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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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die Luft gejagt wurde. Es hat mich immer irritiert, daß sie an jenem Tag nicht dabeigewesen ist. Heute weiß ich, warum das so war.« Will Thatch blickte wieder auf den Zeitungsausschnitt. »Ich glaube, sie war schwanger.«

44.
    Jack Tyrell blieb vor jedem einzelnen der Fernsehgeräte stehen, obwohl keines davon eingeschaltet war.
    »Sony … Ich sehe schon, nur das Beste vom Besten, Marbles«, sagte er zu dem dicklichen Mann mit den starken Brillengläsern, den er einen Monat zuvor schon einmal besucht hatte. »Wollen wir uns all die Sender ansehen, von denen du mir erzählt hast?«
    »Wir werden uns zwölf verschiedene Einstellungen ansehen, die meisten davon mit freundlicher Genehmigung der städtischen Verkehrsbehörde. Großartige Bilder. Willst du sie dir ansehen?«
    »Später«, sagte Jack Tyrell, und sah sich die Konsole mit den Instrumenten an, die Marbles in weniger als einem Monat für ihn gebaut hatte. »Das hier wird das Nervenzentrum der Operation sein.« Er zeigte auf die Stühle, die vor der Anlage standen. »Stehst du mit den Leuten in Kontakt, die auf diesen Stühlen sitzen werden?«
    »Noch eine Trainingseinheit und sie können anfangen.«
    Jack lächelte und dachte an Mary. Wie sehr hätte sie sich darüber gefreut, all das zu sehen. All ihre Träume würden bald in Erfüllung gehen.
    »Hast du dich schon mal gefragt, Marbles, was gewesen wäre, wenn wir all das vor dreißig Jahren gehabt hätten?«
    »Ich habe den Eindruck, daß wir damals unserer Zeit voraus waren, Jacky. Doch die Leute waren noch nicht reif für unsere Ideen.«
    Tyrell schwieg nachdenklich. Er spazierte herum und musterte den zerfallenden Raum. »Ich will nicht undankbar sein, Marbles, aber ist das hier der geeignete Ort für dich?«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Sicher, aber ich habe eher an ein luxuriöses Appartement in einem Hochhaus gedacht. Von dort kannst du alles sehen, was um dich herum geschieht.«
    »Fenster sind ein großes Problem, Jacky. Die Explosion wird alle Fenster der Stadt zerstören. Es wird sehr viel Glas durch die Luft fliegen …«
    Tyrell stellte sich dicke, dolchförmige Scherben vor, die über die Stadt flogen und jedes Leben einforderten, das ihren Weg kreuzte. Seine Augen glitzerten. »Ich habe verstanden.«
    »Das ist nicht alles. Hier unten werden sie uns nicht aufspüren. Ich habe Parabolantennen installiert, um alle elektronischen Signale, die wir von hier aussenden, umzuleiten und zu zerstreuen. Einschließlich der Signalcodes für die Detonation.«
    »Othell Vance hat von einer Zeituhr gesprochen.«
    »Das wird nicht gehen. Wir können weder Drähte noch einen Zünder an den Stoff anbringen. Wir müssen ein hochfrequentes Funksignal benutzen.«
    »Und was ist mit dem Tankwagen?«
    »Ein Grund mehr, unsere Operationsbasis hier einzurichten«, sagte Marbles. »Von hier aus können wir uns leicht Nachschub von dem Devil's Brew besorgen.«
    »Hast du schon den geeigneten Platz gefunden?«
    Marbles ging zur Tür. »Darum kümmere ich mich als nächstes, Jacky.«

45.
    »Ich bin das erste Mal in deinem Büro, Hank«, sagte Blaine und sah sich in dem Zimmer um.
    »Ich habe noch eins im Außenministerium, nur ein bißchen größer. Manchmal vergesse ich, wo ich bin und bin ganz überrascht, welche Empfangsdame sich gerade bei mir meldet.«
    »Bist du bereit, mir jetzt zu sagen, für wen Jack Tyrell deiner Meinung nach gearbeitet hat?«
    Belgrade sah kurz zur Seite. »Sagt dir der Ausdruck black flag etwas?«
    »Nein.«
    »Muß ich dir erläutern, wie die jetzige Regierung arbeitet? Es gibt hell und dunkel; im Hellen kann jeder sehen, im Dunkeln keiner. Es gibt Operationen wie black flag, die niemandem zugänglich sind.«
    »Dich mit eingeschlossen?«
    »Das schließt jeden mit ein, MacNuts, und mit gutem Grund. Black flag wurde auf dem Höhepunkt der verdeckten Operationen ins Leben gerufen. Wir waren damals soweit, Vietnam das Klo hinunterzuspülen, und der Kalte Krieg näherte sich seinem Höhepunkt. Der Geheimdienst konnte nicht zulassen, daß wir noch einen Krieg verloren und daß die Sowjets sich in Europa nach Westen ausbreiteten. Es stand ihnen also frei, alles zu tun, was sie für richtig hielten.«
    »Black flag?«
    »Die Akten über Gefängnisinsassen mit besonderen Fähigkeiten wurden überprüft. Diejenigen von besonderem Interesse wurden für die nachfolgende Rekrutierung mit einem schwarzen Stempel gekennzeichnet.«
    »Rekrutierung?« wiederholte Blaine ungläubig.
    Belgrade

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