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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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hatte sich für viel Geld ein Flugticket gekauft und sich bis Akron einen Leihwagen genommen.
    »Ich dachte, ihr reist immer in Gruppen«, sagte der Detective jetzt, mit einer Spur Mißtrauen in der Stimme.
    »Sie meinen die Spezialeinheiten.«
    »Ja.«
    »Ich bin vorausgefahren. Wir haben immer einen Vorreiter. Wenn der nichts ausrichten kann, fordern wir eine Spezialeinheit an – und später noch mehr.« Das mußte ausreichen, um Huggins' Neugier zu befriedigen.
    Der Detective ging auf eine mit einem Vorhängeschloß gesicherte Tür zu, fischte einen Schlüssel aus der Tasche und ließ das Schloß aufschnappen.
    »Die Akte mit diesem Fall liegt in meinem Wagen«, sagte der Detective. »Auch Fotos sind dabei. Wir haben alle Sträflinge in ein anderes Gefängnis gebracht. Die Mistkerle sind die einzigen lebenden Zeugen. Ich habe mir die Bänder der Sicherheitskameras ein Dutzend Mal angesehen. Man kann nicht viel sehen, aber eins kann man sagen: die Mörder haben die ganze Zeit über gelächelt.«
    Will war sich nicht sicher, was er hier noch finden konnte. Sicherlich keine Hinweise darüber, wohin Jackie Terror mit Mary Raffa verschwunden war, bereit, den Garten des Todes wieder zu bepflanzen. Er suchte nach einer Idee, einer Fährte.
    Das Innere der Wache war wieder in Ordnung gebracht worden, obwohl noch eine Menge Kugellöcher in den Wänden zu sehen waren. Auch die Sicherheitswand aus Glas war noch nicht ersetzt worden, und die Tische sahen so aus, als ob sie seit dem Massaker nicht berührt worden seien.
    »Hier ist die Akte.«
    Will hatte Huggins nicht reinkommen hören. Er nahm die Akte entgegen und zog die Fotos heraus, die nach der Befreiung Mary Raffas von der Wache gemacht worden waren.
    Nach alldem, was man hören konnte, hatte Jack Tyrell allein Mary Raffa befreit und die Yost-Brüder allein zurückgelassen, um das Gemetzel zu vollenden. Die Bilder zeigten sie nur von hinten, aber das reichte Will aus, um Earl und Weeb zu erkennen. Ein paar Fotos zeigten die Zwillinge mit Maschinenpistolen in den Händen. Plötzlich hielt Will inne:
    Du bist schuld, du dummer Scheißkerl! Das alles ist nur passiert, weil du Jacky Terror hast laufen lassen …
    Der alte Haß stieg wieder in ihm hoch. Will war eigentlich tot gewesen, nur daß sich bis heute niemand darum gekümmert hatte, ihn zu begraben. Innerlich ausgehöhlt, äußerlich von der Welt zerfressen. Doch jetzt bekam er die Chance, zurückzuschlagen.
    »Gibt es hier ein Büro, das ich benutzen könnte?« fragte er Huggins unvermittelt.
    »Ja.«
    »Computer?«
    »Sicher.«
    Will Thatch wandte sich zur Tür, er ging aufrecht, und sein Anzug hing nicht mehr an ihm wie ein alter Sack. »Dann wollen wir mal.«

28.
    Von den Archiven gingen Blaine und Liz geradewegs zum Büro der Bundesdruckerei in der Fourteenth Street, einem weit ausladenden Gebäudekomplex, in dem das gesamte Papiergeld des Landes gedruckt wurde. Da sie keinen Termin hatten, weigerte sich die Empfangsdame unerbittlich, sie hinaufzulassen und nach jemandem zu suchen, der ihnen bei der Herkunftsbestimmung einer äußerst seltenen Münze behilflich sein konnte. Sie wurden darüber belehrt, daß solche Anfragen schriftlich hinterlegt werden mußten, zusammen mit einer Fotokopie der Münze. Eine Antwort konnte dann frühestens nach drei oder vier Wochen erwartet werden.
    »Vielleicht kann ich Ihnen helfen«, sagte ein junger Mann, der das Gebäude gerade verlassen wollte und ihre Unterhaltung zufällig mitgehört hatte. »Mein Name ist Evan Reed. Ich bin Assistent in der Urkundenabteilung.«
    »Ich gratuliere, Evan«, sagte Liz.
    »Und ich schreibe meine Abschlußarbeit am College über seltene Münzen.«
    »Wie gut kennen Sie sich mit Münzen aus der Zeit des Bürgerkriegs aus?« fragte ihn Blaine.
    »Das kommt auf die Münze an. Was haben Sie denn da?«
    »Wollen Sie uns das nicht lieber sagen?« sagte Blaine und holte das Goldstück heraus, das er unten im See gefunden hatte.
    Evan machte große Augen. Er nahm die Münze und drehte sie vorsichtig um, prüfte erst die eine, dann die andere Seite. »Wo haben Sie die her?«
    »Aus meinem Sparschwein.«
    »Ist das ein Scherz?« fragte Evan und wandte sich dabei an beide, offensichtlich konnte er ihre Erheiterung nicht teilen.
    »Ist es nicht«, sagte Liz.
    »Nun ja …«
    »Was?« Blaine wurde ungeduldig.
    »Am besten, wir gehen hinauf in mein Büro«, schlug Evan vor, und führte sie zum Aufzug.
    »Sie müssen sich erst eintragen«, sagte die

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