Manhattan Projekt
ihn schließlich entließ. Er drehte sich um und blickte in die flammenden Augen eines gigantischen Indianers. Hinter ihm stand eine attraktive Frau.
»Ich glaube, wir suchen das gleiche«, sagte die Frau.
»Aber wo ist es?« fragte Carney und streckte seinen Arm aus, um zu prüfen, ob die Wand feucht war.
Die Wand verschob sich leicht bei seiner Berührung. Johnny Wareagle stellte sich neben ihn und trat mit seinem schweren Stiefel dagegen. Die Wand knackte und fiel dann der Länge nach zusammen.
»Eine Blechwand«, erkannte Carney und beleuchtete mit seiner Taschenlampe den großen schwarzen Tankwagen, der direkt vor ihnen stand.
»Ihr seht gut aus, Leute!« lobte Jack Tyrell, als die Männer über ihre eigene Kleidung die Uniform der Verkehrsbehörde angezogen hatten.
Lem Trumble öffnete die schwere Bunkertür und prüfte den Tunnel, um sicherzustellen, daß ihr Fluchtweg durch den Abwasserkanal gesichert war. Er beleuchtete mit seiner Taschenlampe die dunklen, feuchten Wände und ging langsam vor, so wie ein Hund, der schaut, ob die Luft rein ist. Erst als er sich umdrehte und nickte, tat Tyrell einen Schritt vorwärts.
»Los geht's«, befahl er.
*
»Chef, wo sind Sie?« kreischte eine verzweifelte Stimme durch das Autoradio.
Blaine beobachtete Logan, der das Mikrophon herauszog.
»Wir sind gerade auf der Sixth Avenue. Wir sind in zwei Minuten bei Ihnen.«
»Um Gottes willen, beeilt euch!«
Wie um der Bitte Nachdruck zu verleihen, ertönte im Hintergrund ein Stakkato Maschinenpistolenfeuer und eine Explosion, die laut genug war, daß Logan und Blaine zusammenzuckten. McCracken trat das Gaspedal bis zum Boden durch, und der Wagen des Polizeichefs schoß davon.
Die Kugeln hatten den Motorblock des Baggers getroffen. Gelbe Stahlbrocken flogen in alle Richtungen, als er explodierte und nur eine brennende Hülle zurückblieb. Sal Belamo sah den Fahrer eines Schaufelbaggers, der seine massive Maschine hin und her drehte und schließlich einen Schützen erwischte. Der Mann sah noch kurz hoch und verschwand dann hinter dem Kontrollbord. Die Schaufel fiel hinunter und zermalmte den Mann auf dem Boden der Baugrube.
Zur gleichen Zeit rollte eine monströse Planierraupe, deren platte Vorderseite einem klaffenden Maul mit roten Reißzähnen glich, mit ihrem massiven Fahrwerk auf eine Gruppe Männer zu, die das Fahrzeug ununterbrochen beschossen. Sie klemmte die Schützen schließlich zwischen zwei offenen Tunneleingängen gegen die Wand und zerquetschte sie langsam.
Fünfzig Yards weiter wendete Gus Sabella wieder seinen Gabelstapler. Er entdeckte drei Bewaffnete, die zum Tunneleingang rannten. Er hatte mit seinem Gabelstapler keine Chance, die Schützen einzuholen. Also wirbelte Gus die Maschine zu einem Stapel schwarzer Abwasserrohre, die darauf warteten, in den Boden gesenkt zu werden. Er lud ein gutes Dutzend der Rohre auf die Arme seines Gabelstaplers und fuhr in Richtung Tunneleingang.
Als er den Eingang erreicht hatte, drückte er auf den Knopf mit der Aufschrift Abwerfen. Die Arme schnappten auf und entließen die Rohre aus ihrem Griff. Sie rollten den Tunnel hinunter und begruben die Männer unter sich.
»Wie ich's mir gedacht habe«, sagte Carney, der von dem Meßgerät, das er am Heck des Tanks gefunden hatte, aufsah.
»Was ist?« wollte Liz wissen.
»Dieser Tanker besteht innen aus vier einzelnen Tanks. Zwei von ihnen sind leer.« Er drehte sich um und zeigte in die Richtung, aus der er gekommen war. »Der Inhalt wurde dort ausgekippt und mit der Strömung fortgeschwemmt.«
»Das klingt übel«, murmelte Liz.
»Das finde ich auch«, pflichtete Carney ihr bei. »Die Strömungen würden Tausende Gallonen vom Devil's Brew in die Tunnel schwemmen, damit es in den Boden einsickern und dann, wenn es explodierte, alle Gasfelder zu einem unkontrollierten unterirdischen Feuersturm entzündeten.«
»Und wie wird das ausgelöst?« fragte Johnny Wareagle.
»Die Gasfelder befinden sich viel zu tief unter der Erde, um mit einem gängigen Zünder erreicht zu werden. Man braucht dazu etwas Stärkeres.« Und er griff unter die Laufplanken des glänzenden Sattelschleppers. »Etwas, wie das hier.«
Johnny und Liz knieten sich neben ihm hin. Ein kompliziertes Zeitmeßgerät war an dem Sattelschlepper befestigt. Drähte verbanden das Gerät mit einem langen Streifen Plastiksprengstoff, der ohne Zweifel als Zünder diente.
»Der Zünder ist auf drei Uhr eingestellt«, sagte Carney und untersuchte das Gerät
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