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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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saß, konnte Sir Thomas sie zu so guter Zeit hinausgeleiten, wie es seinen eigenen pünktlichen Gewohnheiten entsprach.
«Jetzt muß ich dich aber betrachten, Fanny», sagte Edmund mit dem gutmütigen Lächeln eines liebevollen Bruders, «und dir sagen, wie du mir gefällst. Soweit ich es bei dieser Beleuchtung beurteilen kann, siehst du wirklich sehr nett aus. Was hast du an?»
«Das neue Kleid, das Onkel mir zu Marias Hochzeit geschenkt hat. Ich hoffe, es ist nicht zu aufgeputzt – aber ich dachte, ich sollte es so bald wie möglich tragen, und vielleicht werde ich den ganzen Winter lang keine Gelegenheit mehr haben. Hoffentlich findest du mich nicht zu sehr geputzt.»
«In Weiß wirkt ein junges Mädchen niemals aufgeputzt. Ich sehe keinen überflüssigen Putz an dir, es ist alles sehr fein und bescheiden. Dein Kleid scheint sehr hübsch zu sein, diese glänzenden Tupfen gefallen mir. Hat nicht Miss Crawford etwas ganz ähnliches?»
Sie näherten sich dem Pfarrhaus und fuhren am Pferdestall und der Wagenremise vorbei.
«Heda!» rief Edmund. «Wir bekommen Gesellschaft – dort steht ein fremder Wagen. Wen mögen sie wohl mit uns zusammen eingeladen haben?» Er ließ das Wagenfenster hinunter, um besser hinauszusehen, und rief: «Wahrhaftig, es ist Crawfords Kalesche! Und da sind seine beiden Diener, die sie in ihren alten Stall bugsieren. Das ist ja eine unerwartete Überraschung, Fanny. Ich freue mich sehr, ihn wiederzusehen.»
Fanny hatte weder Zeit noch Gelegenheit, ihre gegenteiligen Gefühle zu äußern, aber die Idee, daß sie die Zeremonie, die ihr solche Angst einflößte, den Eintritt in den Salon, vor den Augen dieses Zuschauers ausführen müsse, erhöhte beträchtlich ihr Lampenfieber.
Tatsächlich, Mr. Crawford stand im Salon. Er war erst vor kurzem eingetroffen, gerade rechtzeitig, um sich vor dem Dinner noch umkleiden zu können, und die strahlenden Mienen der drei Hausbewohner, die ihn umringten, bezeugten, wie sehr sie sich über seinen plötzlichen Entschluß freuten, nach seiner Abreise aus Bath auf ein paar Tage herzukommen. Edmund und er begrüßten einander aufs herzlichste, und bis auf Fanny waren alle voller Freude. Und sogar ihr brachte seine Ankunft vielleicht einigen Vorteil, denn jede Vergrößerung der Gesellschaft mußte ihrem Wunsch, möglichst unbeachtet zu bleiben, förderlich sein. Das wurde ihr bald klar; obwohl sie sich, entgegen dem Befehl ihrer Tante Norris, ihrem eigenen Taktgefühl folgend, in die Rolle des weiblichen Ehrengastes fügen und die damit zusammenhängenden kleinen Auszeichnungen erdulden mußte, brauchte sie vorerst nicht an der angeregten Konversation teilzunehmen, die sich bei Tisch entspann. Mr. Crawford mußte seiner Schwester soviel von Bath erzählen, mit Edmund so eingehend über die Jagd und mit Dr. Grant über Politik diskutieren, und Mrs. Grant hatte zu allem soviel zu sagen, daß Fanny hoffen durfte, als stille Zuhörerin einen sehr angenehmen Abend zu verbringen. Sie konnte jedoch dem Gast zuliebe keine Begeisterung für einen Plan vortäuschen, der – von Dr. Grant aufgebracht, von Edmund unterstützt und von den beiden Schwestern aufs wärmste befürwortet – Mr. Crawford bald so gefangen nahm, daß er anscheinend nur noch ihrer Ermutigung bedurfte, um sich auf der Stelle dafür zu entschließen: nämlich seine Jagdpferde aus Norfolk kommen zu lassen und einige Zeit in Mansfield zu bleiben. Fanny sollte dazu ihre Meinung über das voraussichtliche Andauern der milden Witterung abgeben, aber sie antwortete so kurz und gleichgültig, wie die Höflichkeit es nur zuließ. Sie wünschte nicht, daß er länger bliebe, und es war ihr lieber, wenn er nicht mit ihr sprach.
Sie mußte die ganze Zeit an ihre Cousinen, besonders an Maria denken, aber seine sprühende Laune schien von keiner peinlichen Erinnerung getrübt. Nun war er wieder hier, wo er so viel Unheil angerichtet hatte, und offenkundig gern bereit, zu bleiben und ohne die Fräulein Bertram genauso vergnügt zu sein, als hätte er Mansfield niemals anders gekannt. Er erwähnte sie nur ganz allgemein und beiläufig. Erst als nach dem Essen alle wieder im Salon versammelt waren, wo Edmund sich mit Dr. Grant etwas absonderte, um ein Gespräch, das beide sehr zu fesseln schien, weiterzuführen, und Mrs. Grant am Teetisch beschäftigt war, begann er mit seiner jüngeren Schwester eingehender über das Thema zu sprechen. Mit einem vieldeutigen Lächeln, das ihn in Fannys Augen geradezu hassenswert

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