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Manhattan

Manhattan

Titel: Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Filmstar.«
    »Wer?«
    Ihre Augen wurden zornig. »Ihre Marta.«
    »Ich bin nicht so sicher, ob sie meine Marta ist«, sagte er.
    »Ist sie wunderbar?«
    »Was meinen Sie?«, fragte er zurück.
    »Sie wissen, was ich meine.«
    »Die Nocturnes von Chopin«, antwortete er und nickte in Richtung der Lautsprecher. »Gefallen sie Ihnen?«
    Sie schwiegen einige Momente und hörten der Musik zu.
    »Wie haben Sie es geschafft, am Weihnachtstag wegzukommen?«, fragte er.
    »Ich habe einfach gesagt, dass ich Walter Withers ein Geschenk bringen will«, sagte sie. »Das hielten alle für eine wundervolle Idee.«
    »Der Senator auch?«
    Sie sah verwirrt aus. »Ja. Warum haben Sie getrunken, Walter?«
    »Ich finde diesen Feiertag ziemlich traurig.«
    »Alle Geschenke sind ausgepackt, und Sie sitzen hier ganz allein?«, fragte sie.
    »So ungefähr«, sagte er. »Warum sind Sie wirklich hier, Mrs. Keneally?«
    »Madeleine.«
    »Warum sind Sie wirklich hier, Madeleine?«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt.«
    Hoffentlich bist du nicht gekommen, um mir Fragen nach deinem Mann und Marta Marlund zu stellen. Ich bin zu betrunken, um zu lügen, aber nicht betrunken genug, um die Wahrheit zu sagen.
    Sie sagte: »Vielleicht wollte ich Sie nur noch einmal sagen hören, dass ich eine nette Person bin.«
    »Sie sind auch heute eine nette Person«, sagte er. »Vielleicht wollten Sie mir auch etwas über sich und Sean McGuire erzählen.«
    Sie biss sich auf die Lippe und fragte: »Sieht man es mir so deutlich an?«
    »Keine Angst«, sagte er. » Only The Shadow knows .«
    Er stand auf, ging in die Küche und machte eine Flasche Rotwein auf. Er goss ihr ein Glas ein, weitere zwei Fingerbreit Whiskey für sich und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    »Ich habe ihn leider nicht dekantieren können«, sagte er und reichte ihr den Wein. »Bitte halten Sie mich nicht für einen Priester, obwohl ich Schnaps trinke.«
    »Ich bin nicht gekommen, um Absolution zu erhalten.«
    Trotzdem erzählte sie ihm alles.
    Sie sei Kunststudentin gewesen, als sie sich kennenlernten.
Sie war in die Stadt gekommen, um dem Schlossturm zu entfliehen und sich eine Zeitlang von den goldenen Ketten zu befreien. Sie hatte sich herumgetrieben, war in die Boheme abgetaucht, hatte die Teepartys des Smith College gegen schmuddelige Kaffeehäuser getauscht, die Salons von Newport gegen die Bruchbuden im Village. Und war schließlich in Sean McGuires Bett gelandet.
    »Ich liebte ihn«, flüsterte sie Walter zu. »Er sah gut aus, war gefährlich und spielte nicht Tennis. Wir hatten unsere Affäre auf nackten Matratzen in geliehenen Lofts.«
    »Ich möchte wirklich nicht hören, wie …«
    »Und dann stieg er in ein Auto und verschwand und brach mir das Herz, und ich stand da wie eine dumme Gans«, sagte sie. »Als Sean zwei Jahre später zurückkam, kannte ich Joe schon, doch Sean wollte mich wiederhaben. Ich sagte ihm, es sei vorbei. Er sagte, er liebe mich. Ich erklärte ihm, ich hätte mich in Joe verliebt. Er sagte, das sei ihm egal. Er ließ mich einfach nicht in Ruhe. Er folgt mir bis heute, kreuzt überall auf. Ich habe Angst vor ihm.«
    »Haben Sie es dem Senator erzählt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, er hat einen Verdacht«, sagte sie. »Wenn er wüsste, dass ich eine Affäre mit Sean gehabt habe, würde er es nicht ertragen, weiter bei mir zu bleiben.«
    Walter fühlte sich versucht, ihr die Wahrheit über Marta zu erzählen, verkniff es sich aber. Weder sie noch Keneally würden die Symmetrie erkennen.
    Sie fügte hinzu: »Und ich habe Angst vor dem, was er tun würde.«
    »Würde er Ihnen etwas antun?«, fragte Walter.
    »Sean, nein«, erwiderte sie. »Ich habe Angst, Joe würde ihn verprügeln oder …«
    »Ihn verprügeln lassen?«, fragte Walter.
    Oder ihm noch Schlimmeres antun, dachte er.
    Madeleine fing an: »Und dann, so fürchte ich …«
    »Was?«
    »Ich schäme mich, davor Angst zu haben …«
    »Sie fürchten«, sagte Walter, »dass dieser Teil Ihrer Vergangenheit Sie einholt.«
    Sie nickte.
    Er fuhr fort: »Weil es für Sie so etwas wie ein Privatleben nicht mehr gibt. Wenn der Senator nominiert wird – und wir glauben beide, dass es so kommt –, werden Sie nicht nur von der Presse unter die Lupe genommen werden, sondern …«
    »Auch vom FBI .«
    »Lustig, dass Sie das sagen, denn ich wollte es auch gerade.«
    Als guter CIA -Mann, selbst als vorzeitig pensionierter, verachtete Walter das FBI . Eine Schlacht im Kleinen, wie er

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