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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Viertelmillion Ihrer mysteriösen Münzen zu gießen.«
    »Genug, um etwa vier Kisten zu füllen«, rechnete Blaine aus. »Wieviel würde es heute wert sein?«
    »Unmöglich das auszurechnen«, erklärte Evan, »weil Sie den Sammlerwert außer acht lassen müssen. Wir reden hier über eine großangelegte Prägung von Münzen, die nie in Umlauf waren. Und ohne eine Geschichte, die die Herkunft dieser Münzen regelt, erhalten Sie nur einen Bruchteil ihres wahren Wertes.«
    »Und wenn es eine solche Geschichte gäbe?«
    »Dann könnten Sie mit einer Summe von zwanzigtausend Dollar pro Münze rechnen.«
    »Das macht fünfhundert Millionen Dollar!« bemerkte Liz ungläubig.
    »Das ist richtig«, sagte Evan.
    »Also, was wollte Stratton damit anstellen?« fragte sich Liz laut. »Wo wollte er hin?«
    Evan erhob sich langsam von seinem Stuhl. »Stratton? William Henry Stratton?«
    Blaine und Liz sahen einander an. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie von diesem Stratton gehört haben?« fragte Blaine.
    »Soll das heißen, Sie hätten das nicht? ›Strattons Leichtsinn‹ – sagt Ihnen das überhaupt nichts?«
    Beide schüttelten gleichzeitig den Kopf.
    »Was wissen Sie denn über den Bürgerkrieg?«
    »Der Norden hat gewonnen«, witzelte Blaine.
    »Nicht in den ersten zwei Jahren«, erwiderte Evan. »Die Wahrheit ist, daß die Südstaaten bis Mitte 1863 die Nordstaaten in den Hintern getreten haben. Zu diesem Zeitpunkt wurde Lincoln von den Industriellen des Nordens mächtig unter Druck gesetzt. Er sollte die Verluste einschränken und dem Süden gegenüber nachgeben.«
    »Und was hatte das mit Strattons Leichtsinn zu tun?« fragte Liz.
    »Nach den Niederlagen von Vicksburg und Fredericksburg rückte der Süden gegen Washington vor, und Lincoln befahl, die Goldreserven der Union aus der Hauptstadt zu schaffen. Eine Legende erzählt, daß er das Gold mit einer schwerbewaffneten Eskorte mit dem Zug nach Mexiko schickte, um es bis zum Ende des Krieges dort zu lagern.«
    »Unter dem Kommando von Colonel William Henry Stratton«, mutmaßte Liz. »Was ist passiert?«
    Es hatte schon seit Stunden geschneit, und die Eskorte kam nur langsam durch das Tal voran.
    »Anhalten«, rief Colonel William Henry Stratton seinen Männern zu, als er sah, daß ein Reiter über den schmalen Pfad geritten kam, der die beiden Hügel voneinander trennte.
    »Wir sind schon spät dran, Colonel.«
    Verdrießlich wendete Stratton sein Pferd und blickte auf den Zivilisten, der ihn vom hinteren Ende der Eskorte eingeholt hatte und jetzt neben ihm stand. »Das ist mir bekannt, Mr. Tyler.«
    »Es müßte Ihnen ebenfalls bekannt sein, daß wir einen Zeitplan einhalten müssen. Unsere Ladung muß den verabredeten Ort beizeiten erreichen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Stratton blickte über Tylers Schultern hinweg auf die zwölf schwerbeladenen Wagen. Sie wurden von Ochsen gezogen, mächtigen, schwerfälligen Tieren, die schwitzend mit den Hufen auf den gefrorenen Boden stampften. Das Wetter hatte sich ständig verschlechtert, seit sie vor etwa sechs Stunden aufgebrochen waren. Die Soldaten waren bis auf die Knochen durchfroren, und Stratton zog seinen einzigen Trost aus dem Umstand, daß es um Tylers kleine Truppe von Zivilisten weit schlimmer bestellt war.
    »Ausreichend, Sir«, erwiderte er.
    »Nun«, fragte Tyler, als Stratton sich nicht rührte, »worauf warten Sie?«
    »Ich will herausfinden, was uns erwartet«, sagte Stratton. »Sie wollen doch ihre Ladung nicht in einem Hinterhalt verlieren, Mr. Tyler, oder wollen Sie das?«
    Tyler runzelte die Stirn, als der Späher, den Stratton ausgeschickt hatte, wieder zurückkam. Stratton war mit Billy Red Bear vom Beginn des Bürgerkrieges an zusammen geritten und hatte sich vorgenommen, nie von dessen Seite zu weichen, da der Indianer jemanden sogar sicher durch die Hölle führen konnte.
    Red Bear übersah den Zivilisten und salutierte.
    »Kommando zurück, Sergeant«, sagte Stratton.
    Red Bears ledernes Gesicht trug Sorgenfalten. »Es ist niemand vor uns, Sir.«
    »Was stimmt dann nicht?«
    »Der Sturm, Colonel.«
    Red Bear schien etwas in der Luft zu wittern, die Augen hatte er zum rauchgrauen Himmel erhoben. »Es wird einen gewaltigen Sturm geben.«
    »Was würden Sie vorschlagen?«
    »Wir sollten Unterschlupf suchen.«
    Tyler rückte mit seinem Pferd näher und drängte sich zwischen die beiden Soldaten. »Den Teufel werden wir! Ich führe den Befehl über diese Mission, Colonel, und ich befehle Ihnen

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