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Mann Ohne Makel

Titel: Mann Ohne Makel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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gelockert.«
    »Angeln Sie?«
    »Mein Opa hat geangelt.«
    »Aha«, sagte Taut.
    »Das bei Ammann finde ich nicht so wild«, sagte Ossi.
    »Und wie nahe wir dran waren, weiß ich nicht. Außerdem ahnen wir auch so, dass Holler bei seiner Kauforgie sich wenigstens seltsam verhalten hat. Und er hat die Version mit den Rückerstattungen mit Grothe und Konsorten abgesprochen.«
    »Gibt’s dafür einen Beweis?«, fragte Taut. »Nein, aber wir wissen es.« Carmen nickte. »Kein Zweifel, da ist was faul. Und wir werden den lieben Herrn Holler danach fragen.«
    »Zuerst schaut ihr euch mit an, was der Taxifahrer und der Zeichner verbrochen haben. Und dann bringen wir zusammen, was uns der Taxifahrer und dein Freund erzählt haben.«

    Carmen schnaubte.
    »Doch, doch«, sagte Ossi. »Das war fast eine Liebesszene gerade eben mit deinem liebsten Oliver.«
    »Interessant, was du unter einer Liebesszene verstehst«, sagte Carmen. »Muss ich jetzt Mitleid haben mit dir?«
    »Bevor du zur Schwester Theresa mutierst und du weiter Blödsinn redest, gehen wir in die Kunstausstellung.«
    Taut verzog keine Miene.
    Der Taxifahrer sah selbstzufrieden aus. Als Taut und seine Kollegen die Tür öffneten, sagte er: »Das ist er, bestimmt.«
    Es war ein alter Mann mit weißen Haaren, die die obere Hälfte der Ohren bedeckten, und einer scharfkantigen, etwas zu groß gewachsenen Nase. Neben dem Phantombild standen Daten: Die Augen waren schwarz. Der Mann war etwa einen Meter fünfundsiebzig groß und schlank, fast hager. Er hatte ein sonnengebräuntes Gesicht. Sein Alter wurde auf höher als siebzig geschätzt, vielleicht sogar achtzig und mehr.
    »Wie hat er sich bewegt?«, fragte Taut den Taxifahrer, nachdem er das Bild lange betrachtet hatte.
    Der Taxifahrer schüttelte den Kopf.
    »Der Mann ist in Ihr Auto ein- und ausgestiegen. Haben Sie gesehen, wie er gekommen oder gegangen ist? Am Flughafen etwa.«
    »Stimmt, in Fuhlsbüttel habe ich gesehen, wie er zu meinem Wagen lief. Aber nur kurz. Ich habe in meinem Auto gesessen und auf den nächsten Fahrgast gewartet, da kam dieser Mann aus dem Ausgang. Er fiel mir auf, weil die braune Hautfarbe so von den weißen Haaren abstach. Alte Leute sehen manchmal komisch aus.« Er lachte.
    »Wenn ich da an meine Mutter denke.«
    Niemand lachte mit.
    »Ich habe ihn am Flughafenausgang gesehen und dann wieder, als er seine Tasche in den Kofferraum legte, er wollte nicht, dass ich ihm helfe. Er hatte ein altes Gesicht, war schlank, machte einen ziemlich drahtigen Eindruck.«
    Er schaute Taut an, erwartete Anerkennung. »In seinen Bewegungen war er jünger, als er aussah. Er hat so was wie einen federnden Schritt, wie bei einem Sportler.«
    »Und wo er herkam, wissen Sie nicht?«, fragte Carmen.
    Taut schüttelte den Kopf.
    »Das habe ich dem Herrn Kommissar schon gesagt.«
    Der Taxifahrer zeigte auf Taut.
    Taut sagte: »Lassen Sie sich mal nicht abbringen von Ihrer Beschreibung. Sie sagen, der Mann bewegte sich wie ein Junger. Er hatte einen federnden Schritt.«
    »Genau, auch seine Stimme war jünger. Sie hatte etwas Scharfes. Knapp und genau. Er grüßte nicht, verabschiedete sich nicht, gab kein Trinkgeld. Und er trug Handschuhe. Dünne, dunkle Lederhandschuhe. Ein seltsamer Typ. Ich habe versucht, mit ihm zu reden, über das Wetter, was man eben so redet. Ich hätte auch mit meinem Benz reden können.«
    »Sie haben ihn am Flughafen abgeholt und in den Jupiterweg gebracht.«
    »Wie ich es gesagt habe.«
    »Und da ist er ausgestiegen, ohne ein Wort zu sagen?«
    »Ja.«
    »Fällt Ihnen zu dem Mann sonst noch etwas ein?«
    »Nein.«
    »Wenn doch, melden Sie sich bitte sofort. Sie haben uns sehr geholfen.«
    Sie saßen in Tauts Zimmer zusammen, um den Stand der Ermittlungen zu besprechen.
    »Immerhin«, sagte Kurz, »Ulrike und Enheim sind vom selben Mann umgebracht worden.«
    Taut saß schwer auf seinem Schreibtischstuhl. Er schien in sich versunken.
    »Wir haben die Fahndung eingeleitet nach dem Mann mit dem Feriengesicht«, sagte Ossi. »Wir gehen davon aus, dass er sich auch in Berlin herumgetrieben hat. Folgt man der Aussage meines Historikerspezis, dann wollte er ihn umbringen.«
    »Haben die Berliner Kollegen was herausgefunden?«, fragte Kurz.
    »Die Beschreibung passt auf einen Gast, der nur eine Nacht im Hotel verbracht hat. Die Angaben auf dem Meldezettel sind falsch. Keiner weiß, wo er ist. Immerhin scheint das Phantombild was zu taugen. Vielleicht sollten wir es mit Hilfe des

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