Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
gefallen. Aber es war dennoch ein Fehler gewesen. Der Gedanke, Gabriel McKinlay zu Beginn des Winters gehen zu lassen, war schon vorher schwierig genug gewesen, nun aber, nachdem er ihren Körper für die Liebe geweckt hatte, nachdem sie eins geworden waren und er sie zu der Seinen gemacht hatte, würde die Trennung ihr das Herz brechen. Sie liebte ihn, hatte ihn schon seit Wochen geliebt, dessen war sie sich nun sicher. Es war nicht nur ihr Wunschtraum, den sie liebte, nein, es war dieser Mann. Wie also sollte sie überleben, wenn er ihre Gefühle mit jedem Lächeln, jeder Berührung und jeder Liebkosung vertiefte, nur um ihr dann zu Beginn des Winters das Herz aus dem Leib zu reißen?
Sie zuckte zusammen, als er ihr über die Wange strich.
“Nicht viele Frauen haben das Glück, dass ihnen ihr erstes Mal gefällt.” Er beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf ihr Haar. Warm streichelte sein Atem ihr Ohr und sandte einen Schauer über ihren Körper. “Also war es besser als nur nett ?”
Hope blickte auf und sah in seine lachenden Augen. Konnte es sein, fragte sie sich überrascht, dass sie Gabriel McKinlays Eitelkeit verletzt hatte, als sie seinen Kuss lediglich nett gefunden hatte? “Ja”, antwortete sie leise, “Es war besser als nett . Es war wundervoll.”
Gabriel grinste. “Und von jetzt an wird es nur noch besser werden.”
Oh Gott, eben das befürchtete sie ja.
“Wollen wir nicht in mein Bett gehen? Es ist größer und viel bequemer.”
Jedes seiner Worte streichelte ihre Sinne und führte sie weiter in Versuchung. Sie wusste, es war falsch, wusste, sie sollte sich von ihm distanzieren, so lange sie es noch konnte, wenn schon nicht körperlich, dann doch zumindest emotional, aber noch während sich dieser Gedanke formte, wusste sie, dass es dafür schon längst zu spät war. Ihre Finger umschlossen seine Hand und erlaubten, dass er sie von ihrem Lager hochzog. Ihre Lippen fanden unbeirrbar den Weg, als er sie mit den seinen verschloss, und ihre Arme schlangen sich wie von selbst um seinen Hals, als er sie auf seinen starken Arme hob und ohne zu zögern in sein Schlafzimmer trug.
KAPITEL EINUNDDREISSIG
Zärtlich streichelten Hopes Finger über Gabriels Brust. Sie umkreisten eine seiner kleinen, flachen Brustwarzen und fuhren dann weiter hinab zu seinem Bauchnabel, ehe sie begannen, unsichtbare Muster auf seine noch immer schweißfeuchte Haut zu zeichnen. Sie hatten sich geliebt, ausdauernd und leidenschaftlich und mit einer Intensität, die Hope niemals für möglich gehalten hätte. Nun fühlte sie sich wunderbar träge und entspannt, und sie wusste, dass es Gabriel, der sie unter halbgesenkten Lidern hervor beobachtete, ganz genauso erging.
Nur das Kaminfeuer spendete knisternd und prasselnd einen zuckenden Schein, der jede Kontur von Gabriels wunderbarem Körper in scharfem Relief hervortreten ließ. Hope spürte wie bei seinem Anblick ihr Herz anschwoll vor Liebe, und sie biss sich auf die Zunge, um nicht mit ihren Gefühlen herauszuplatzen.
“Wofür ist das hier?”, wollte sie wissen, auch um sich abzulenken, und umschloss den kleinen Lederbeutel, den Gabriel immer an einer Lederschnur um den Hals zu tragen schien. Gabriels Hand zuckte hoch und umspannte die ihre, dann bog er ihre Finger auseinander, bis sie das schmucklose Teil wieder losließen. Fragend sah sie ihn an.
“Das ist meine Medizin.”
Hope stützte sich auf einen Ellenbogen und musterte ihn nachdenklich. “Bist du denn krank?”
Gabriels Mundwinkel verzogen sich zur Andeutung eines Lächelns.
“Nein”, erwiderte er. “Es ist eine indianische Tradition. Wenn ein Junge das Mannesalter erreicht, erhält er vom Medizinmann des Stammes seinen Medizinbeutel.”
“Wozu?” Hope rollte sich auf den Bauch und stürzte ihr Kinn auf ihre Hände.
Gabriel zuckte mit den Schultern. “So ist das eben. Die Medizin ist so eine Art Talisman, ein Segen der Geister. Sie bestimmt das Schicksal eines Kriegers, sein Handeln, charakterisiert, was er ist.”
“Und was ist da drin?” Wieder wollte sie danach greifen, aber Gabriel umschloss den Lederbeutel schützend mit der Hand.
“Das wissen nur der Medizinmann und die Geister.”
“Du hast nie hineingesehen?”, rief Hope ungläubig aus. Sie wollte darüber lachen, aber die ruhige Überzeugung, die ihr aus Gabriels Blick entgegenschlug, stoppte sie.
“Nein”, sagte er nach einer Weile. “Nein, ich habe nie hineingesehen. Es zu tun würde bedeuten, den Zorn der Götter
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