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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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über den Tisch. Er sagte: »Mein vollständiger Lebenslauf, Sir.«
    Rentz begann zu lesen. »Sie wurden unehrenhaft aus der Armee entlassen?«
    »Ja, Sir, das stimmt. Ich war der einzige Offizier, der nach dem Golfkrieg diese Disziplinarstrafe erhielt. Ich habe achtzehn Monate im Militärgefängnis gedient.«
    Rentz überging ein Blatt, dann noch eins, und sah auf, nachdem er eine Weile gelesen hatte. »Sie haben einen Flammenwerfer auf die Bewohner eines irakischen Dorfes gerichtet?«
    »Ja, Sir.«
    Rentz überflog den Rest. »Warum wollen Sie, daß ich das alles weiß?«
    »Ich möchte, daß meine potentiellen Arbeitgeber wissen, wen sie vor sich haben.«
    Rentz erwog seine Aussichten. »Ich brauche auch ein paar Bodyguards, sagen wir drei. Die besten Männer, die Sie kurzfristig bekommen können. Geld spielt dabei keine Rolle.«
    »Kein Problem, Sir.«
    »Und Sie können sofort anfangen?«
    »Ich trage immer alles bei mir, was ich brauche.«
    Rentz stand auf. »Dann überlasse ich es jetzt Mr. Donovan, Sie über Ihre Aufgaben ins Bild zu setzen.«
    Dobbler stand auf, beinahe hätte er salutiert.
    Bevor Dobbler das Zimmer verließ, hielt ihn Rentz zurück: »Da gibt es noch etwas …«
    »Sir?«
    »Jene irakischen Zivilisten, die Sie verbrannt haben …«
    »Im Dorf waren Scud Missile -Raketenwerfer versteckt. Ich bin nicht eher gegangen, bis ich sie gefunden habe.«
    »Und?«
    Dobblers Antwort war absolut eindeutig: »Wie Sie sehen können, bin ich gegangen.«

23.
    Blaine wartete draußen, als Sal Belamo seine klapprige alte Limousine vor Liz' Haus parkte.
    »Schön, daß Sie wieder im Einsatz sind, Chef«, sagte Sal und ging zum Kofferraum.
    »Was hast du für mich, Sal?«
    »Neues Spielzeug. Weihnachten ist früh dran dieses Jahr.« Er griff zum Kofferraum, blickte aber wieder Blaine an, bevor er öffnete. »Das schönste Geschenk sind vielleicht die Informationen, die ich über Maxwell Rentz herausgefunden habe. Steckt er hinter Buck Torreys Verschwinden?«
    »Wäre gut möglich.«
    Sals Blick verengte sich. »Gut, daß du angerufen hast.«
    In vieler Hinsicht war Sal genau so wie sein Wagen: an der Oberfläche abgenutzt und zerkratzt, doch darunter kraftvoll wie eh und je. Als Boxer hatte er in Weltmeisterschaftskämpfen zweimal gegen Carlos Monzón gekämpft, der ihm jedesmal die Nase brach. Sein kantiges Gesicht sah aus, als wäre es aus verwittertem Granit gemeißelt. Sein Haar war schon etwas ergraut, doch abgesehen davon schien Sal Belamo alterslos zu sein.
    Sal hatte Blaines Leben gerettet, als sie sich vor mehr als zehn Jahren das erste Mal sahen. Damals arbeitete er als Agent für die Regierung und hatte schon mehrere Aufträge in Korea erledigt. Er verfügte über mehr Quellen und Kontakte als jeder andere, den Blaine jemals gekannt hatte. Und er kannte eine große Anzahl von Menschen, die ihm einen Gefallen schuldeten – er brauchte nur anzurufen, und schon hatte er, was er brauchte. Jetzt, mit fast sechzig, verbrachte Sal die meiste Zeit an seinem Klavier, das er mittlerweile genauso meisterhaft beherrschte wie den Umgang mit der Waffe. Und Blaine sorgte dafür, daß er genug Gelegenheit bekam, auch letzteres zu tun.
    Er begann den Kofferraum zu durchwühlen. »Ich hab' das Zeug im Trainingslager der SEAL aufgetan. Der Waffenmeister ist ein Ex-Geheimdienstler. Ich habe ihm erzählt, wofür ich das Zeug brauche, und er lachte. Sagte, er hätte gehört, daß du tot seist.«
    »Das war ich.«
    »Es ist schon eine komische Welt, Chef. Die Leute beurteilen dich danach, wie gut du gestern warst, und dabei ist gestern längst Vergangenheit für dich.« Sal richtete sich wieder auf. »Es ist doch so: Du hast eine Menge Feinde, die dich schon immer abknallen wollten, aber sich immer von deinem Ruf abschrecken ließen. Na ja, und jetzt hören sie auf einmal ganz andere Dinge. Wenn du mich fragst, gibt es eine Menge junger Söldner, die sich ihre Kröten liebend gerne damit verdienen würden, dich kaltzumachen. Und eine Menge wichtiger Typen, denen du in den letzten Jahren ans Bein gepinkelt hast und die nichts lieber täten, als diese Söldner auf dich loszulassen.«
    »Du sorgst dich darum, daß sie herkommen könnten?«
    »Scheiße, ich weiß, daß sie kommen werden. Ich mache mir Sorgen darüber, was du tun wirst, wenn sie auftauchen.«
    Blaine bemerkte ein ungewohntes Flackern in Sals Augen, bevor er wieder in den Kofferraum blickte. Belamos übliche Großspurigkeit war wie weggewischt, auch er sah

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