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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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etwas gehört hat.«
    »Er hatte seine Gründe.«
    »Nämlich?«
    Blaine sah auf seine Uhr. »Später. Wir wollen erst diesen Kram wieder wegräumen.«
    Blaine und Liz ließen den Wächter festgebunden zwischen den Regalen zurück und fuhren mit dem Aufzug ins Erdgeschoß hinauf. Als die Aufzugtür aufging, erblickte Blaine menschliche Schatten, die sich in der Halle auf sie zu bewegten. Er schob Liz hinter sich und drückte gleichzeitig auf die Knöpfe ›Türen schließen‹ und ›hinauf‹. Während sich die Türen wieder schlossen, bohrten sich die ersten Schüsse durch die Stahlverkleidung. Blaine und Liz warfen sich zur Seite, um nicht von den Kugeln getroffen zu werden, die in die hintere Wand der Aufzugkabine einschlugen. Dann endlich setzte sich der Aufzug in Bewegung und fuhr hinauf. Als er sich auf der dritten Etage wieder öffnete, stürmten sie hinaus und liefen zu dem militärischen Flügel. Gemeinsam verriegelten sie die schwere Eingangstür, um Zeit zu gewinnen.
    »Und jetzt?« fragte Liz.
    Der Saal, in dem sie sich befanden, war mit Gedenktafeln des Bürgerkrieges geschmückt. Ölbilder von berühmten Männern und Schlachten hingen an den Wänden. Eine großangelegte Auswahl Kriegsmaterial, Waffen und lebensechte Modelle in voller Uniform waren in Glasschränken ausgestellt. An der gegenüberliegenden Wand des Raumes standen zwei Kanonen und eine Gatling. Anders als die Kanonen, schien die Gatling gefechtsbereit zu sein, abgesehen von dem leeren Schlitz an der Spitze des Schaftes, der für die rechteckigen Patronenmagazine vorgesehen war.
    Blaine ging zu einem der Glasschränke und zerschmetterte das Glas mit dem Ellbogen. Er langte hinein und nahm ein volles Magazin Kaliber 58 Kranzfeuer-Patronen für die Gatling aus der Auslage. Dann führte er das Magazin in den Schlitz der Waffe, bis es einrastete. Liz wollte die Handkurbel einstellen, aber sie sprang in ihrer Hand hin und her.
    »Wir brauchen einen Stift, um sie am Schaft zu befestigen«, sagte sie.
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Blaine und nahm die Haarnadel, mit der sie das Haar hochgesteckt hatte. In diesem Augenblick fiel der erste Schuß.

32.
    Buck Torrey humpelte mit der Waffe in der Hand durch die Höhle. Er war überzeugt davon, daß einer von Tyrells Bande ihn im Eingang der Höhle gesehen hatte.
    Buck war imstande, einen Menschen auf verschiedene Art und Weise zu beurteilen. Aber keine Methode war besser, als zu beobachten, wie ein Mensch mit einer Waffe umging. Die Männer, die er gesehen hatte, taten dies mit kalter, brutaler Effizienz. Das Leben des Polizisten hatte ihnen nicht viel mehr bedeutet als eine Zielscheibe aus Pappe. Das waren Killer, aber nicht solche, die ihren Lebensunterhalt damit verdienten. Der Polizist war vielleicht etwas zu langsam gewesen, aber sie hatten ihn niedergemetzelt wie einen Anfänger.
    Und jetzt waren sie hinter ihm her, weil er Zeuge eines kaltblütigen Mordes geworden war. Und die Ironie lag darin, daß er es wahrscheinlich dem Polizisten zu verdanken hatte, daß er noch lebte.
    Er lief weiter durch die Dunkelheit der Höhle. Der Pfad führte steil hinab und verengte sich zusehends.
    Sechzehn Kugeln hatte er im Magazin, und das gegen eine Truppe von fünf Männern und einer Frau. Die besten Chancen hatte er wahrscheinlich, wenn er aus dem Hinterhalt angriff. Warten, bis sie vorbei waren, und sie dann unter Beschuß nehmen. Doch Buck hatte den Eindruck, daß diese Männer darauf nicht reinfallen würden.
    Also schleppte er sich weiter, stützte sich an der Wand ab und hoffte, einen Ausweg aus der Höhle zu finden. Aber jetzt mußte er erst einmal einen Vorsprung herausholen, um dann …
    Plötzlich fiel der Boden jäh ab, und er stürzte. Es dauerte einige Augenblicke, bis er schließlich in der Dunkelheit auf dem Boden aufschlug. Sein verletztes Bein lag gekrümmt unter ihm und schmerzte höllisch. Er zwang sich krampfhaft, seinen Schmerz nicht laut hinaus zu schreien. Er schnappte nach Luft und wartete darauf, daß der Schmerz sich legte. Nach einigen Sekunden erhob er sich dann, schaltete die Taschenlampe ein und beleuchtete die Umgebung.
    Er befand sich in einer symmetrisch angelegten, unterirdischen Kammer, die man in den Berg gehauen hatte. Überall lagen Schutt und Steine herum.
    Ein gutes Versteck, dachte Buck und schaltete seine Taschenlampe aus, weil er Stimmen hörte, die näher kamen.
    »Bleib zurück!« befahl Jack Tyrell Mary vor dem Eingang der Höhle.
    »Nein!« beharrte sie

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