Manhattan Projekt
eisern.
Er hielt sie an den Schultern fest. »Wir werden es auch alleine finden!«
»Du glaubst mir doch, oder?«
»Ich habe nicht eine Sekunde an dir gezweifelt«, versicherte er, konnte sie jedoch nicht davon abhalten, ihnen langsam den Pfad entlang zu folgen.
»Ich könnte vor dem Eingang Wache halten«, schlug Othell Vance vor.
»Tut mir leid, aber wir werden dich brauchen, sobald wir es gefunden haben. Du wirst uns sagen müssen, ob es wirklich das Devil's Brew ist«, erwiderte Jack.
Vance zitterte am ganzen Körper: »Gott! Wie kam es bloß in diese verdammte Mine!«
»Wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen«, vermutete Jack Tyrell.
»Und wer war der Typ, den wir gesehen haben?«
Jack hatte nicht mehr die Zeit zu antworten.
Es hagelte bereits Kugeln.
Buck schoß blindlings drauf los und hoffte, einen Treffer zu landen. Die Antwort erfolgte augenblicklich, worauf Buck gehofft hatte: Der Blitz aus ihren Mündungen war nun seine Zielscheibe.
Er schoß wohlüberlegt, sparte so gut es ging mit seiner Munition, bis er hinter einem der Schutthügel verweilte und das Feuer einstellte. Acht Kugeln blieben noch übrig, mit denen mußte er es schaffen.
»Ist jemand getroffen?« fragte Jack Tyrell heiser. »Ist alles klar, Mary?«
»Es geht mir gut, es geht mir gut!«
»Wer ist das, Jack?« schrie Othell Vance. »Wer zum Henker ist das?«
Jack erkannte sofort, daß ihr Gegner gefährlich war.
»Othell, du hast mir doch gesagt, die Regierung hätte ihre Leute zurückgepfiffen.«
In der Dunkelheit konnte Jack weder Trumble noch die Zwillinge sehen, aber er spürte, daß sie sich schützend um ihn herum gestellt hatten, als das Feuer eröffnet wurde. Dann fühlte er, daß sich Mary an ihm festklammerte.
»Wir sollten gehen, Jacky. Wir sollten von hier weggehen«, flüsterte sie und zog ihn den Pfad hinauf.
»Ich dachte, wir wären nah dran.«
»Das sind wir.«
»Warum also …«
Ein Kugelhagel zwang ihn zu Boden.
Diesmal hatte Buck in der Dunkelheit in die Richtung geschossen, aus der das Gemurmel zu ihm drang. Unbemerkt hatte er sich seinen Gegnern genähert. Buck erinnerte sich plötzlich an die Tunnel in Vietnam, daran, wie es war, wenn diese Tunnel einbrachen und die Spähtrupps, auch ›Tunnelratten‹ genannt, bei lebendigem Leib begruben.
Er bewegte sich langsam vorwärts, versuchte so wenig Staub wie möglich aufzuwerfen, als ein Schrei die Stille der Höhle durchbrach.
»Othell!« brüllte Jack Tyrell. »Othell, wo zur Hölle bist du?«
Othell kam hinter einem Schutthaufen hervor, hinter dem er in Deckung gegangen war, und kroch auf allen vieren zu ihm hin.
»Mary ist verletzt! Mary ist schwer verletzt!«
Othell wollte ihn fragen, was er tun sollte, denn seine medizinischen Kenntnisse beschränkten sich auf das, was er vor langer Zeit in einigen Biologiekursen im College gelernt hatte. Aber das war jetzt zwecklos, denn wenn er auch nur ein Wort gesagt hätte, wäre Jack imstande gewesen, ihn zu töten.
Othell Vance erreichte Tyrell, als dieser Mary gerade vorsichtig auf den Boden legte. Obwohl es fast vollkommen dunkel war, konnte er seine Verzweiflung sehen.
»Tu etwas! Du mußt etwas tun!«
Othell legte sein Ohr auf die Brust der Frau. Sie atmete nicht mehr.
»Gib mir die Taschenlampe.«
Jack Tyrell gab sie ihm. »Sie wollte fortgehen. Sie sagte mir, daß wir gehen sollten. Sie muß das geahnt haben.«
Als Othell Marys Kopf anhob, um sich ihre Pupillen anzusehen, spürte er auf einmal das feuchte Blut an ihrer Schläfe.
Tyrell war auf die Knie gesunken. »Warum habe ich nicht auf sie gehört? Warum habe ich verdammt noch mal nicht auf sie gehört!«
Othell sagte: »Wir können nichts mehr tun, Jacky.« Er versuchte seine Panik zu verbergen.
Aber Jack hatte schon diesen wahnsinnigen Ausdruck in den Augen, während er sich das lange klebrige Haar aus dem Gesicht strich. Jetzt war er wieder Jacky Terror.
»Und ob wir das können.«
Buck Torrey hatte mitbekommen, daß er einen tödlichen Treffer gelandet hatte. Er hielt inne und überlegte, was er als nächstes tun sollte. Sie erwarteten sicherlich, daß er fliehen würde, da er auf sich allein gestellt war. Also entschloß sich Buck, wieder zum Angriff überzugehen. Er würde sich von hinten anschleichen und sich denjenigen vorknöpfen, der am weitesten von den anderen weg stand. Angriff ist immer die beste Verteidigung.
Doch Buck übereilte nichts. Immer noch klammerte er sich an die Dunkelheit und bewegte sich nur langsam
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