Manhattan Projekt
in Blaine nicht mehr das, was der einmal war. Blaine wollte ihm sagen, daß er sich nicht zu sorgen brauche, daß er dank Buck Torrey in diesem Augenblick wieder hundertprozentig fit sei.
Als Sal das erste Stück der Ausrüstung vorsichtig aus dem Kofferraum hob, mußte Blaine wieder an Liz denken, die darauf bestanden hatte, daß Geister in dem See hausten. Jetzt hoffte er, daß sie damit recht behielt, und konnte es kaum erwarten, zu tauchen, sich dem Monster zu stellen und es zu töten.
Damit Sal Belamo in ihm wieder das sah, was er einmal war.
»Und so verhält es sich«, sagte Sal zu Blaine und Liz am Küchentisch über eine Tasse Kaffee gebeugt. »Maxwell Rentz ist nichts von alledem, was er vorgibt zu sein. Er hat bei einer Reihe von Investitionen sein gesamtes Vermögen verloren. Er steckt bis über beide Ohren in Schulden und steht unter großem Druck. Alles, was er noch besitzt, ist mit Hypotheken belastet, und nach dem, was ich gehört habe, bleiben ihm nur wenige Monate, um ein paar Schuldscheine zu begleichen, sonst ist er Geschichte.«
»Womit will er dann diesen Erholungsort finanzieren?«
»Das ist der Knackpunkt, denn zu diesem Thema finden sich kaum Informationen. Lediglich einige Dokumente über den Kauf der Farmen Ihrer Nachbarn. Rentz hatte sie alle in eine Mappe mit unwichtigem Schriftverkehr gestopft, was darauf hinweist, daß er nicht vorhat, lange an ihnen festzuhalten, es sei denn, er kommt zu einem unerwarteten Gewinn. Fragt mich aber nicht woher.«
»Aber ich hab' doch die Pläne gesehen«, insistierte Liz verwirrt. »Sie haben ein maßstabgetreues Modell des Freizeitparks in der Stadthalle ausgestellt.«
»Vermutlich zeigt es nur den Teil, den sich Rentz wirklich leisten kann, zu bauen. Dieser Typ ist mittlerweile so schwach auf der Brust, daß du ihn mit einem Niesen umwerfen könntest.«
»Was tut er dann hier? Wozu braucht er mein Land?«
Blaine stand auf. »Ich finde, es ist an der Zeit, sich diesen See etwas genauer anzusehen.«
»Kabellose Kommunikation unter Wasser?« fragte Liz erstaunt, nachdem ihr Sal einen der Kopfhörer gegeben hatte.
»Nur das beste«, sagte McCracken und setzte seinen Kopfhörer auf.
»Haben Sie nicht etwas vergessen?«
»Hab' ich das?«
»Ich kann nirgendwo jene High-Tech Halogenlampe entdecken, die Rentz' Taucher benutzt haben.«
»Die haben ihnen auch nicht viel geholfen, oder? Ich will da unten nichts Großes mit mir herumschleppen. Und nebenbei, künstliches Licht leuchtet nur, solange es sich an irgend etwas bricht. Besser, man macht von den Lichtverhältnissen Gebrauch, die man dort unten vorfindet.«
»Sie sprechen von einem Nachtsichtgerät?«
Blaine zeigte ihr eine übergroße Tauchermaske, die in Augenhöhe mit einer getönten Linse ausgestattet war. »Mit diesem Schätzchen brauche ich nicht einmal eine Taschenlampe«, verkündete er stolz.
Blaine erhob sich und nahm von Sal Belamo eine Druckluftbazooka entgegen, diesmal ohne Kompressor, damit man nicht befürchten mußte, daß daran gezogen werden könnte. In seinem Tauchergürtel steckte ein riesiges Tauchermesser. Ein zweites Messer hatte er an ein Fußgelenk geschnallt.
»Und was ist mit diesem Metalldetektor, den Rentz' Taucher mit runtergenommen haben?«
»Nach dem, was Sie mir beschrieben haben, handelt es sich um ein modernes Spektrometer, das von Rettungsmannschaften und Schatzsuchern benutzt wird, um wertvolle Metalle zu finden.«
Liz blickte hinaus auf das Wasser. »Eine Legende erzählt, Soldaten seien da unten gestorben, weil sie etwas beschützen wollten.«
»Jetzt werden wir herausfinden, was das war.«
Dobbler legte das Fernglas neben sich auf den Boden und schaute durch seine Kamera. Diese sah nicht wirklich wie eine Kamera aus, eher wie eine vier Quadratzentimeter große Tafel, auf der die Funktionstasten aufgemalt waren. Dobbler schaltete die Kamera ein und nahm den großen bärtigen Mann ins Visier, der sich gerade die Schwimmflossen überstreifte. Die Kamera lieferte eine digitale Aufnahme, die mit Hilfe eines speziellen Gerätes dekodiert werden mußte. Dobbler brauchte dann nur zu seinem Wagen zurückzuschleichen, der in der Nähe stand, und die Aufnahme mit seinem tragbaren Faxgerät wegzuschicken.
»Test eins, zwei. Test eins, zwei«, sagte Blaine ins Mikrophon, nachdem er ins Wasser gewatet war.
»Ich höre, Chef«, antwortete Sal Belamo auf Liz' Außenborder, der in der Mitte des Sees schwamm.
Gleich darauf Liz, so laut, daß Blaine
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