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Manhattan

Manhattan

Titel: Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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und zeigte ihm seine Marke.
    »Zaif, Hundefänger.«
    »O nein, Sam.«
    »Nun, ganz so schlimm ist es nicht«, fuhr Zaif fort. »Zivilstreife, Brooklyn.«
    »Es hätte schlimmer kommen können.«
    »Sie haben die Ermittlungen abgewürgt«, sagte Zaif. »›Nationale Sicherheitsinteressen‹.«
    »Oh, verstehe.«
    »Sie haben versucht, mich zu warnen.«
    Walter antwortete nicht. Sie standen neben dem Weihnachtsbaum, der inzwischen müde aussah und die Äste hängen ließ. Einige Schlittschuhläufer drehten auf der Eisbahn ihre Runden.
    »Hören Sie zu«, sagte Zaif. »Ich werde es schaffen, wieder nach Manhattan zu kommen.«
    »Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Walter.
    Das war er auch. Zaif war zu klug und arbeitete zu hart. Seine Vorgesetzten würden ihm diese Qualitäten zwar nie verzeihen, konnten sie aber auch nicht ignorieren.
    »Wissen Sie«, sagte Zaif, »dass ein zu den Akten gelegter Todesfall jederzeit wieder aufgerollt werden kann?«
    »Das habe ich nicht gewusst.«
    »Ich werde Sie im Auge behalten, Walter.«
    »Das würde mich freuen, Sam.«
    Das würde es tatsächlich, dachte Walter. Detective Sergeant Zaif wird mir fast fehlen.
    »Auf Wiedersehen, Sam«, sagte Walter. »Oder etwas in der Richtung.«
     
    »Walter Withers, Sie lieber Mann! Ich bin so froh, dass Sie kommen konnten!«, sagte Madeleine Keneally begeistert.
    Walter fand sie hübsch in ihrem weißen Abendkleid, als sie sich im Ballsaal des Waldorf den Weg durch die Menge bahnte. Hübsch und hochgewachsen, und wie lautete das Klischee noch? Königlich? Nun, »königlich« passte durchaus, doch er war der Meinung, dass sie sich seit der Party vor einer Woche verändert hatte. Am Heiligen Abend war sie geschritten wie eine Prinzessin. An diesem Vorabend des Jahres 1959 hatte sie eher die Haltung einer Königin. Vielleicht weil eine Königin – anders als eine Prinzessin – die Opfer kennt, die nötig sind, um das Reich zu erhalten. Sie kennt die Nöte und hat gelernt, sie zu verbergen.
    »Sie ist umwerfend, nicht wahr?«, sagte Jimmy Keneally.
    »Sie haben eine Art, an meiner Seite aufzutauchen, die ich beunruhigend finde«, erwiderte Walter. »Ja, sie ist umwerfend.«
    »Finden Sie, dass er sie verdient?«
    »Ich bin nicht davon überzeugt, dass Liebe etwas mit dem zu tun hat, was wir verdienen«, gab Walter zurück. »Zumindest in meinem Fall bin ich sicher, dass es nicht so ist.«
    »Ich habe eine merkwürdige Nachricht von Hoover erhalten.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Nehmen Sie meine Entschuldigung an?«
    »Solange Ihnen klar ist«, entgegnete Walter, »dass ich alles, was ich getan oder nicht getan habe, ausschließlich für sie getan habe und nicht für Sie. Und ganz gewiss nicht für ihn.«
    »Die Welt ist hart und ungerecht, Walter«, sagte Jimmy. »Selbst als die Guten müssen wir hart spielen, wenn wir gewinnen wollen.«
    »Das habe ich früher auch immer gedacht«, sagte Walter. »So habe ich immer gedacht.«
    Ohne den Blick von Madeleine zu wenden, gab er Jimmy die Hand.
    »Jedenfalls«, sagte Walter, »sollten einige ›alte Bekanntschaften‹ ruhig vergessen werden.«
    »Glückliches neues Jahr, Walter.«
    »Das wünsche ich Ihnen auch.«
    Madeleine entdeckte ihn. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, und sie schwebte durch den Raum und küsste ihn auf die Wange.
    »Kommen Sie«, sagte sie, nahm ihn am Ellbogen und führte ihn. »Hier sind Leute, die Sie einfach kennenlernen müssen.«
    Er sperrte sich behutsam gegen ihre Hand und sagte: »Ich fürchte, ich kann nicht bleiben. Ich bin nur gekommen, um hallo zu sagen und gleich wieder zu gehen.«
    Sie schürzte die Lippen zu einem gesellschaftlich akzeptablen verführerischen Schmollmund und sagte: »Aber es ist noch früh, Walter! Außerdem habe ich mich so darauf gefreut, Ihnen um Mitternacht einen Kuss zu geben.«
    »Es gibt doch bestimmt noch einen anderen Frosch …«, rutschte es ihm heraus. Dann entdeckte er Joe Keneally, der in eine Unterhaltung mit einer Gruppe älterer Männer vertieft war, die nur potenzielle Geldgeber sein konnten. »Wie wär's mit dem da drüben?«
    »Meinen Sie wirklich?«, gab Madeleine zurück. »Glauben Sie, dass er sich in einen Prinzen verwandelt, wenn ich ihn küsse?«
    »Darling, wenn Sie ihn küssen, verwandelt er sich in einen König.«
    »Sie sind wirklich ein lieber Mann«, sagte sie und drückte ihm die Hand.
    Er führte sie an die Lippen und küsste sie.
    »Auf Wiedersehen, Maddy«, sagte

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