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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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machte, sagte er: «Also Rushworth und seine holde Eheliebste sind in Brighton, wie ich höre. Der Glückliche!»
«Ja, sie sind dort – seit etwa vierzehn Tagen, nicht wahr, Miss Price? Julia begleitet sie.»
«Und Mr. Yates, nehme ich an, ist auch nicht weit.»
«Oh, Mr. Yates! Von dem hören wir nichts. Ich stelle mir vor, daß er in den Briefen nach Mansfield nicht sehr oft erwähnt wird – meinen Sie nicht auch, Miss Price? Meine Freundin Julia ist, denke ich, zu klug, um ihren Vater mit Berichten über Mr. Yates zu unterhalten.»
«Der gute Rushworth mit seinen zweiundvierzig Texten!» fuhr Crawford fort. «Wer könnte es je vergessen! Armer Kerl! Ich sehe ihn noch vor mir, wie verzweifelt er sich abgemüht hat. Nun, ich müßte mich sehr täuschen, wenn seine schöne Maria jemals zweiundvierzig Texte von ihm zu hören verlangt. – Sie ist zu gut für ihn – viel zu gut!» setzte er mit plötzlichem Ernst hinzu. Doch gleich darauf wandte er sich wieder in seinem früheren galanten Ton an Fanny: «Sie waren Mr. Rushworths guter Engel. Unvergeßlich, wie freundschaftlich und geduldig Sie ihm geholfen haben, wie unablässig bemüht Sie waren, ihm das Lernen zu erleichtern – ihm das Gedächtnis zu ersetzen, das die Natur ihm verweigert hat, und aus Ihrem eigenen Überfluß ein bißchen Intelligenz für ihn zusammenzubrauen. Er selber hat vielleicht nicht Verstand genug, um Ihre Güte richtig zu schätzen, aber ich darf sagen, daß alle anderen sie gebührend zu ehren wußten.»
Fanny errötete und schwieg.
«Es ist wie ein Traum, ein schöner Traum!» begann Crawford nach kurzem Sinnen von neuem. «Ich werde immer mit ganz besonderem Vergnügen an unsere theatralischen Versuche zurückdenken. Diese Stimmung, dieses Interesse, diese angeregte Atmosphäre, der sich niemand entziehen konnte! Wir waren alle lebendig. Jede Stunde des Tages war mit Arbeit, Hoffnung, Sorgen, Geschäftigkeit ausgefüllt. Ständig gab es irgendein kleines Bedenken, einen Zweifel, eine Befürchtung zu überwinden. Ich habe mich niemals glücklicher gefühlt.»
Fanny schwieg beharrlich, während sie bei sich entrüstet wiederholte: «Niemals glücklicher! Niemals glücklicher als damals, wo er sich so unehrenhaft und herzlos aufgeführt hat! Als ob er nicht wüßte, daß es für sein Benehmen keine Entschuldigung gibt! Wie verderbt er doch ist!»
«Wir hatten Pech, Miss Price», fuhr Crawford unterdessen in gedämpftem Ton fort, um von Edmund nicht gehört zu werden, und ohne im mindesten etwas von Fannys Gefühlen zu ahnen, «ganz besonderes Pech. Wir hätten gerade noch eine Woche, eine kurze Woche gebraucht. Hätten wir den Gang der Dinge bestimmen können, hätte Mansfield nur zwei Wochen lang den Äquinoktialstürmen gebieten dürfen, wäre es anders gekommen. Wir hätten Sir Thomas beileibe nicht einem richtigen Sturm ausgesetzt – wir hätten nur einen sanften, stetigen Gegenwind wehen oder noch besser völlige Windstille herrschen lassen. Ja, Miss Price, ich glaube, eine Woche Windstille mitten im Atlantischen Ozean hätte uns vollauf genügt.»
Er schien fest entschlossen, eine Antwort herauszufordern. Fanny wandte den Blick ab und sagte in entschiedenerem Ton als sonst: «Ich persönlich, Sir, hätte die Heimkehr meines Onkels nicht um einen einzigen Tag verzögert. Er hat bei seiner Ankunft alles von Grund auf mißbilligt. Wenn Sie mich fragen, war die Sache mehr als weit genug gegangen.»
Sie hatte noch nie soviel auf einmal zu ihm gesprochen und nie im Leben in so zornigem Ton. Als sie mit ihrer Rede fertig war, zitterte sie und errötete über ihre eigene Kühnheit. Crawford war sichtlich überrascht, doch nachdem er sie einen Moment lang schweigend betrachtet hatte, erwiderte er mit ungewöhnlichem Ernst, als sei er gerade selbst zu dieser Erkenntnis gelangt: «Ich glaube, Sie haben recht. Es war vergnüglich, aber nicht gerade klug. Wir haben über die Stränge geschlagen.» Dann suchte er das Gespräch auf andere Dinge zu bringen, doch Fanny antwortete so schüchtern und zurückhaltend, daß er mit keinem Thema weiterkam.
Miss Crawford, die immer wieder zu Doktor Grant und Edmund hinübergespäht hatte, bemerkte jetzt: «Die Herren scheinen über sehr interessante Dinge zu reden.»
«Die interessantesten der Welt», erwiderte ihr Bruder. «Wie man Geld verdient und sein Einkommen erhöht. Dr. Grant gibt Bertram Ratschläge bezüglich der Pfarre, die er jetzt bald übernehmen soll. Ich habe gerade erst erfahren, daß er

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