt, dass es dort stinklangweilig ist.«
    »Mag sein, dass ich das gesagt habe«, gab Nicholas zu. »Aber ich habe nicht gesagt, dass du den gesamten Ort kaufen sollst. Sieh dir doch nur den Betrag an, den die Bank vom Konto abgebucht hat. Von dieser Summe lebt normalerweise eine vierköpfige Familie.«
    Leonie zog einen Schmollmund. »Seit wann bist du so kleinlich?«
    »Kleinlich?« Fassungslosigkeit schwang in Nicks Stimme. »Du hast sage und schreibe vierunddreißigtausend Dollar ausgegeben. Vier-und-dreißig-tau-send! Wofür? Hast du ein Haus gekauft, ein Grundstück? Aktien? Sag mir um Himmels willen, was du mit dem ganzen Geld gemacht hast!«
    Leonie schluckte unbehaglich. Bisher hatte sie immer darauf geachtet, dass Nick ihre finanziellen Eskapaden gar nicht erst bemerkte und dafür gesorgt, dass die Abrechnungen der Bank zuerst in ihre Hände gelangten. Zudem interessierte Nicholas sich im Allgemeinen nicht sonderlich dafür, was sie mit der Kreditkarte anstellte, die er ihr großzügig überlassen hatte. Aber diesmal war irgendetwas schiefgelaufen. Zu dumm, dass es sich ausgerechnet um die Abrechnung handelte, die einen besonders hohen Betrag auswies.
    Wie sollte sie die Ausgabe von mehr als dreißigtausend Dollar begründen? Die Wahrheit konnte Leonie ihrem Verlobten nicht gestehen. Selbst ein Engel würde einen Wutanfall bekommen, wenn er erfahren müsste, dass er für sein hart verdientes Geld Geschenke und Unterhalt für einen süßen, enorm potenten Italiener bezahlt hatte.
    Selbst jetzt, in dieser prekären Situation, verspürte Leonie ein unruhiges Kribbeln, das sich aus dem

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