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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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– und weit und breit kein Herrenhaus zu erblicken bis auf eines, das nichts anderes als das Pfarrhaus sein kann, einen Steinwurf von besagter Kirche auf ihrer Anhöhe … Kurz gesagt, ich war auf einmal in Thornton Lacey!»
«Es hört sich so an», sagte Edmund. «Aber welche Richtung haben Sie hinter dem Hof von Sewell eingeschlagen?»
«Auf so unerhebliche und hinterlistige Fragen verweigere ich die Antwort. Aber auch wenn ich alle Fragen beantworte, die Sie mir im Lauf einer Stunde stellen könnten, werden Sie mir niemals beweisen, daß ich nicht in Thornton Lacey war – denn das wurde mir ausdrücklich versichert.»
«Sie haben also doch gefragt?»
«Nein, da ich das niemals tue. Aber ich habe einem Mann, der dort an seinem Zaun herumflickte, auf den Kopf zugesagt, daß dies Thornton Lacey wäre, und er hat es bestätigt.»
«Sie haben ein gutes Gedächtnis. Ich wußte gar nicht, daß ich Ihnen nur halb soviel von dem Ort erzählt habe.»
Thornton Lacey war Edmunds zukünftige Pfarre, wie Miss Crawford sehr gut wußte, und mit um so lebhafterem Eifer feilschte sie mit William Price um seinen Buben.
«Und wie hat es Ihnen gefallen?» fragte Edmund.
«Wirklich sehr gut. Sie sind ein Glückspilz. Es gibt dort Arbeit für mindestens fünf Sommer, bis der Platz bewohnbar gemacht ist.»
«Nein, so schlimm ist es nun doch nicht. Der Hühnerhof muß verlegt werden, das gestehe ich Ihnen zu, aber sonst wüßte ich nichts, was mich stört. Das Haus ist gar nicht übel, und wenn der Geflügelhof beseitigt ist, wird der Zugang ganz präsentabel sein.»
«Ja, der Hof muß mit Stumpf und Stiel verschwinden und der Platz mit Sträuchern bepflanzt werden, um den Blick auf die Schmiede auszuschließen. Die Front des Hauses muß von Norden nach Osten gedreht werden – ich meine, der Eingang und die guten Zimmer müssen auf diese Seite verlegt werden, wo die Aussicht wirklich sehr hübsch ist. Ich bin sicher, daß sich das machen läßt. Dort wird dann auch die Zufahrt zum Haus sein – da, wo jetzt der Garten ist. Sie müssen einen neuen Garten anlegen, wo jetzt die Rückseite des Hauses ist, und das ist auch die allergünstigste Lage – gegen Südosten geneigt. Das Terrain ist dafür wie geschaffen. Ich bin noch fünfzig Schritt weiter gegen die Kirche zu geritten, um einen Überblick zu gewinnen, und weiß jetzt genau, was zu tun ist. Die leichteste Sache der Welt. Die Wiesen hinter dem jetzigen Garten und die hinter dem zukünftigen Garten, die sich nach Nordosten, das heißt gegen die Dorfstraße hin erstrecken, müssen natürlich sämtlich zusammengelegt werden. Es sind sehr hübsche Wiesen mit schönen Baumgruppen. Ich nehme an, daß sie zur Pfarre gehören, wenn nicht, müssen Sie sie erwerben. Und dann der Bach – mit dem Bach muß auch etwas geschehen, ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, was. Ich habe zwei oder drei Ideen …»
«Ich habe auch zwei oder drei Ideen», sagte Edmund lachend, «und eine davon ist, daß von Ihren Plänen für Thornton Lacey nur der allerkleinste Teil zur Ausführung kommen wird. Ich muß mich mit etwas weniger Großartigkeit und Schönheit begnügen, aber ich glaube, das Haus und die ganze Anlage können zweckmäßig und sogar herrschaftlich umgestaltet werden, ohne daß es ein Vermögen kostet. Das genügt mir und wird hoffentlich auch allen anderen genügen, die Anteil an mir nehmen.»
Der Ton, in dem Edmund diesen letzten Satz sprach, und der Blick, mit dem er ihn begleitete, gefielen Miss Crawford gar nicht. Sie schloß hastig ihre Unterhandlungen mit William Price ab, indem sie seinen Buben um einen übermäßig hohen Preis erstand. «Da!» rief sie. «Ich setze mein Letztes aufs Spiel wie ein ganzer Mann! Kühle Vorsicht ist nichts für mich. Ich bin nicht dazu geschaffen, stillzusitzen und nichts zu unternehmen, und wenn ich das Spiel verliere, will ich wenigstens darum gekämpft haben.»
Sie gewann das Spiel, nur brachte es ihr nicht so viel ein, wie sie dafür geopfert hatte. Eine neue Runde begann, und Crawford fuhr fort, sich über Thornton Lacey auszulassen.
«Mein Plan muß nicht unbedingt der beste sein, ich habe mich ja nur ein paar Minuten lang damit befaßt, aber jedenfalls müssen Sie große Veränderungen vornehmen. Der Platz verdient es. Sie werden nicht zufrieden sein, solange Sie nicht alle Möglichkeiten herausgeholt haben. (Verzeihung, Lady Bertram, Sie dürfen Ihre Karten nicht ansehen. So, lassen Sie sie schön vor sich liegen.) Ja, der Platz verdient,

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